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Unsere Aufgabe ist es, dem Leben und der Gemeinschaft zu dienen

15. Katechese zur Barmherzigkeit im Licht des Neuen Testaments von Papst Franziskus

Bild: InternetDas Thema der Katechese von Papst Franziskus bei der Generalaudienz am Mittwoch, 17. August 2016, war die Lesung über die wunderbare Vermehrung der fünf Brote und zwei Fische aus dem Matthäusevangelium (Mt 14,15-20). Als Jesus die Massen sah, die ihm ständig folgten, bekommt er Mitleid. Dies zeige, sagte Papst Franziskus, dass er kein kaltes Herz habe. Das Mitgefühl Jesu sei aber auch kein vages Gefühl, sondern zeige die ganze Kraft seines Willens, uns nahe zu sein und uns zu retten. Durch die Brotvermehrung habe Jesus den Jüngern gezeigt, dass die wenigen Brote und Fische, die sie hatten, mit der Kraft des Glaubens und des Gebetes, unter allen diesen Menschen verteilt werden könnten. Jesus komme also den Bedürfnissen der Menschen entgegen, aber wolle auch, dass jeder von uns konkret an seinem Mitfühlen teilhabe. Papst Franziskus legte die Schrift weiter aus und betonte, Jesus habe das Brot gebrochen und weitergegeben. Dies seien dieselben Zeichen, die er beim letzten Abendmahl gesetzt habe und die jeder Priester setze, wenn er die heilige Eucharistie feiert. Christus habe die Menschen zuerst gesehen, Mitleid mit ihnen empfunden und dann die Brote vermehrt. Und dies erwarte er auch von seinen Jüngern: Die Menschen zu speisen und sie zusammenzuhalten, sich in den Dienst am Leben und an der Gemeinschaft zu stellen. Lesung aus dem Matthäusevangelium (Mt 14,15-20):

Als es Abend wurde, kamen die Jünger zu ihm und sagten: Der Ort ist abgelegen und es ist schon spät geworden. Schick doch die Menschen weg, damit sie in die Dörfer gehen und sich etwas zu essen kaufen können. Jesus antwortete: Sie brauchen nicht wegzugehen. Gebt ihr ihnen zu essen! Sie sagten zu ihm: Wir haben nur fünf Brote und zwei Fische bei uns. Darauf antwortete er: Bringt sie her! Dann ordnete er an, die Leute sollten sich ins Gras setzen. Und er nahm die fünf Brote und die zwei Fische, blickte zum Himmel auf, sprach den Lobpreis, brach die Brote und gab sie den Jüngern; die Jünger aber gaben sie den Leuten, und alle aßen und wurden satt. Als die Jünger die übrig gebliebenen Brotstücke einsammelten, wurden zwölf Körbe voll.

Zusammenfassung der Katechese von Papst Franziskus vom 17. August 2016

Liebe Brüder und Schwestern, im Matthäusevangelium wird von der Speisung der viertausend Menschen berichtet. Jesus, der sich nach dem Tod Johannes des Täufers ein wenig in die Einsamkeit zurückziehen wollte, hatte Mitleid mit den vielen Menschen , die ihn suchten, und heilte ihre Kranken. Dieses Mitleid offenbart den unerschütterlichen Willen Gottes, auch uns nahe zu sein und uns zu retten. Aber Jesus bezog auch die Jünger in sein Heilshandeln ein. Am Abend sollten sie den zahlreichen Menschen zu essen geben. Das Wenige, was die Jünger vorweisen konnten, wurde von Jesus ergänzt und vollendet. Immer kommt der Herr den Bedürfnissen der Menschen entgegen, aber ebenso will er, dass wir uns sein Mitleid zu eigen machen. Die Gemeinschaft mit Christus wurde durch die Speisung der Menge unterstrichen. Diese Speisung ist auch ein Hinweis auf die Eucharistie, in der uns der Herr Nahrung gibt und uns zugleich Schritt für Schritt in den Leib Christi verwandelt, in eine geistliche Speise für die bedürftigen Brüder und Schwestern. Jesus will alle erreichen, um allen die Liebe Gottes zu bringen. Darum will er jeden Gläubigen zum Mitarbeiter seiner Barmherzigkeit machen, zum sichtbaren Zeichen seines Erbarmens, die keinen in Not und Einsamkeit zurücklässt. © Copyright – Libreria Editrice Vaticana

Für die deutschsprachigen Pilger wurden folgende Grußworte auf Italienisch verlesen:

Mit Freude heiße ich die Pilger und Besucher deutscher Sprache willkommen. Bitten wir den Heiligen Geist, auf dass er jeden von uns zu einem Werkzeug der Gemeinschaft in unserer Familie, bei der Arbeit und in allen Bereichen unseres Lebens mache. Allen wünsche ich einen guten Aufenthalt in Rom. © Copyright – Libreria Editrice Vaticana

Weitere Hinweise und Quellen