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Die göttliche Barmherzigkeit überstrahlt das Dunkel der Sünde

Die Barmherzigkeit Gottes verändert die Welt und auch die Kirche

Bild: L'Osservatore RomanoAm Mittwoch, 9. Dezember 2015, sagte Papst Franziskus bei der Generalaudienz, dass im Heiligen Jahr die Kirche und jeder einzelne Gläubige aufgerufen sei, sich neu an der Barmherzigkeit Gottes zu orientieren. Nachdem er Tags zuvor die Heilige Pforte in Sankt Peter und eine Woche zuvor die Heilige Pforte der Kathedrale von Bangui in der Zentralafrikanischen Republik geöffnet habe, wolle er während dieser Generalaudienz darüber reflektieren, was der Sinn eines solchen Heiligen Jahres sei.

Die Kirche brauche diese außerordentliche Zeit, weil sie in Zeiten tiefgreifenden Wandels gerufen sei, neu sichtbar Zeugnis abzulegen für die Anwesenheit und Nähe Gottes, so der Papst. „Wenn wir die göttliche Barmherzigkeit bedenken, die alle menschlichen Grenzen übersteigt und die alle Dunkelheit der Sünde überstrahlt, dann können wir überzeugendere und wirkungsvollere Zeugen werden.“ Als Einleitung hörten die Pilger auf dem Petersplatz und in den Online-Medien eine Kurzlesung aus dem ersten Brief des Apostels Paulus an die Korinther:

Wir dagegen verkündigen Christus als den Gekreuzigten: für Juden ein empörendes Ärgernis, für Heiden eine Torheit, für die Berufenen aber, Juden wie Griechen, Christus, Gottes Kraft und Gottes Weisheit. Denn das Törichte an Gott ist weiser als die Menschen und das Schwache an Gott ist stärker als die Menschen. (1 Kor 1,23-25)

Zusammenfassung der Katechese von Papst Franziskus vom 9. Dezember 2015

Liebe Brüder und Schwestern, gestern habe ich die Heilige Pforte der Petersbasilika geöffnet, die Pforte des Jubiläumsjahres der Barmherzigkeit. Warum feiern wir dieses Heilige Jahr der Barmherzigkeit? Die Kirche und wir alle brauchen dieses Jahr, das uns die Gegenwart und Nähe Gottes besonders zeigt, wir brauchen seine göttliche Barmherzigkeit, die das Dunkel der Sünde überstrahlt. Die Barmherzigkeit zeigt einen ganz wesentlichen Aspekt des Evangeliums auf: Jesus Christus, die menschgewordene Barmher­zigkeit, offenbart uns die Liebe des dreifaltigen Gottes. Das Heilige Jahr ruft uns auf, das Geschenk der Barmherzigkeit neu zu leben. Lassen wir uns von der milden Vergebung Gottes berühren. Dann werden auch wir tiefer verstehen, was „Gott am meisten gefällt“: einander vergeben und Barmherzigkeit erweisen. In diesem Sinne vermittelt uns auch jede Erneuerung der kirchlichen Einrichtungen und Strukturen eine lebendige Erfahrung der göttlichen Barmherzigkeit. Das Geschenk der Barmherzigkeit Gottes breite sich durch uns aus, hinein in die ganze Gesellschaft, die verschiedenen Institutionen, die Arbeitsstellen und Familien. Die Gabe der Barmherzigkeit führt uns dazu, Gutes zu tun. Sie befreit uns von der Eigenliebe und öffnet uns für die wirkliche Liebe. In diesem Licht werden wir uns selbst als Sünder erkennen und bekennen, damit wir die göttliche Barmherzigkeit erfahren. Die Barmherzigkeit Gottes verändert die Welt! © Copyright – Libreria Editrice Vaticana

Für die deutschsprachigen Pilger wurden folgende Grußworte auf Italienisch verlesen:

Einen herzlichen Gruß richte ich an alle Pilger deutscher Sprache, insbesondere an die Mitglieder und Freunde der Schönstatt-Bewegung. In diesem außerordentlichen Heiligen Jahr schauen wir auch auf Maria, die Mutter der Barmherzigkeit. Die selige Jungfrau hat uns Jesus, die Quelle der Barmherzigkeit, geschenkt. Maria führe uns zur Begegnung mit dem barmherzigen Jesus. Gott segne euch alle. © Copyright – Libreria Editrice Vaticana

Weitere Hinweise und Quellen