Schlagwort-Archive: Heiligkeit

Heiligkeit [des Menschen] ist nach katholischer Lehre eine Wirkung seiner Rechtfertigung durch die heiligmachende Gnade, und zwar wesentlich die Teilnahme an der Heiligkeit Gottes, da sie eigentlich übernatürliche Gnade, d.h. Selbstmitteilung des wesenhaft heiligen Gottes an den Menschen ist. Es gilt von ihr notwendig alles, was mit «Gnade» gesagt ist: sie ist übernatürlich, ungeschuldet, von wesentlich dialogisch-personalem, christologischem und eschatologischem Charakter, sie ist Einheit von Gabe und Aufgabe. Da diese Rechtfertigung unlösbar mit dem Befähigtsein durch die göttlichen Tugenden, Glaube, Hoffnung und Liebe verbunden ist, ist die Heiligkeit des Menschen absolutes Überantwortetsein an den Gott des ewigen Lebens, wie er in sich selber ist. Schenkt die Gnade Gottes Wachstum und Frucht in dieser Übereignetheit in approximativ totaler existentieller Aneignung des Gnadenangebots Gottes, und zwar so, daß sie ein einzelnes deutliches Moment an der Heiligkeit der Kirche als ganzer wird, so erreicht die Heiligkeit des Christen jene Reife, die die heutige kirchenamtliche Terminologie als heroischen Grad der theologischen und Kardinaltugenden und damit als Heiligkeit im Sinn der Selig- und Heiligsprechung und der Heiligenverehrung bezeichnet. kthW

Seien wir dem barmherzigen Handeln Gottes kein Hindernis

17. Katechese zur Barmherzigkeit im Licht des Neuen Testaments von Papst Franziskus

Bild: InternetIn der Katechese bei der Generalaudienz vom Mittwoch, 7. September 2016, wurde wieder eine Lesung aus dem Matthäusevangelium (siehe unten Mt 11,2-6) vorgetragen. Die Intention des Evangelisten ist es, dass wir tiefer in das Geheimnis Jesu eintreten, um seine Güte und seine Barmherzigkeit zu erfassen. Dies ist die Szene: Johannes der Täufer, der im Gefängnis war, sendet seine Jünger zu Jesus, um ihm eine klare Frage zu stellen: «Bist du derjenige, der kommen soll, oder sollen wir auf jemand andern warten?» Er war wirklich in einem Moment der Dunkelheit. Der Täufer hatte mit Sehnsucht den Messias erwartet und in seiner Predigt hat er ihn mit einem starken Anstrich als Richter gemalt,  der letztendlich das Reich Gottes aufbaut, das Volk reinigt, die Guten belohnt und die Bösen bestraft. So hat er auch dann gepredigt: «Schon ist die Axt an die Wurzeln der Bäume gelegt. Jeder Baum, der keine gute Frucht hervorbringt, wird umgehauen und ins Feuer geworfen. Jetzt aber hat Jesus seine öffentliche Mission mit einem ganz andern Stil begonnen. Johannes leidet. Er ist in einer doppelten Dunkelheit, in einer Dunkelheit des Gefängnisses, der Zelle, und in einer Dunkelheit des Herzens. Er versteht diesen Stil nicht. Seien wir dem barmherzigen Handeln Gottes kein Hindernis weiterlesen

Jesus würdigt Menschen, die für die Gesellschaft Müll sind, und heilt sie

16. Katechese zur Barmherzigkeit im Licht des Neuen Testaments von Papst Franziskus

Bild: InternetIn der heutigen Lesung aus dem Matthäusevangelium (Mt 9,20-22) zur Katechese bei der Generalaudienz vom Mittwoch, 31. August 2016, wird uns eine Figur gezeigt, die heraussticht durch ihren Glauben und ihren Mut. Es handelt sich um die Frau, die Jesus von ihrem Blutfluss geheilt hat. Sie kommt aus der Menge des Volkes und nähert sich Jesus von hinten her, um seinen Mantelsaum zu berühren. «Denn», sagte sie zu sich selbst, «wenn es mir nur gelingt, den Saum seines Mantels zu berühren,  dann werde ich geheilt.» Wie viel Glaube hatte diese Frau? Jesus würdigt Menschen, die für die Gesellschaft Müll sind, und heilt sie weiterlesen

Wo der Glaube an Christus über Leben und Tod entscheidet

Monsignore László Wonerth besucht vom 28. Mai bis 5. Juni 2016 in der Schweiz

Bild: Kirche in Not
Msgr. László Wonerth aus Rumänien

Der rumänische Geistliche Monsignore (Msgr.) László Wonerth besucht wie im vergangenen Jahr 2015 wieder die Schweiz, und zwar vom 28. Mai bis 5. Juni 2016. Er reist als Gast des Hilfswerks Kirche in Not in verschiedene Pfarreien, in denen er Gottesdienste feiert. Msgr. Wonerth machte seine eigenen Erfahrungen mit dem Kommunismus. Heute stellen die fehlenden Finanzen in der Kirche Rumäniens eine grosse Herausforderung dar. Manchmal haben wir den Eindruck, dass unser Glaube matt und im Alltag bedeutungslos ist. In manchen Ländern aber entscheidet die Glaubenszugehörigkeit über Leben und Tod. Bis vor 25 Jahren erlebten auch viele Christen in Osteuropa Verfolgung, so auch in Rumänien.

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Kein Heiliger ohne Vergangenheit, kein Sünder ohne Zukunft

2. Katechese zur Barmherzigkeit im Licht des Neuen Testaments von Papst Franziskus

Bild: InternetPapst Franziskus hat sich am Mittwoch, 13. April 2016, gegen eine „Fassaden-Religiösität“ gewandt, die „nur auf den Anschein, auf die Formen achtet, aber nicht auf den Kern der Gnade, auf das Geschenk, das (uns) gemacht wird. … Das ist, als ob man dir ein Geschenk machen würde, und du siehst nur auf das Geschenkpapier und achtest gar nicht darauf, was das eigentliche Geschenk ist!“ Vor Zehntausenden von Menschen auf dem Petersplatz sprach der Papst, passend zum Heiligen Jahr, über die göttliche Barmherzigkeit. Dabei ging er von der Berufung des Matthäus durch Jesus aus – ein Text, der ihm besonders am Herzen liegt, weil er sich analog zum Zöllner Matthäus als unwürdig Berufener fühlt.

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Als echte Kinder Gottes erben wir auch seine Güte und Barmherzigkeit

Die Taten der göttlichen Barmherzigkeit gelangen in Jesus Christus zur Vollendung

Bild: InternetDas Thema der Barmherzigkeit Gottes durchzieht die ganze Geschichte des Volkes Israel. Das sagte Papst Franziskus am Mittwoch, 27. Januar 2016, bei der Generalaudienz auf dem Petersplatz. Mit seiner Barmherzigkeit begleitet der Herr den Weg der Patriarchen, schenkt ihnen Kinder auch wenn sie unfruchtbar sind, führt sie auf den Pfaden der Gnade und Wiederversöhnung, wie die Geschichte von Josef und seinen Brüdern beweist (vgl. Gen 37-50). Ich denke dabei an die vielen Geschwister, die innerhalb unserer Familien getrennt sind und nicht miteinander sprechen. Dieses Jahr der Barmherzigkeit ist eine gute Gelegenheit, um sich wiederzufinden, zu umarmen, zu vergeben und alles Hässliche zu vergessen. Als echte Kinder Gottes erben wir auch seine Güte und Barmherzigkeit weiterlesen

In der Schule geistlicher Meister – der hl. Seraphim von Sarow

Vortragsreihe von Prof. Dr. Michael Schneider SJ

Prof. Dr. Michael Schneider SJ
Michael Schneider (* 24. Juli 1949 in Köln, Deutschland) ist Jesuitenpater und Theologe

Die Vortragsreihe von Prof. Dr. Michael Schneider SJ wurde am 8. Juli, am 10 September und am 16. Oktober 2013 bei Radio Horeb in der Sendung Spiritualität ausgestrahlt. Die MP3-Dateien sind im Podcast von Radio Horeb und die Texte waren mal unter www.kath.de/zentrum zum Herunterladen verfügbar gewesen. Die drei PDFs stehen jedoch zum Glück noch lokal zum Download bereit. Pro Sendung sind also jeweils ein PDF für den Text, als auch eine MP3-Datei verfügbar. Der heilige Seraphim ist ein verschwiegener Heiliger, wie er auch ein Leben lang über sich und sein Leben geschwiegen hat. Weiss er doch, wer im Schweigen bleibt, erhält Milde und Kraft im Gebet. Gewaltig ist die Kraft eines solchen Gebetes, weil es nach seiner Auffassung den Heiligen Geist herabzieht. In der Schule geistlicher Meister – der hl. Seraphim von Sarow weiterlesen

Die Familie betet einfach zu Gott, bewahrt den Glauben an Gott und (er)lebt die wahre Freude Gottes

Einladung des päpstlichen Familienrates zur Familienwallfahrt nach Rom

Papst Franziskus hat am Sonntag, 27. Oktober auf dem Petersplatz vor rund 100.000 Gläubigen einen Gottesdienst zum Abschluss eines großen zweitägigen Familientreffens im Vatikan gefeiert, das anlässlich des Jahres des Glaubens stattfand. Eingeladen hat dabei der päpstliche Familienrat. Ausgangspunkt der Papstpredigt war das Tagesevangelium nach Lukas (vgl. Lk 18, 9-14) zum 30. Sonntag im Jahreskreis: Einigen, die von ihrer eigenen Gerechtigkeit überzeugt waren und die anderen verachteten, erzählte Jesus dieses Beispiel: Zwei Männer gingen zum Tempel hinauf, um zu beten; der eine war ein Pharisäer, der andere ein Zöllner. Der Pharisäer stellte sich hin und sprach leise dieses Gebet: Gott, ich danke dir, dass ich nicht wie die anderen Menschen bin, die Räuber, Betrüger, Ehebrecher oder auch wie dieser Zöllner dort. Ich faste zweimal in der Woche und gebe dem Tempel den zehnten Teil meines ganzen Einkommens. Der Zöllner aber blieb ganz hinten stehen und wagte nicht einmal, seine Augen zum Himmel zu erheben, sondern schlug sich an die Brust und betete: Gott, sei mir Sünder gnädig! Ich sage euch: Dieser kehrte als Gerechter nach Hause zurück, der andere nicht. Denn wer sich selbst erhöht, wird erniedrigt, wer sich aber selbst erniedrigt, wird erhöht werden. Wort des lebendigen Gottes. Lob sei Dir Christus! Die folgende Papstpredigt setzt sich aus einer Kombination der Live-Übertragungen von Radio Vatikan (Video Player) und Radio Horeb (Podcast) und den Originaltext von Radio Vatikan zusammen. Die Familie betet einfach zu Gott, bewahrt den Glauben an Gott und (er)lebt die wahre Freude Gottes weiterlesen

Die Unauflöslichkeit der sakramentalen Ehe im Raum des Christusmysteriums bleibt gewahrt

Förderung der Würde von Ehe und Familie – Unauflöslichkeit der Ehe

Bild: L'Osservatore RomanoNachdem das II. Vatikanische Konzil die Würde der menschlichen Person und die Erfüllung der individuellen und gesellschaftlichen Aufgabe dieser Person kraft ihrer Berufung in der ganzen Welt dargelegt hat, lenkte das Konzil bereits vor bald 50 Jahren im Licht des Evangeliums und der menschlichen Erfahrung die Aufmerksamkeit aller auf bestimmte besonders schwere Nöte dieser Zeit hin, welche die Menschheit in hohem Maß bedrängten. Unter den vielen Problemen, die damals die Sorge aller wachriefen, sollten vor allem Ehe und Familie, die Kultur, das wirtschaftliche, soziale und politische Leben, die Verbindung der Völkerfamilie und der Friede behandelt werden. Hinsichtlich dieser Einzelfragen sollten die lichtvollen Prinzipien, die von Christus herkommen, verdeutlicht werden, damit durch sie die Gläubigen geleitet werden und alle Menschen Klarheit finden bei der Suche nach der Lösung so vieler schwieriger Probleme. Das war der Stand der Dinge vor rund 50 Jahren und ist heute noch so. Nicht überall erschien und erscheint die Würde von Ehe und Familie in gleicher Klarheit. Polygamie, um sich greifende Ehescheidung, sogenannte freie Liebe und andere Entartungen entstellen diese Würde. Die Unauflöslichkeit der sakramentalen Ehe im Raum des Christusmysteriums bleibt gewahrt weiterlesen

Liebe, und was du dann – aus Liebe motiviert – willst, das tue! – Amo quod vis!

Dem heiligen Augustinus in die Feder geschrieben von Pater Jordan Fenzl

Am 28. August feiert die katholische Kirche den Tag des heiligen Augustinus, des Kirchenlehrers. Zu seiner Verehrung bringen wir eine Predigt in Text und Ton, die zu Pfingsten im Jahr 2007 von Radio Vatikan in Rahmen der Sendereihe «Betrachtung zum Sonntag» am 26. Mai 2007 ausgestrahlt wurde. Der Beitrag hiess damals «Augustinus in die Feder geschrieben» und stammt von Pater Jordan Fenzl OSA, der damals Regionalvikar und Prior der Augustiner in Wien war. Mit Hilfe der Audio-MP3-Datei Audio-MP3-Datei können Sie den folgenden Vortrag auch nach- oder mithören (siehe unten Quellenangabe): Liebe, und was du dann – aus Liebe motiviert – willst, das tue! – Amo quod vis! weiterlesen

Habt ihr ein sehnsuchtsvolles Herz, ein Herz das Sehnsucht hat? Denkt darüber in Stille in eurem Herzen nach!

Papst Franziskus beim Angelus über die Sehnsucht Christus zu begegnen

Gottes Liebe ist der wahre Schatz der Menschen, das hat Papst Franziskus beim Angelusgebet am Sonntag, 11. August betont. Der Mensch habe die Sehnsucht, Christus zu begegnen. Dazu müsse man sich von irdischen Dingen befreien, sein Vertrauen auf die Vorsehung setzen und innerlich wachsam bleiben. All dies sei zusammengefasst in dem berühmten Sprichwort Jesu: „Wo euer Schatz ist, da ist auch euer Herz“ (Lukas 12,34). Außerdem gratulierte Papst Franziskus den Muslimen zum Abschluss des Fastenmonats Ramadan:  Habt ihr ein sehnsuchtsvolles Herz, ein Herz das Sehnsucht hat? Denkt darüber in Stille in eurem Herzen nach! weiterlesen