Schlagwort-Archive: Natürliches Sittengesetz

Die objektiven, der Freiheit des Menschen vorgegebenen und diese ermöglichenden Strukturen der Natur des Menschen, insofern sie in transzendentaler Notwendigkeit auch im Akt der Verneinung (im Erkennen und Handeln) nochmals implizit bejaht werden, bedeuten ebenso viele notwendige objektivierte Normen für das Handeln des Menschen; insofern diese Strukturen vergegenständlichter Wille Gottes, des Schöpfers dieser Natur, sind, wird das aus ihnen resultierende Gesetz des Sollens auch natürliches Sittengesetz oder (in einem ganz ändern Sinn als in der Naturwissenschaft) Naturgesetz genannt. Die sich aus der Natur des Menschen als eines mit Verstand und freiem Willen begabten Wesens unmittelbar von selber ergebende Summe von Rechten und Pflichten heißt im katholisch ethischen Sinn auch Naturrecht; dessen Veränderlichkeit oder Unveränderlichkeit und Erkennbarkeit ist ein wesentliches Thema der griechisch und christlichen Philosophie. Nicht alles, was faktisch am Menschen ist, ist darum auch schon seinsollend; dem Menschen ist von seinem Wesen her ein Bereich von sittlich Indifferentem eingeräumt, weil und insofern er von Natur her angelegt ist auf eine Tat, durch die er sich auch selbst verändert. Aber jene Strukturen der Wirklichkeiten, die er dort noch einmal implizit bejaht (weil vollzieht), wo er sie verneint: seine Geistigkeit in Wahrheit, seine Freiheit, Bezogenheit auf das Geheimnis, das Gott heißt, seine Geschichtlichkeit, Zweigeschlechtlichkeit, soziale Bezogenheit auf andere usw., machen sein notwendiges Wesen, seine Würde und seine Verpflichtung im natürliches Sittengesetz aus. Insofern diese Natur auf die absolute Verfügung Gottes offen ist (Natur und Gnade, Potentia oboedientialis), sind natürlich jene Sollensnormen, die aus der übernatürlichen Selbstmitteilung Gottes an den Menschen in der Gnade Jesu Christi erfließen, von noch höherer Würde und von gleich absolut verpflichtender Hoheit wie das natürliches Sittengesetz In theologischer Sicht gibt es in der konkreten, von Jesus Christus bestimmten Ordnung keine „reine Natur». Eine grundlegende Problematik des Naturrechts besteht daher darin, ob ,,Natur» überhaupt als Schlüsselbegriff für sittliche Weisungen, die für alle Menschen gelten, geeignet ist. Nach katholisch kirchenamtlicher Lehre ist an der Existenz zweier Erkenntnisordnungen, der des Glaubens und der der Vernunft, festzuhalten (DS 3015 3019, NR 38 42f, II. Vat., Kirche/Welt 59). Wenn und insofern der Mensch die Möglichkeit hat, mittels seiner Vernunft (die auch beim Nichtchristen nie „rein natürliche» Vernunft ist) sittliche Verhaltensnormen logisch unabhängig von der expliziten Wort-Offenbarung zu erkennen, könnte auf dieser Basis eine operative ethische Einigung zwischen Glaubenden und Nichtglaubenden versucht werden. Es ist jedoch damit zu rechnen, daß bei einem solchen Prozeß keine Einigung über das erreicht werden kann, was „naturgemäß», „zeitlos gültig», „widernatürlich» oder „geschichtlich relativ» ist. Das kirchliche Lehramt erhob wiederholt, zuletzt in der Frage der Geburtenplanung, den Anspruch, verbindliche Aussagen über Sachverhalte des natürlichen Sittengesetzes aufstellen zu können. In solchen Fällen handelt es sich (als Interpretationen des Liebesgebotes) um authentische Äußerungen des kirchlichen Lehramts, die nicht an der Unfehlbarkeit partizipieren und die in ihrer Argumentation auf Begründungen aus dem Bereich der Profanwissenschaften und der allgemein menschlichen Vernunft angewiesen sind. – Vgl. weiter Moraltheologie, Bergpredigt, Existentialethik. kthW oder siehe auch KKK unter Natürliches Sittengesetz (Direkter Link: http://www.vatican.va/archive/DEU0035/_P70.HTM)

Jesus würdigt Menschen, die für die Gesellschaft Müll sind, und heilt sie

16. Katechese zur Barmherzigkeit im Licht des Neuen Testaments von Papst Franziskus

Bild: InternetIn der heutigen Lesung aus dem Matthäusevangelium (Mt 9,20-22) zur Katechese bei der Generalaudienz vom Mittwoch, 31. August 2016, wird uns eine Figur gezeigt, die heraussticht durch ihren Glauben und ihren Mut. Es handelt sich um die Frau, die Jesus von ihrem Blutfluss geheilt hat. Sie kommt aus der Menge des Volkes und nähert sich Jesus von hinten her, um seinen Mantelsaum zu berühren. «Denn», sagte sie zu sich selbst, «wenn es mir nur gelingt, den Saum seines Mantels zu berühren,  dann werde ich geheilt.» Wie viel Glaube hatte diese Frau? Jesus würdigt Menschen, die für die Gesellschaft Müll sind, und heilt sie weiterlesen

Die Pflichten der heutigen Christen gegenüber den Flüchtlingen

Jahreswallfahrt mit Kurt Kardinal Koch am 22. Mai 2016 nach Einsiedeln

ilD irche in o
Kurt Kardinal Koch, Präsident des Päpstlichen Rates zur Förderung der Einheit der Christen

Das internationale katholische Hilfswerk Kirche in Not lädt am Sonntag, 22. Mai 2016, zur traditionellen Wallfahrt ein.
Hauptzelebrant in der Hl. Messe um 12.15 Uhr in der Klosterkirche ist Kurt Kardinal Koch, Präsident des Päpstlichen Rates zur Förderung der Einheit der Christen. Am Nachmittag findet mit der Teilnahme des Kardinals im Kongresszentrum ein Podium zum Thema „Unsere Pflichten gegenüber den Flüchtlingen“ statt.  An diesem wunderbaren Gnadenort Einsiedeln stellen wir uns ganz unter den Schirm der hl. Gottesmutter Maria und betrachten die Situation der verfolgten Christen, die zu Hunderttausenden aus dem Nahen Osten geflohen sind.

Die Pflichten der heutigen Christen gegenüber den Flüchtlingen weiterlesen

Die Offenbarung Gottes über die Liebe zwischen Mann und Frau

Die Theologie des Leibes des heiligen Papst Johannes Paul II.

https://www.ifit.ch/photo
Leinentuch zur Heiligsprechung der beiden Päpste Johannes XXIII. (rechts) und Johannes Paul II. (links) am 27. April 2014 in Rom

Mehr als jeder andere ist der hl. Papst Johannes Paul II. dem Sinn der menschlichen Liebe und Sexualität auf den Grund gegangen. Die Liebe, so Wojtyła, war für ihn die Erklärung aller Dinge und die Lösung aller Probleme. Darum achtet er die Liebe hoch, wo immer sie zu finden ist. In der Theologie des Leibes betrachtet der hl. Johannes Paul II. umfassend das Verhältnis von Mann und Frau sowie die Bedeutung der Sexualität, wie sie von Gott im Schöpfungsplan verankert sind. Ausgehend von der Heiligen Schrift stellt er die Schöpfungsordnung mit Hilfe der Phänomenologie der Selbsterfahrung des Menschen gegenüber. Er ist davon überzeugt, dass die Lehre der katholischen Kirche über den Menschen als Mann und Frau, über Ehe und Familie, über Geschlechtlichkeit und Sexualität voll und ganz einleuchtend sei, weil sie der Wahrheit des Menschen entspreche. In seiner Theologie des Leibes legt er dar, dass der Leib – besonders in seiner Bestimmung als Mann und Frau – eine Gottesoffenbarung, eine Theologie ist. Wir können mit und durch unseren Leib Gott erahnen. Der Leib und die Sexualität sind nicht nur heilig, sondern können auch ein Weg zur Heiligkeit sein. Das ist revolutionär. Die Offenbarung Gottes über die Liebe zwischen Mann und Frau weiterlesen

Gabriele Kuby bekommt Pater-Werenfried-Preis 2015

Gender ist die grösste Bedrohung der kirchlichen Lehre (Glaubenskongregation)

Anlässlich des Kongresses Treffpunkt Weltkirche, der vom 12.-15. März 2015 in Würzburg stattfand und vom katholischen Hilfswerk Kirche in Not (Deutschland) organisiert wurde, ist am 14. März 2015 die katholische Publizistin Gabriele Kuby mit dem Pater-Werenfried-Preis 2015 ausgezeichnet worden. Der Preis soll an den Gründer von Kirche in Not, an den Speckpater erinnern. Der Anlass wurde live auf EWTN übertragen. Herzliche Gratulation für diese Anerkennung!  Eine mutige Frau, die «billige Anpassung immer vermieden» hat. Bei der Laudatio fand Frau Antonia Willemsen, die bis 2014 Vorsitzende von Kirche in Not war und deren Onkel Pater Werenfried van Straaten war, folgende Worte: Gabriele Kuby bekommt Pater-Werenfried-Preis 2015 weiterlesen

Unauflöslichkeit der sakramentalen Ehe im Raum des Christusmysteriums

Förderung der Würde von Ehe und Familie – Unauflöslichkeit der Ehe

http://www.vatican.va/archive/hist_councils/ii_vatican_council/index_ge.htmNachdem das II. Vatikanische Konzil die Würde der menschlichen Person und die Erfüllung der individuellen und gesellschaftlichen Aufgabe dieser Person kraft ihrer Berufung in der ganzen Welt dargelegt hat, lenkte das Konzil bereits vor bald 50 Jahren im Licht des Evangeliums und der menschlichen Erfahrung die Aufmerksamkeit aller auf bestimmte besonders schwere Nöte dieser Zeit hin, welche die Menschheit in hohem Maß bedrängten. Unter den vielen Problemen, die damals die Sorge aller wachriefen, sollten vor allem Ehe und Familie, die Kultur, das wirtschaftliche, soziale und politische Leben, die Verbindung der Völkerfamilie und der Friede behandelt werden. Hinsichtlich dieser Einzelfragen sollten die lichtvollen Prinzipien, die von Christus herkommen, verdeutlicht werden, damit durch sie die Gläubigen geleitet werden und alle Menschen Klarheit finden bei der Suche nach der Lösung so vieler schwieriger Probleme. Das war der Stand der Dinge vor rund 50 Jahren und ist heute noch so. Nicht überall erschien und erscheint die Würde von Ehe und Familie in gleicher Klarheit. Polygamie, um sich greifende Ehescheidung, sogenannte freie Liebe und andere Entartungen entstellen diese Würde. Unauflöslichkeit der sakramentalen Ehe im Raum des Christusmysteriums weiterlesen

Auch der Mensch hat eine Natur, die er achten muss und nicht beliebig manipulieren kann

Bundestagsrede von Papst Benedikt XVI. in Deutschland am 22. September 2011

Bild: Poenix vor Ort
Auch der Mensch hat eine Natur, die er achten muss und nicht beliebig manipulieren kann

Sehr geehrter Herr Bundespräsident! Herr Bundestagspräsident! Frau Bundeskanzlerin! Frau Bundesratspräsidentin! Meine Damen und Herren Abgeordnete! Es ist mir Ehre und Freude, vor diesem Hohen Haus zu sprechen – vor dem Parlament meines deutschen Vaterlandes, das als demokratisch gewählte Volksvertretung hier zusammenkommt, um zum Wohl der Bundesrepublik Deutschland zu arbeiten. Dem Herrn Bundestagspräsidenten möchte ich für seine Einladung zu dieser Rede ebenso danken wie für die freundlichen Worte der Begrüßung und Wertschätzung, mit denen er mich empfangen hat. In dieser Stunde wende ich mich an Sie, verehrte Damen und Herren – gewiß auch als Landsmann, der sich lebenslang seiner Herkunft verbunden weiß und die Geschicke der deutschen Heimat mit Anteilnahme verfolgt.

Auch der Mensch hat eine Natur, die er achten muss und nicht beliebig manipulieren kann weiterlesen