Schlagwort-Archive: Taufe

Taufe ist das erste und grundlegende Sakrament, das deswegen auch in engster Entsprechung zum katholischen Kirchenbegriff selbst verstanden werden muß. Es ist das Sakrament reinigender und heiligender Wiedergeburt (Jo 3,5; vgl. Ez 36,25f) im Geist und in der Gnade Jesu Christi durch die rechtlich-sakrale Eingliederung in die Kirche, in welcher das heilstiftende Leben Jesu Christi als der neue und zugleich ursprünglichste Anfang der in Adam gefallenen Menschheit schon seine unzerstörbare, sakramental-leibhaftige Gegenwart in der Welt gefunden hat. Diese Eingliederung in die sakramentale Leibhaftigkeit des Heils in den vom Geist Jesu beseelten und geheiligten Leib Jesu Christi, der die Kirche ist, ist unauslöschlich besiegelt (2 Kor 1,21f: Eph 4, 30) durch den Taufcharakter (sakramentaler Charakter), aufgrund dessen die Taufe nicht wiederholt werden kann. So verstanden, ist die Eingliederung in die Kirche auch die erste grundlegende Wirkung der Taufe (vgl. Kirchengliedschaft), zugleich aber (unter Voraussetzung der hinreichenden Disposition) das Medium zur Erlangung der Fülle der Taufgnade: der rechtfertigenden Erneuerung des alten Menschen (Eph 4,22; Kol 1,10) in innerer Vergöttlichung und Angleichung an Tod und Auferstehung Jesu Christi (Röm 6), kraft seines in der und durch die Kirche gegenwärtigen Geistes, der darin erwirkten Tilgung aller Sünden und Nachlassung aller ewigen und zeitlichen Sündenstrafen (Eph 5,26). Da nur die Taufe die Wiedergeburt zu dem neuen Leben in Jesus Christus schenkt, kann an sich ohne sie dieses Leben nicht empfangen werden (Jo 3,5; Mk 16, 16); da sie es aber schenkt als Sakrament der ursprünglich erschließenden Teilhabe an der Gemeinde Jesu (1 Kor 12,13) und dadurch der in deren geschichtlichen Sichtbarkeit gefaßten Gnade, ist ihre Heilsnotwendigkeit eng an die allgemeine Heilsnotwendigkeit der Kirche selbst gebunden; darum gibt es auch analog zur Zugehörigkeit zur Kirche verschiedene Stufen realer Teilhabe an ihrer heilerschließenden Sakramentalität: in der sogenannten Blut- und Begierdetaufe. Die Bluttaufe (durch das Martyrium) rechtfertigt den Menschen als reale Teilhabe an der die Gegenwart des im Tode Christi gewirkten Heils bezeugenden Funktion der Kirche; die Begierdetaufe als das mit Liebesreue verbundene ausdrückliche oder auch nur einschließliche Verlangen (Votum) nach dem Taufsakrament rechtfertigt dadurch, daß der Mensch in diesem Verlangen seine ihm vorgegebene menschliche Natur in Glaube und Liebe frei bejaht und übernimmt, insofern sie durch das Geheimnis der Menschwerdung eine objektive Hinordnung auf Jesus Christus selbst hat und damit als Konfiguration mit der heiligen menschlichen Natur Jesu Christi schon eine quasi-sakramentale Bedeutung hat. Gegen den Donatismus und gegen die Verfechter der Wiederholung der Ketzertaufe lehrt die Kirche, daß an sich jedermann gültig die sakramentale Taufe spenden kann. Die feierliche Taufe können freilich nur bestimmte Amtsträger der Kirche vornehmen: Bischof, Priester und Diakon. Der Taufritus greift das religiöse Ursymbol kultisch-heiliger Waschung (z. B. in der Johannes-Taufe, in der jüdischen Proselyten-Taufe, in den gnostischen Mysterienkulten, im Mandäismus) auf, ohne daß die mit ihm hier verbundene spezifische Idee übernatürlicher Wiedergeburt religionsgeschichtlich aus vorchristlichen Taufkulten abgeleitet werden könnte, wenn auch innerhalb des biblischen Bereiches die christliche Taufe als überhöhende Vollendung der Johannes-Taufe (Bezeugung des Glaubens an den kommenden Messias) aufgefaßt werden kann (vgl. Ez 36,25). Die gültige, christliche Taufe geschieht durch Aufgießen (bzw. Untertauchen oder Besprengen) mit natürlichem Wasser unter gleichzeitiger Bezeichnung der Taufhandlung («N..ich taufe dich-«), mit Anrufung der heiligsten Dreifaltigkeit («- im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes»), in der Absicht (Intention), dasselbe zu tun, was die Kirche bei der Taufspendung tun will. Empfangen kann die Taufe jeder noch nicht Getaufte, auch das unmündige Kind (wobei für die Taufe eines Kindes akatholischer oder apostatischer Eltern bestimmte Bedingungen erfüllt sein müssen, da das Kind ja in die Kirche hineingetauft werden soll). Vgl. Kindertaufe. kthW

Trotz Terror und Angst nehmen Katholiken in Mali zu

Pater Germain Arama aus Mali im Gespräch mit dem Hilfswerk «Kirche in Not»

Bild: Kirche in Not
Während eines Besuchs im deutschen Königstein bei Kirche in Not International

Pater Germain Arama, Ökonom des Bistums Mopti in Mali, hat am 21. April 2016 das internationale katholische Hilfswerk Kirche in Not in Königstein, Deutschland, besucht. Er ist in Mopti, Mali, geboren, studierte im Seminar der Hauptstadt Bamako und ist als Priester noch als Ökonom tätig, in der Diözese Mopti, einer Region in Mali, in der rund 3 Millionen Menschen leben. Im folgenden Gespräch, welches das päpstliche Hilfswerk Kirche in Not führte, gibt Pater Germain Auskunft über die Situation in seinem Heimatland, in dem seit längerer Zeit Krieg, Terror und Angst herrschen, so dass sogar die internationale Staatengemeinschaft wie die UNO zu Hilfe eilen musste, um eine humanitäre Katastrophe zu verhindern. Trotz Terror und Angst nehmen Katholiken in Mali zu weiterlesen

Die Taufe ist für alle der Weg von der Finsternis ins Licht

Generalaudienz von Papst Franziskus in der Gebetswoche für die Einheit der Christen

Bild: InternetIn der Katechese der Generalaudienz vom Mittwoch, 20. Januar 2016, die in die Gebetswoche für die Einheit der Christen fällt, hob Papst Franziskus die Bedeutung der Taufe für die Christen hervor – für die Katholiken, Protestanten und Orthodoxen. Sie sei für alle der Weg von der Finsternis ins Licht. „Vor allem bedeutet es, die Taufe miteinander zu teilen, und dass wir alle Sünder sind, dass wir alle das Bedürfnis haben, gerettet und von dem Bösen befreit zu werden“, betonte der Papst. Die Taufe ist für alle der Weg von der Finsternis ins Licht weiterlesen

Das Phänomen der Krypto-Katholiken im Kosovo

Hilfe für eine kleine Herde: Den Glauben der Vorfahren wiederentdecken

Bild: Kirche in Not
Nach der Taufzeremonie in Kathedrale von Prizren

Anlässlich der Konferenz „Help for the little flock: looking to the future together“ (Hilfe für die kleine Herde: gemeinsam in die Zukunft schauen) besucht Magda Kaczmarek, Leiterin der Abteilung Osteuropa von Kirche in Not, diese teilweise anerkannte Republik. Der Kosovo proklamierte 2008 seine Unabhängigkeit von Serbien. Die von der katholischen Kirche im Kosovo veranstaltete Konferenz fand vom 28. bis zum 30. September 2015 in Pristina statt. Magda Kaczmarek trifft einige Angehörige der sehr kleinen christlichen Minderheit. Besonders beeindruckt sie das Zeugnis der sogenannten Krypto-Katholiken im Kosovo. Das Phänomen der Krypto-Katholiken im Kosovo weiterlesen

Dass alle eins seien, wie du, Vater, in mir und ich in dir; dass sie in uns eins seien … (Joh 17, 21)

41. Katechese zum Jahr des Glaubens von Papst Franziskus

Bild: L'Osservatore RomanoIm Namen des Vaters und Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen. Der Friede sei mit euch. Und mit deinem Geiste. Zu Beginn einer Generalaudienz wird immer eine Stelle aus der Heiligen Schrift vorgelesen, heute aus dem Römerbrief (vgl. Röm 8, 26-27): So nimmt sich auch der Geist unserer Schwachheit an. Denn wir wissen nicht, worum wir in rechter Weise beten sollen; der Geist selber tritt jedoch für uns ein mit Seufzen, das wir nicht in Worte fassen können. Und Gott, der die Herzen erforscht, weiß, was die Absicht des Geistes ist: Er tritt so, wie Gott es will, für die Heiligen ein. Wort des lebendigen Gottes. Liebe Brüder und Schwestern, der Ausdruck «Gemeinschaft der Heiligen», den wir im Glaubensbekenntnis bezeugen, hat zwei Bedeutungen, die eng zusammenhängen, nämlich Gemeinschaft an den heiligen Dingen und Gemeinschaft der heiligen Personen. Heute wollen wir den zweiten Aspekt näher betrachten, der uns zeigt, dass es eine Gemeinschaft des Lebens gibt, zwischen allen, die durch Taufe zu Christus gehören, dem Ursprung des Heils.

Dass alle eins seien, wie du, Vater, in mir und ich in dir; dass sie in uns eins seien … (Joh 17, 21) weiterlesen

Die Unauflöslichkeit der sakramentalen Ehe im Raum des Christusmysteriums bleibt gewahrt

Förderung der Würde von Ehe und Familie – Unauflöslichkeit der Ehe

Bild: L'Osservatore RomanoNachdem das II. Vatikanische Konzil die Würde der menschlichen Person und die Erfüllung der individuellen und gesellschaftlichen Aufgabe dieser Person kraft ihrer Berufung in der ganzen Welt dargelegt hat, lenkte das Konzil bereits vor bald 50 Jahren im Licht des Evangeliums und der menschlichen Erfahrung die Aufmerksamkeit aller auf bestimmte besonders schwere Nöte dieser Zeit hin, welche die Menschheit in hohem Maß bedrängten. Unter den vielen Problemen, die damals die Sorge aller wachriefen, sollten vor allem Ehe und Familie, die Kultur, das wirtschaftliche, soziale und politische Leben, die Verbindung der Völkerfamilie und der Friede behandelt werden. Hinsichtlich dieser Einzelfragen sollten die lichtvollen Prinzipien, die von Christus herkommen, verdeutlicht werden, damit durch sie die Gläubigen geleitet werden und alle Menschen Klarheit finden bei der Suche nach der Lösung so vieler schwieriger Probleme. Das war der Stand der Dinge vor rund 50 Jahren und ist heute noch so. Nicht überall erschien und erscheint die Würde von Ehe und Familie in gleicher Klarheit. Polygamie, um sich greifende Ehescheidung, sogenannte freie Liebe und andere Entartungen entstellen diese Würde. Die Unauflöslichkeit der sakramentalen Ehe im Raum des Christusmysteriums bleibt gewahrt weiterlesen

Unauflöslichkeit der sakramentalen Ehe im Raum des Christusmysteriums

Förderung der Würde von Ehe und Familie – Unauflöslichkeit der Ehe

http://www.vatican.va/archive/hist_councils/ii_vatican_council/index_ge.htmNachdem das II. Vatikanische Konzil die Würde der menschlichen Person und die Erfüllung der individuellen und gesellschaftlichen Aufgabe dieser Person kraft ihrer Berufung in der ganzen Welt dargelegt hat, lenkte das Konzil bereits vor bald 50 Jahren im Licht des Evangeliums und der menschlichen Erfahrung die Aufmerksamkeit aller auf bestimmte besonders schwere Nöte dieser Zeit hin, welche die Menschheit in hohem Maß bedrängten. Unter den vielen Problemen, die damals die Sorge aller wachriefen, sollten vor allem Ehe und Familie, die Kultur, das wirtschaftliche, soziale und politische Leben, die Verbindung der Völkerfamilie und der Friede behandelt werden. Hinsichtlich dieser Einzelfragen sollten die lichtvollen Prinzipien, die von Christus herkommen, verdeutlicht werden, damit durch sie die Gläubigen geleitet werden und alle Menschen Klarheit finden bei der Suche nach der Lösung so vieler schwieriger Probleme. Das war der Stand der Dinge vor rund 50 Jahren und ist heute noch so. Nicht überall erschien und erscheint die Würde von Ehe und Familie in gleicher Klarheit. Polygamie, um sich greifende Ehescheidung, sogenannte freie Liebe und andere Entartungen entstellen diese Würde. Unauflöslichkeit der sakramentalen Ehe im Raum des Christusmysteriums weiterlesen

Lieben wir die Kirche wie die eigene Mutter – mit ihren Schwächen und Fehlern?

34. Katechese zum Jahr des Glaubens von Papst Franziskus

Bild: L'Osservatore RomanoLiebe Brüder und Schwestern, mit einem schon bei den Kirchenvätern beliebten Bild, beschreibt das Zweite Vatikanische Konzil die Kirche als Mutter. Die Kirche ist unsere Mutter im Glauben. In der Taufe werden wir von der Kirche als Kinder Gottes geboren. In der Kirche und durch die Kirche erhalten wir das Geschenk des Glaubens. Wir gehören nicht rein äusserlich oder formal der Kirche an, sondern es besteht ein lebendiges Band wie zwischen einer Mutter und ihrem Kind. Ebenso begleitet und nährt die Mutter Kirche das Wachstum unseres Lebens aus dem Glauben, indem sie uns das Wort Gottes weitergibt und die Sakramente spendet.

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Liebe, und dann tue, was du willst – Ama et fac quod vis

Dem heiligen Augustinus in die Feder geschrieben von Pater Jordan Fenzl

Bild: amazon.deAm 28. August feiert die katholische Kirche den Tag des heiligen Augustinus, des Kirchenlehrers. Zu seiner Verehrung bringen wir (Radio Vatikan) eine Predigt in Text und Ton, die zu Pfingsten im Jahr 2007 von Radio Vatikan in Rahmen der Sendereihe «Betrachtung zum Sonntag» am 26. Mai 2007 ausgestrahlt wurde. Der Beitrag hiess damals «Augustinus in die Feder geschrieben» und stammt von Pater Jordan Fenzl OSA, der damals Regionalvikar und Prior der Augustiner in Wien war. Mit Hilfe der Audio-MP3-Datei können Sie den folgenden Vortrag auch nach- oder mithören (siehe unten Quellenangabe):

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Wenn wir in Christus leben, dann sind wir wirklich frei und erhalten Kraft für die Mühen des Alltags

32. Katechese zum Jahr des Glaubens von Papst Franziskus

Liebe Brüder und Schwestern, guten Tag! In der letzten Katechese haben wir das Ereignis der Auferstehung Jesu betrachtet. In dieser Szene haben die Frauen eine besondere Rolle. Heute, 10. Juli, möchte ich die heilsgeschichtliche Bedeutung betrachten. Was bedeutet denn für uns die Auferstehung? Und warum ist ohne sie unser Glaube leer? Unser Glaube stützt und gründet sich auf dem Tod und die Auferstehung Jesu Christi, so wie ein Haus auf dem Fundament aufbaut. Wenn das zusammenbricht, dann stürzt das ganze Haus zusammen. Am Kreuz hat Jesus sich selbst dargebracht, indem er unsere Sünden auf sich genommen hat und in den Abgrund des Todes hinabgestiegen ist. Und in der Auferstehung hat er den Tod besiegt.

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Das Gesetz des Volkes Gottes ist das Doppelgebot der Liebe: Gott lieben und den Nächsten lieben wie sich selbst

28. Katechese zum Jahr des Glaubens von Papst Franziskus

Bild: L'Osservatore RomanoEs reicht, irgendeine Zeitung aufzuschlagen, dann kann man darin nachlesen, wo das Böse sein Unwesen treibt. Das sagte der Papst am Mittwoch, 12. Juni, bei der Generalaudienz auf dem Petersplatz. Gott sei jedoch viel stärker als das Böse, fügte Franziskus an: Armut, Elend und Krieg seien ein Zeichen dafür, dass die heutige Gesellschaft die Stelle Gottes mit vielen anderen Götzen ersetzt habe. In seiner Katechese ging der Papst auf die Bezeichnung „Volk Gottes“ ein, die das Zweite Vatikanische Konzil als Beschreibung für die Kirche verwendet hat [siehe Pastorale Konstitution «Gaudium et Spes», 11 45 92].

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