Schlagwort-Archive: Krankensalbung

Krankensalbung ist der sakramentale Akt der Kirche im Kranken und am Kranken, in dem die Kirche als die den Tod, sein Andringen und seine Finsternis in eschatologischer Hoffnung überwindende erscheint. Die Krankensalbung soll nach dem II. Vatikanum besser nicht «Letzte Ölung» genannt werden, da sie nicht nur das Sakrament derer ist, die sich in äußerster Lebensgefahr befinden (Lit. 73, vgl. Kirche 11). Es ist nach der römischen Konstitution über die Krankensalbung von 1972 für jene bestimmt, deren Gesundheitszustand bedrohlich angegriffen ist, und für die, die sich in Lebensgefahr befinden.

I. Gemäß der Tradition wird die biblische Begründung der Krankensalbung in Jak 5,14 ff gesehen, wonach die Vorsteher der Gemeinde über den Kranken beten, ihn mit Öl salben (gemäß der alten Verknüpfung von Heilungshoffnung mit Salbung), den Namen des Herrn anrufen sollen; die Wirkung der Krankensalbung ist Sündenvergebung; damit man Heilung finde, soll man einander die Sünden bekennen und füreinander beten. Die hier ausgesprochene, dem Amt gegebene Vollmacht zur Sündenvergebung kann nur von Gott verliehen sein, und so trägt die ganze Handlung die Wesenseigentümlichkeiten eines Sakramentes an sich. Wenn die Kirche als «Ursakrament» betrachtet wird, deren grundlegende Wesensvollzüge auf das Heil des einzelnen Menschen hin in dessen entscheidenden Situationen notwendig Opus operatum, Sakrament, sind, dann ist die Stiftung dieses Sakramentes durch Jesus gegeben, auch ohne daß ein ausdrückliches Wort Jesu dafür notwendig postuliert werden müßte.

II. Die Glaubenslehre wurde auf dem Tridentinum gegen die Reformatoren definiert. Danach ist die Krankensalbung ein wahres Sakrament, von Jesus Christus eingesetzt, von Jakobus verkündet. Empfangen sollen es Schwerkranke, die den Vernunftgebrauch haben oder hatten; eine Wiederholung während derselben Krankheit ist (wenigstens ohne neue Todesnot) nicht gestattet. Spender ist der Priester (in der Ostkirche mehrere). Materie ist vom Bischof geweihtes Olivenöl und die Salbung der Sinne (im Notfall eine), Form im lateinischen Ritus sind die (wesentlichen) sakramentalen Worte.

III. Theologie. Als Sakrament der Sterbenden im strengen Sinn des Wortes wurde die Krankensalbung erst vom 9. Jahrhundert ab (die älteste Tradition: Weihe des Krankenöles 215 n.Chr. bei Hippolyt) gewertet, doch ist die Krankheit in der Theologie immer schon auch als leibliche Erscheinung der Todesverfallenheit gesehen worden. In dieser Situation ist das erste und notwendige Sakrament die Eucharistie, aber es ist sinnvoll, daß ein Stück der Wirklichkeit, die in diesem Sakrament gegeben ist, in einem anderen noch deutlicher zur Erscheinung kommt, in der Krankensalbung, die, weil sie deutlicher bezeichnet, auch vertiefter und vermehrter mitbringt, was gerade sie besonders bezeichnet. Die Kirche nennt die Krankensalbung auch die Vollendung des Bußsakramentes. Aus beidem darf man schließen, daß die Wirkung der Krankensalbung die Einformung der Krankheit des Empfängers in den Sieg Jesu Christi ist, der Krankheit und Tod, insofern sie Folgen und Ausdruck der Sünde sind, überwunden hat. Damit ist bei richtiger Disposition des Kranken seine Krankheit zu einer Heilssituation geworden, die den Kranken (gleichgültig wie sie endet) zum Heil führen wird. Da wie bei jedem Sakrament die Wirkung von der Disposition abhängt, ist die Bedeutung des rechtzeitigen Empfangs der Krankensalbung und des mutigen und ermutigenden Zuspruchs des Priesters ohne weiteres deutlich. Aber die Krankensalbung hat auch und wesentlich wie jedes Sakrament einen ekklesiologischen Aspekt. Im Kranken selbst, der als wollendes Subjekt in einem glaubenden Ja diese Salbung an sich geschehen läßt (kleine Kinder sind nicht Empfänger dieses Sakramentes), insofern er getauftes Glied der Kirche ist, und in der Handlung der Kirche, die sich zur andrängenden Todesnot ihres Gliedes ohne Verzweiflung bekennt und sich mit ihr solidarisch erklärt, geschieht der Selbstvollzug der Kirche als derjenigen, die da, wo es in der Welt Nacht wird, die Lampe des Glaubens erhebt und dem Bräutigam entgegengeht. kthW

Lieben wir die Kirche wie die eigene Mutter – mit ihren Schwächen und Fehlern?

34. Katechese zum Jahr des Glaubens von Papst Franziskus

Bild: L'Osservatore RomanoLiebe Brüder und Schwestern, mit einem schon bei den Kirchenvätern beliebten Bild, beschreibt das Zweite Vatikanische Konzil die Kirche als Mutter. Die Kirche ist unsere Mutter im Glauben. In der Taufe werden wir von der Kirche als Kinder Gottes geboren. In der Kirche und durch die Kirche erhalten wir das Geschenk des Glaubens. Wir gehören nicht rein äusserlich oder formal der Kirche an, sondern es besteht ein lebendiges Band wie zwischen einer Mutter und ihrem Kind. Ebenso begleitet und nährt die Mutter Kirche das Wachstum unseres Lebens aus dem Glauben, indem sie uns das Wort Gottes weitergibt und die Sakramente spendet.

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Das Wort Gottes ist nicht euer Eigentum und die Kirche hütet das Wort Gottes

Papst Franziskus weiht zehn Seminaristen zu neuen Priestern

Bild: Aus dem InternetDie wichtige Rolle der Frauen und der Katechisten für die Weitergabe des Glaubens hat Papst Franziskus am Sonntagvormittag, 21. April in der Petersbasilika betont. Er zelebrierte die hl. Messe anlässlich der Ordination von zehn Priesteramtsanwärtern aus verschiedenen römischen Seminaren. Vor Beginn der Messfeier gesellte sich Papst Franziskus in der Sakristei zu den Seminaristen und betete gemeinsam mit ihnen um den Beistand der Gottesmutter Maria für sie. Die angehenden Presbyter im Alter von 26 bis 44 Jahren, unter ihnen auch ein Argentinier, wurden durch die Superioren ihrer jeweiligen Seminare begleitet, einzeln traten sie nach der Predigt des Papstes vor ihn und empfingen ihre Priesterweihe. Der Papst rief sie auf, das Wort Gottes stets weiter zu tragen: „Was nun euch betrifft, liebe Brüder und Söhne, die ihr in den Presbyterorden erhoben werdet, seid euch dessen bewusst, dass ihr in der Ausübung des Amtes der Heiligen Doktrin an der Mission Christi, des einzigen Lehrmeisters, teilhaben werdet. Das Wort Gottes ist nicht euer Eigentum und die Kirche hütet das Wort Gottes weiterlesen