Schlagwort-Archive: Glauben

Glauben in einem allgemeinsten Sinn heißt, die Äußerungen einer Person im Vertrauen auf sie frei anzunehmen. Damit ist schon gesagt, daß es sich bei Glauben immer um eine Beziehung zwischen Personen handelt, die mit der Glaubwürdigkeit dessen, dem geglaubt wird, steht und fällt. Glauben in diesem Sinn unterscheidet sich vom Beweiswissen und von dem grundlosen Paradox eines «blinden» Vertrauens. Wird dieser Glaubensbegriff in der Theologie verwendet, so muß freilich von vornherein gesehen werden, daß er auf den christlichen Glauben nur im analogen Sinn angewendet werden kann. Denn hier ist es ja Gott selbst, der geglaubt wird, dem geglaubt wird und an den geglaubt wird, freilich unter der Voraussetzung, daß er sich selbst kundtut (…-Offenbarung) und, wenn dies im Normalfall nicht direkt gegenüber dem Einzelnen geschieht, daß die von Gott bestimmten Zeugen ihrerseits glaubwürdig sind. Diese formalen Eigentümlichkeiten hat der christliche mit dem allgemeinen Glaubensbegriff gemeinsam. Der fundamentale Unterschied beider liegt jedoch darin, daß die Kundgabe Gottes an die Person des Menschen im christlichen Glaubensverständnis nicht eine bloße Benachrichtigung im Bereich des Intellektuellen ist, bei der Gott ein äußerliches Glaubensmotiv bliebe, sondern daß die Kundgabe alle Dimensionen des Menschen anruft und auf Gott hin verfügt (Selbstmitteilung, Gnade) und bei vollem Wesensvollzug Liebe ist. Gleichzeitig teilt sich der kundgebende Gott so mit, daß diese Verfügung des Menschen auf Gott hin das weitere Leben des Menschen beansprucht und der sich als Liebender offenbarende Gott auch als das letzte, einzige und schlechterdings alle Hoffnung in sich erfüllend-bergende und übertreffende (übernatürliche) Ziel des Menschen kundgibt. kthW

Katechesen von Papst Franziskus über die christliche Hoffnung

Die Reihe «Hoffnung» ist hier im Rahmen der Generalaudienzen zusammengefasst

Bild: L'Osservatore Romano
Papst Franziskus

Die Katechesenreihe zum Thema der christlichen Hoffnung ist sehr wichtig, denn die Hoffnung lässt nicht zugrunde gehen. Der Optimismus lässt zugrunde gehen, die Hoffnung nicht! Wir brauchen sie sehr in dieser Zeit, die dunkel erscheint, in der wir uns oft verloren fühlen angesichts des Bösen und der Gewalt um uns herum, angesichts des Schmerzes vieler unserer Brüder. Wir brauchen die Hoffnung! Wir fühlen uns verloren und auch ein wenig entmutigt, weil wir machtlos sind und uns scheint, dass diese Dunkelheit nie enden wird. Wir dürfen jedoch nicht zulassen, dass die Hoffnung uns verlässt, denn Gott mit seiner Liebe geht mit uns. »Ich hoffe, denn Gott ist an meiner Seite«: Das können wir alle sagen. Jeder von uns kann sagen: »Ich hoffe, ich habe Hoffnung, denn Gott geht mit mir.« Er geht und führt mich an der Hand. Gott lässt uns nicht allein. Der Herr Jesus hat das Böse besiegt und uns den Weg des Lebens eröffnet. Katechesen von Papst Franziskus über die christliche Hoffnung weiterlesen

Für Lebende und Tote beten und Tote beerdigen – auch in Gefahr

28. Katechese zur Barmherzigkeit im Licht des Neuen Testaments von Papst Franziskus

Bild: InternetBei der Generalaudienz vom Mittwoch, 30. November 2016, wurde der Zyklus, der der Barmherzigkeit Gottes gewidmet war, abgeschlossen. Aber die Barmherzigkeit Gottes muss natürlich weitergehen, nur die Katechese hört auf, so der Papst. Danken wir dem Herrn für all das und behalten wir es im Herzen als Trost und Stärkung. Das letzte geistliche Werk der Barmherzigkeit heisst «Beten für die Lebenden und Verstorbenen.» Und dem können wir aus das letzte leibliche Werk der Barmherzigkeit anschliessen: «Tote beerdigen.» Das scheint vielleicht ein bisschen seltsam zu sein, aber in den Zonen, die unter Krieg und Kampf leiden, die jeden Tag Opfer fordern, ist dieses Werk trauriger Weise sehr aktuell. Die Bibel hat ein schönes Beispiel in Bezug des alten Tobit: Trotz Risiko des eigenen Lebens hat er die Toten beerdigt, auch wenn es ein Verbot des Königs gab. Und heute gibt es auch diese Menschen, die ihr Leben wagen, um den Toten die letzte Ehre zu erweisen, indem sie sie beerdigen. Dieses leibliche Werk der Barmherzigkeit ist nicht weit weg von unserer täglichen Erfahrung. Für Lebende und Tote beten und Tote beerdigen – auch in Gefahr weiterlesen

Was wir mit Glauben Jesus geben, wird überfliessender Reichtum

23. Katechese zur Barmherzigkeit im Licht des Neuen Testaments von Papst Franziskus

Bild: InternetIn der Katechese bei der Generalaudienz vom Mittwoch, 19. Oktober 2016, wurde diesmal wieder eine Lesung aus dem Jakobusbrief vorgetragen (siehe unten Jak 2,14-17) . Eine der Konsequenzen des sogenannten Wohlstands ist, dass Menschen sich in sich selbst verschliessen. dass sie durch diesen Wohlstand unempfindlich werden gegenüber den Notwendigkeiten und Nöten der anderen. Heute werden uns kurzlebige Lebensmodelle vor Augen gestellt, die nach wenigen Jahren ihren Wert verlieren, so als unser Leben eine Mode wäre, der man nachläuft und die man zu jeder Jahreszeit wechseln kann. Aber das ist nicht so. In Wirklichkeit ist das, was ist, eben deswegen wahrgenommen und angenommen, weil es ist. Wir sehen Situationen grösster Not und deswegen sind die Werke der Barmherzigkeit verbunden mit dem Aufruf, Hunger und Durst zu stillen, den Hungernden Brot zu geben, und das sind so viele heutzutage, und denen zu trinken zu geben, die Durst haben. Was wir mit Glauben Jesus geben, wird überfliessender Reichtum weiterlesen

Jesus würdigt Menschen, die für die Gesellschaft Müll sind, und heilt sie

16. Katechese zur Barmherzigkeit im Licht des Neuen Testaments von Papst Franziskus

Bild: InternetIn der heutigen Lesung aus dem Matthäusevangelium (Mt 9,20-22) zur Katechese bei der Generalaudienz vom Mittwoch, 31. August 2016, wird uns eine Figur gezeigt, die heraussticht durch ihren Glauben und ihren Mut. Es handelt sich um die Frau, die Jesus von ihrem Blutfluss geheilt hat. Sie kommt aus der Menge des Volkes und nähert sich Jesus von hinten her, um seinen Mantelsaum zu berühren. «Denn», sagte sie zu sich selbst, «wenn es mir nur gelingt, den Saum seines Mantels zu berühren,  dann werde ich geheilt.» Wie viel Glaube hatte diese Frau? Jesus würdigt Menschen, die für die Gesellschaft Müll sind, und heilt sie weiterlesen

Friede, Gebet und Versöhnung anstatt Gewalt, Rache und Hass

Christen in Bangladesch gehören zu den Ärmsten und haben einen schwereren Stand

Bild: Kirche in Not
Familie der ermordeten Italienerin

Bei einem islamistischen Attentat auf das Café Holey Artisan Bakery im Diplomatenviertel von Dhaka in Bangladesch wurden in der Nacht vom ersten auf den zweiten Juli zweiundzwanzig Menschen getötet, darunter zwei Polizisten. Zum Attentat bekannte sich die Terrormiliz Islamische Staat (IS), die einen weltweiten Dschihad ausgerufen hat. Die Familie eines Opfers setzt ein Zeichen der Hoffnung und hilft den verfolgten Christen in Bangladesch. Die von den Islamisten als Geiseln genommenen Opfer waren grausam ermordet worden, vor allem die weiblichen Opfer wiesen Spuren brutaler Folter und Misshandlung auf. Unter ihnen befindet sich auch die 33 Jahre alte Italienerin Simona Monti. Sie und das ungeborene Kind, mit dem sie schwanger war, wurden bei dem Attentat getötet. Friede, Gebet und Versöhnung anstatt Gewalt, Rache und Hass weiterlesen

Gleichgültigkeit und Feindseligkeit machen den Glauben taub und blind

11. Katechese zur Barmherzigkeit im Licht des Neuen Testaments von Papst Franziskus

Bild: InternetPapst Franziskus widmete seine Katechese während der Generalaudienz am 15. Juni 2016 den Menschen, die wegen physischer oder anderer Leiden von der Gesellschaft ausgeschlossen sind. Ausgehend vom Tagesevangelium legte er dar, dass damals Menschen wie dieser blinde Bettler am Straßenrand in Jericho einsam und fern von der Gesellschaft lebten. Franziskus gab zu Bedenken, dass das Bild des blinden Bettlers noch umso trauriger sei, da Jericho das Ziel nach dem Auszug aus Ägypten und die Pforte zum gelobten Land gewesen sei. In dieser prächtigen Stadt sitze dieser Bettler ganz allein und niemand habe Mitleid mit ihm. Der arme Mann erfahre Gleichgültigkeit und Ablehnung durch die Menschen, die auch blind für ihre Brüder seien und in ihm nicht den Herrn zu erkennen vermochten. Als Jesus in die Stadt komme, sei ausgerechnet nur der Blinde in der Lage, in ihm den Herrn zu sehen. Mit dieser Geste der Heilung bewirkte Jesus, den Ausgeschlossenen in den Mittelpunkt aller zu stellen. Der Glaube hat dem Blinden die Augen geöffnet. Durch die Begegnung mit der Barmherzigkeit versammelten sich alle um den Herrn und sahen, wer Trost und Hilfe benötige. Der Blinde folgte schließlich Jesus und wurde zu einem Glaubensboten. Auf diese Weise werde auch das Volk bekehrt und sehend. Gleichgültigkeit und Feindseligkeit machen den Glauben taub und blind weiterlesen

Dem Herrn dienen heisst, sein Wort hören und in die Tat umsetzen

10. Katechese zur Barmherzigkeit im Licht des Neuen Testaments von Papst Franziskus

Bild: InternetDie Hochzeit von Kana, von der das Johannesevangelium (siehe weiter unten) erzählt, ist weit mehr als das erste von Jesus überlieferte Wunder: „In Kana werden die Jünger Jesu seine Familie, und in Kana wird der Glaube der Kirche geboren.” Dies sagte Papst Franziskus in seiner Katechese zur Generalaudienz am Mittwoch, 8. Juni 2016, die er bei strahlendem Wetter für Tausende von Pilgern auf dem Petersplatz hielt. Die Tatsache, dass Jesus gemeinsam mit seinen Jüngern auf der Hochzeit von Kana erscheine und erstmals öffentlich ein Wunder vollbringe, sei der „Startschuss“ für sein Wirken, so Franziskus: Dem Herrn dienen heisst, sein Wort hören und in die Tat umsetzen weiterlesen

Wo der Glaube an Christus über Leben und Tod entscheidet

Monsignore László Wonerth besucht vom 28. Mai bis 5. Juni 2016 in der Schweiz

Bild: Kirche in Not
Msgr. László Wonerth aus Rumänien

Der rumänische Geistliche Monsignore (Msgr.) László Wonerth besucht wie im vergangenen Jahr 2015 wieder die Schweiz, und zwar vom 28. Mai bis 5. Juni 2016. Er reist als Gast des Hilfswerks Kirche in Not in verschiedene Pfarreien, in denen er Gottesdienste feiert. Msgr. Wonerth machte seine eigenen Erfahrungen mit dem Kommunismus. Heute stellen die fehlenden Finanzen in der Kirche Rumäniens eine grosse Herausforderung dar. Manchmal haben wir den Eindruck, dass unser Glaube matt und im Alltag bedeutungslos ist. In manchen Ländern aber entscheidet die Glaubenszugehörigkeit über Leben und Tod. Bis vor 25 Jahren erlebten auch viele Christen in Osteuropa Verfolgung, so auch in Rumänien.

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Gründerin des weltweiten Fernsehsenders EWTN gestorben

Mutter Mary Angelica starb am Ostersonntag 2016 mit 92 Jahren

Bild: EWTN
Mutter Mary Angelica, Gründerin von EWTN

Mutter Mary Angelica PCPA, Millionen von Menschen auf der ganzen Welt als Gründerin des katholischen Fernsehsenders EWTN (Eternal Word Television Network) bekannt, ist tot. Sie starb friedlich am Ostersonntag, dem 27. März, im Beisein ihrer Mitschwestern vom Orden der Armen Klarissen von der Ewigen Anbetung im Kloster Our Lady of Angels in Hanceville, Alabama. Der Vorsitzende von EWTN und CEO Michael Warsaw sagte:

„Das ist ein schmerzvoller Tag für die ganze EWTN Familie. Mutter Angelica hat immer und wird immer den Fernsehsender EWTN, den sie gegründet hat, verkörpern. In Krankheit und langen Zeiten schweren Leidens hat Mutter Angelica mit Freude und Gebet beharrlich ein Beispiel des franziskanischen Geistes gegeben, den sie so sehr geliebt hat. Wir danken Gott für Mutter Angelica und das Geschenk ihres außerordentlichen Lebens.“

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Als echte Kinder Gottes erben wir auch seine Güte und Barmherzigkeit

Die Taten der göttlichen Barmherzigkeit gelangen in Jesus Christus zur Vollendung

Bild: InternetDas Thema der Barmherzigkeit Gottes durchzieht die ganze Geschichte des Volkes Israel. Das sagte Papst Franziskus am Mittwoch, 27. Januar 2016, bei der Generalaudienz auf dem Petersplatz. Mit seiner Barmherzigkeit begleitet der Herr den Weg der Patriarchen, schenkt ihnen Kinder auch wenn sie unfruchtbar sind, führt sie auf den Pfaden der Gnade und Wiederversöhnung, wie die Geschichte von Josef und seinen Brüdern beweist (vgl. Gen 37-50). Ich denke dabei an die vielen Geschwister, die innerhalb unserer Familien getrennt sind und nicht miteinander sprechen. Dieses Jahr der Barmherzigkeit ist eine gute Gelegenheit, um sich wiederzufinden, zu umarmen, zu vergeben und alles Hässliche zu vergessen. Als echte Kinder Gottes erben wir auch seine Güte und Barmherzigkeit weiterlesen