Schlagwort-Archive: Reich Gottes

Reich Gottes bedeutet
a) die Geltung des heiligen und heilschaffenden Willens Gottes (als Schöpfer, Erhalter, Gesetzgeber, übernatürlich Begnadigender) in seiner ganzen Schöpfung und vor allem in Menschen und Engeln und
b) die tatsächliche Durchsetzung dieses Willens (siehe Basileia als zentraler Inhalt der Verkündigung Jesu). Insofern die Geschichte noch andauert, ist die Durchsetzung dieses Willens noch im Werden, das Reich Gottes also noch «am Kommen» (Mt 6,10). Insofern der freie Vollzug des Willens Gottes durch die Kreatur Gnade Gottes und Tat der Kreatur ist, ist das Reich Gottes reine Gabe Gottes, die er schenkt und durch seine Macht verwirklicht und die somit von ihm erbetet werden muß, und Aufgabe, die dem Menschen als «Bewahrheitung» der Verheißungen des Reiches der Gerechtigkeit, der Liebe und des Friedens aufgetragen und abverlangt wird (ohne daß dadurch ein Synergismus entsteht). Insofern in Jesus Christus und seinem Tod der Welt als ganzer diese siegreiche Gnade Gottes in eschatologischer Unwiderruflichkeit zugesagt und in ihm offenbar geworden ist, ist das Reich Gottes schon da und der Ausgang der Weltgeschichte (als Reich Gottes, in dem diese Herrschaft die Herrlichkeit der Kreatur und nicht ihre Verdammnis ist) nicht mehr offen (1 Kor 10,11), wenn auch dieser Ausgang, auf den Einzelnen bezogen, noch offen und Gegenstand der Hoffnung ist (siehe Heilsgewißheit) und wenn auch im biblischen Sinn dieses Reich Gottes eher «Reich Christi» genannt werden müßte. Dieses Reich Gottes ist weder identisch mit einem immer nur vorläufigen Staatswesen noch einfach mit der Kirche dieser Zeit. die die Gemeinde der an das kommende, die Weltgeschichte aufhebende Reich Gottes Glaubenden, das Ursakrament dieses Reiches und als heilige Kirche sein verborgener Anfang ist, gerade wenn sie in ihrer eigenen Ohnmacht die Weise des Kommens der erlösenden Macht Gottes erkennt. Gerade darum hat die Rede vom Reich Gottes eine kritische Funktion in Kirche und Gesellschaft. – Siehe Politische Theologie. kthW

Für Lebende und Tote beten und Tote beerdigen – auch in Gefahr

28. Katechese zur Barmherzigkeit im Licht des Neuen Testaments von Papst Franziskus

Bild: InternetBei der Generalaudienz vom Mittwoch, 30. November 2016, wurde der Zyklus, der der Barmherzigkeit Gottes gewidmet war, abgeschlossen. Aber die Barmherzigkeit Gottes muss natürlich weitergehen, nur die Katechese hört auf, so der Papst. Danken wir dem Herrn für all das und behalten wir es im Herzen als Trost und Stärkung. Das letzte geistliche Werk der Barmherzigkeit heisst «Beten für die Lebenden und Verstorbenen.» Und dem können wir aus das letzte leibliche Werk der Barmherzigkeit anschliessen: «Tote beerdigen.» Das scheint vielleicht ein bisschen seltsam zu sein, aber in den Zonen, die unter Krieg und Kampf leiden, die jeden Tag Opfer fordern, ist dieses Werk trauriger Weise sehr aktuell. Die Bibel hat ein schönes Beispiel in Bezug des alten Tobit: Trotz Risiko des eigenen Lebens hat er die Toten beerdigt, auch wenn es ein Verbot des Königs gab. Und heute gibt es auch diese Menschen, die ihr Leben wagen, um den Toten die letzte Ehre zu erweisen, indem sie sie beerdigen. Dieses leibliche Werk der Barmherzigkeit ist nicht weit weg von unserer täglichen Erfahrung. Für Lebende und Tote beten und Tote beerdigen – auch in Gefahr weiterlesen

Der heilige Ignatius von Loyola: Alles zur größeren Ehre Gottes – Ad maiorem Dei gloriam!

Papst Franziskus feiert mit der Kirche den Ordensgründer Ignatius von Loyola

Bild: Aus dem Internet
Papst Franziskus

Er sei immer noch Jesuit, denke wie ein Jesuit und fühle wie einer. Auch wenn er den Namen Franziskus gewählt habe, so bedeute das nicht, dass er seine Spiritualität gewechselt habe. Papst Franziskus war eindeutig, als er bei der mittlerweile berühmten Pressekonferenz im Flugzeug auf sein Jesuitsein angesprochen wurde. Am Mittwoch, 31. Juli feiert die Kirche den Ordensgründer der Jesuiten, den heiligen Ignatius von Loyola. Und Papst Franziskus feierte mit: Er stand der Messe in der Jesuitenkirche il Gesù im Zentrum von Rom vor, an der über 250 Ordensmitglieder, außerdem Freunde und Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Ordens teilnahmen. In seiner Predigt betonte der Papst zentrale Punkte des Charismas des Ordens: Zuerst die Zentralität Christi für alles, was ein Jesuit tut.

Der heilige Ignatius von Loyola: Alles zur größeren Ehre Gottes – Ad maiorem Dei gloriam! weiterlesen

Denn wer sein Leben retten will, wird es verlieren; wer aber sein Leben um meinetwillen verliert, der wird es retten

Papst Franziskus spricht beim Angelus über das Martyrium des Alltags

Was heißt es, sein Leben für Jesus zu geben? Über diese Frage hat Papst Franziskus am Sonntag, 23. Juni beim Angelus-Gebet auf dem Petersplatz gesprochen. „Denn wer sein Leben retten will, wird es verlieren; wer aber sein Leben um meinetwillen verliert, der wird es retten“ (siehe Lukas 9,24) – ausgehend vom Leitspruch Jesu würdigte der Papst die christlichen Märtyrer, die damals wie heute mit dem eigenen Leben für ihren Glauben bezahlten. Heute gebe es mehr Märtyrer als damals, betonte der Papst. „Die Märtyrer sind das höchste Beispiel dafür, das Leben für Christus zu verlieren. In zweitausend Jahren ist es eine immense Schar von Männern und Frauen, die ihr Leben opferten, um Jesus Christus und seinem Evangelium gegenüber treu zu bleiben. Und heute gibt es in vielen Teilen der Welt viele, viele Märtyrer – mehr als in den ersten Jahrhunderten -, viele Märtyrer, die ihr eigenes Leben für Christus geben, dem Tod entgegengehen, um nicht Jesus Christus zu verleugnen. Das ist unsere Kirche. Heute haben wir mehr Märtyrer als in den ersten Jahrhunderten!“  Denn wer sein Leben retten will, wird es verlieren; wer aber sein Leben um meinetwillen verliert, der wird es retten weiterlesen

Das Gesetz des Volkes Gottes ist das Doppelgebot der Liebe: Gott lieben und den Nächsten lieben wie sich selbst

28. Katechese zum Jahr des Glaubens von Papst Franziskus

Bild: L'Osservatore RomanoEs reicht, irgendeine Zeitung aufzuschlagen, dann kann man darin nachlesen, wo das Böse sein Unwesen treibt. Das sagte der Papst am Mittwoch, 12. Juni, bei der Generalaudienz auf dem Petersplatz. Gott sei jedoch viel stärker als das Böse, fügte Franziskus an: Armut, Elend und Krieg seien ein Zeichen dafür, dass die heutige Gesellschaft die Stelle Gottes mit vielen anderen Götzen ersetzt habe. In seiner Katechese ging der Papst auf die Bezeichnung „Volk Gottes“ ein, die das Zweite Vatikanische Konzil als Beschreibung für die Kirche verwendet hat [siehe Pastorale Konstitution «Gaudium et Spes», 11 45 92].

Das Gesetz des Volkes Gottes ist das Doppelgebot der Liebe: Gott lieben und den Nächsten lieben wie sich selbst weiterlesen

Kehrt um und glaubt an das Evangelium

Betrachtung zum ersten Advent von Felix Gmür, Bischof von Basel

Bild: Kirche in NotJeweils in der Samstagabendsendung hielt Bischof Gmür bei Radio Vatikan eine Meditation über die diesjährige Vorweihnachtszeit. In seinem ersten Beitrag ging er auf die gegenwärtige Jahreszeit ein und was sie für unser Leben bedeutet, gerade im Hinblick auf das große Christfest. Diese innere Ruhe sei wichtig und führe dazu, dass wir auf Jesu Worte zurückkehren: Kehrt um und glaubt! Die folgende Adventsbetrachtung von Bischof Gmür, die der Bischof von Basel am 2. Dezember 2012 zum ersten Advent gehalten hat, kann gleichzeitig zum Text gehört werden.

Liebe Hörerin, lieber Hörer! Der Advent ist eine außerordentlich intensive Zeit im Jahr. Die Adventszeit geht uns zu Herzen, sie nimmt uns in Beschlag. Nicht nur Kinder, sondern auch Erwachsene verbinden mit ihr viele Emotionen. Kehrt um und glaubt an das Evangelium weiterlesen