Schlagwort-Archive: Auferstehung des Fleisches

Der Mensch ist das Wesen der Erwartung der Zukunft, die Vollendung ist. Er kann sich diese Vollendung, da er sich als Einheit erfährt, nicht einfach als Vollendung der Seele denken, auch wenn er sich das „Wie“ einer ganzheitlichen Vollendung nicht vorstellen kann.

1. Die Heilige Schrift des Alten Testaments und das Spätjudentum bezeugen ein erst schrittweises Hervortreten des Glaubens an die Auferstehung des Fleisches, dessen erstes sicheres Zeugnis im Alten Testament Dn 12,1bff ist (weitere Zeugnisse: 2 Makk 7; in den Apokryphen des Alten Testament vor allem als Privileg der Gerechten bezeugt, später dann von allen, Guten und Bösen, ausgesagt). Zur Zeit Jesu wurde die Auferstehung des Fleisches besonders von den Sadduzäern bestritten, weil nicht bei Mose bezeugt, die von Jesus aufgrund der Schrift widerlegt wurden (Mk 12, 18-27). Die Auferstehung des Fleisches ist in der Verkündigung Jesu, auch Apg 24,15, im Johannesevangelium und in der Apokalypse klar ausgesagt, von Paulus theologisch entfaltet, unter scharfer Ablehnung des hellenistischen Leibverständnisses (Leib = Grab oder Gefängnis der Seele). Eine Seligkeit beim Herrn ohne den Leib kommt im Neuen Testament überhaupt nicht vor. Der Auferstehungsleib des Christen ist nach Paulus pneumatisch (wie die ganze Auferstehung vom Pneuma bestimmt ist), dem Doxa-Leib Jesu Christi gleichgestaltet (Phil 3,21; 1 Kor 15,35 ff), aber analog zum verherrlichten Leib Jesu in einem Zusammenhang mit dem irdischen, wenn auch als verwandelter (1 Kor 15,36ff.51). Von der Auferstehung der Nichtchristen und Nichtgerechten spricht Paulus nicht: er setzt sie aber in der Theologie des Gerichts voraus.

2. Der Auferstehungsglaube der Christenheit war durch Jahrhunderte von der griechischen Abwertung des Leibes und der individualistischen Seelenheilsorge verdunkelt, ferner vom antiken Weltbild mit der Vorstellung vom Himmel als einem Ort vor und außerhalb der Heilsgeschichte, an den man aufsteigend auswandern könnte. Gegen seinen Vorgänger Johannes XXII. sprach Benedikt XII. als DGL aus, daß die Anschauung Gottes nicht erst nach der (als „später» eintretend vorausgesetzten, so aber nicht definierten) Auferstehung eintreten, sondern dem menschlichen Wesensgrund schon vor seinem Vollzug in seine verklärte Leiblichkeit hinein zukommen könne (DS 1000f; NR 901-904).

3. Für eine adäquate Auffassung von der Auferstehung ist zu beachten, daß „Fleisch“ in der Schrift den ganzen Menschen in seiner leibhaftigen Wirklichkeit meint (zu einem differierenden Gebrauch vgl. Sarx). Dieser ganze Mensch ist aber in seiner Einheit ein plurales, in mehreren Dimensionen (Materie – Geist, Natur – Person, Aktion – Passion usw.) existierendes Wesen, dessen Vollendung nicht unbedingt in allen Dimensionen „gleichzeitig“ geschehen muß. So ist auch denkbar, daß die bleibende Wirklichkeit des personalen Geistes schon im Tod zur unmittelbaren Gottesgemeinschaft gelange und der Verstorbene dennoch mit der Wirklichkeit, dem Geschick und so der Zeit der Welt verbunden bleibe, zumal der personale Geist als Sinn der gesamten Weltwirklichkeit und das Ende der Welt, das nicht das Ende ihres Daseins, wohl aber ihrer Geschichte ist, als Partizipation an der Vollendung des Geistes gesehen werden müssen (Zwischenzustand). Vollendet ist diese Vollendung nur in der Einbeziehung jener Dimension, die untrennbar als das Materielle zur Konkretheit des Geistes gehört und als vollendete doch nicht mehr an einer Raumstelle unserer physikalischen Räumlichkeit gedacht werden muß. Damit ist nicht gesagt, daß die Auferstehung nicht als ein mit dem Tod bereits beginnender Prozeß gedacht werden kann. Zur Auferstehung als Sichtbarwerdung der ganzen Geschichte eines Menschen vgl. Gericht; zur Vollendung auch der menschlichen Gemeinschaften in der Auferstehung vgl. Himmel, Spekulationen über den Auferstehungsleib finden ihre Grenze an der Eigenart der biblischen Eschatologie. kthW

Ägypten erhoffte Papstbesuch im April trotz Attentate

Bischof Kyrillos von Assiut bittet um Gebete für Angehörigen der Anschlagsopfer

Bild: Kirche in Not
Bischof Kyrillos Samaan, Bischof von Assiut predigt im Gottesdienst

Der koptisch-katholische Bischof Kyrillos William von Assiut bittet die Gläubigen in der ganzen Welt um ihre Gebete für die Angehörigen der Opfer der Anschläge auf zwei koptisch-orthodoxe Kirchen in Tanta und Alexandria am Palmsonntag (9. April), bei denen mindestens 44 Menschen getötet und mehr als 120 verletzt wurden. Er selbst habe nach den Anschlägen zahlreiche Nachrichten aus aller Welt erhalten, in denen Menschen ihn und die Christen in Ägypten ihrer Gebet und ihres Gedenkens versicherten. „Das Gebet ist das wichtigste, worum wir jetzt bitten können“, betonte er im Gespräch mit «Kirche in Not». Grundsätzlich sei es zu erwarten gewesen, dass es wieder zu Anschlagen kommen werde. Der Anschlag im Dezember auf die St. Peter-und Paul-Kirche in Kairo im Dezember 2016, bei dem fast 30 Menschen getötet wurden, sei als „Auftakt“ wahrgenommen worden. „Unser Sicherheitsgefühl war nicht sehr stark“, so Bischof Kyrillos. Dennoch seien alle von den Anschlägen am Palmsonntag „überrascht“ worden, Ägypten erhoffte Papstbesuch im April trotz Attentate weiterlesen

Für Lebende und Tote beten und Tote beerdigen – auch in Gefahr

28. Katechese zur Barmherzigkeit im Licht des Neuen Testaments von Papst Franziskus

Bild: InternetBei der Generalaudienz vom Mittwoch, 30. November 2016, wurde der Zyklus, der der Barmherzigkeit Gottes gewidmet war, abgeschlossen. Aber die Barmherzigkeit Gottes muss natürlich weitergehen, nur die Katechese hört auf, so der Papst. Danken wir dem Herrn für all das und behalten wir es im Herzen als Trost und Stärkung. Das letzte geistliche Werk der Barmherzigkeit heisst «Beten für die Lebenden und Verstorbenen.» Und dem können wir aus das letzte leibliche Werk der Barmherzigkeit anschliessen: «Tote beerdigen.» Das scheint vielleicht ein bisschen seltsam zu sein, aber in den Zonen, die unter Krieg und Kampf leiden, die jeden Tag Opfer fordern, ist dieses Werk trauriger Weise sehr aktuell. Die Bibel hat ein schönes Beispiel in Bezug des alten Tobit: Trotz Risiko des eigenen Lebens hat er die Toten beerdigt, auch wenn es ein Verbot des Königs gab. Und heute gibt es auch diese Menschen, die ihr Leben wagen, um den Toten die letzte Ehre zu erweisen, indem sie sie beerdigen. Dieses leibliche Werk der Barmherzigkeit ist nicht weit weg von unserer täglichen Erfahrung. Für Lebende und Tote beten und Tote beerdigen – auch in Gefahr weiterlesen

Begegnung zwischen Schmerz der Menschheit und Mitleid Gottes

14. Katechese zur Barmherzigkeit im Licht des Neuen Testaments von Papst Franziskus

Bild: InternetAm Mittwoch, 10. August 2016, fand bereits die zweite Generalaudienz nach der Sommerpause in der Audienzhalle statt. Jeder Gläubige könne während des Heiligen Jahres, beim Durchschreiten einer Heiligen Pforte, die tröstenden Worte Jesu hören: „Weine nicht!“, aber auch die Worte „Steh auf!“. Wie nach dem Lukasevangelium ein junger Mann aus Nain von Jesus wieder vom Tod auferweckt und seiner trauernden Mutter zurückgegeben wurde, so erwachten alle Gläubigen an der Heiligen Pforte gewissermaßen wieder zum Leben, so Franziskus. Begegnung zwischen Schmerz der Menschheit und Mitleid Gottes weiterlesen

Ohne diesen Glauben an Tod und Auferstehung Christi ist unsere Hoffnung schwach, nicht einmal eine wirkliche Hoffnung

18. Katechese zum Jahr des Glaubens von Papst Franziskus

Bild: L'Osservatore RomanoBei seiner zweiten Generalaudienz auf dem Petersplatz sprach Papst Franziskus am Mittwoch, 3. April besonders die jungen Gläubigen sowie die Frauen an. Sie alle forderte er auf, den Glauben weiter zu tragen. Der Rahmen der Generalaudienz war der Fortführung der Katechesereihe gewidmet, die sein Vorgänger Benedikt XVI. begonnen hatte. Der Papst widmete sich ausführlich dem Glaubensbekenntnis und der Aussage: „am dritten Tage auferstanden nach der Schrift“: „Der Tod und die Auferstehung Jesu sind wirklich das Herz unserer Hoffnung. Ohne diesen Glauben an den Tod und die Auferstehung Jesu ist unsere Hoffnung schwach, sie ist nicht einmal eine wirkliche Hoffnung. Es sind grade der Tod und die Auferstehung Jesu, die das Herz unserer Hoffnung sind. […]

Ohne diesen Glauben an Tod und Auferstehung Christi ist unsere Hoffnung schwach, nicht einmal eine wirkliche Hoffnung weiterlesen