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Das Gesetz des Volkes Gottes ist das Doppelgebot der Liebe: Gott lieben und den Nächsten lieben wie sich selbst

28. Katechese zum Jahr des Glaubens von Papst Franziskus

Bild: L'Osservatore RomanoEs reicht, irgendeine Zeitung aufzuschlagen, dann kann man darin nachlesen, wo das Böse sein Unwesen treibt. Das sagte der Papst am Mittwoch, 12. Juni, bei der Generalaudienz auf dem Petersplatz. Gott sei jedoch viel stärker als das Böse, fügte Franziskus an: Armut, Elend und Krieg seien ein Zeichen dafür, dass die heutige Gesellschaft die Stelle Gottes mit vielen anderen Götzen ersetzt habe. In seiner Katechese ging der Papst auf die Bezeichnung „Volk Gottes“ ein, die das Zweite Vatikanische Konzil als Beschreibung für die Kirche verwendet hat [siehe Pastorale Konstitution «Gaudium et Spes», 11 45 92].

„Gott gehört keinem Volk in eigener Weise, sondern er selbst ist es, der uns ruft und beruft, zu seinem Volk zu gehören. Diese Einladung richtet er an alle Menschen ohne Unterschied. Durch die Taufe und den Glauben sind wir diesem Volk eingegliedert worden. Wir müssen dieses Geschenk Gottes in uns weiter wachsen lassen. Das Gesetz dieses Volkes ist das Doppelgebot der Liebe: Gott lieben und den Nächsten lieben wie sich selbst.” Es herrsche zu viel Krieg unter den Christen, so der Papst wörtlich. Sogar innerhalb von Familien oder auf dem Arbeitsplatz herrsche oft Hass statt Liebe. Er rief Tausende von Pilgern und Besuchern auf dem Petersplatz auf, an diesem Mittwoch vor allem für jene zu beten, die man persönlich als „unsympathisch“ empfinde.

„Wir müssen den Herrn darum bitten, dass wir dieses Gesetz der Liebe verstehen. Wie schön ist es doch, wenn wir uns wie Geschwister lieben können… Es ist der Heilige Geist, der in uns wirkt. Die Sendung des Volkes Gottes liegt darin, der Welt die Hoffnung und das Heil Gottes zu bringen, Zeichen seiner Liebe und Sauerteig des Guten zu sein. So verbreiten wir mit unserem Leben das Licht Christi. … Wenn in einem Fußballstadion wie hier in Rom oder im Stadion von San Lorenzo in Argentinien mitten in der Nacht jemand eine Kerze anzünden würde, dann würde es niemand sehen. Doch wenn das alle 70.000 Stadionbesuchern tun würden, dann würde das ganze Stadion erleuchtet.“

So solle jeder Gläubige durch sein Leben ein „leuchtendes Beispiel“ sein, damit das gesamte Volk Gottes „leuchten“ könne.

„Die Bestimmung der Kirche ist das Reich Gottes, das der Herr auf Erden begonnen hat und das seine Erfüllung findet in der vollen Gemeinschaft mit ihm, wenn er wiederkommt und wir alle an seinem göttlichen Leben, an seiner Freude und Liebe ohne Ende teilhaben.“

Welttag gegen Kinderarbeit: Gegen die weltweite Ausbeutung

Papst Franziskus hat sich gegen die Ausbeutung von Kindern geäußert. Er prangerte das Unrecht der Kinderarbeit und die weltweite Ausbeutung von Minderjährigen an. Nach der Generalaudienz am Mittwoch, 12. Juni, sagte er zum Welttag gegen Kinderarbeit:

„Jedes Kind muss spielen, lernen, beten und wachsen können, in der eigenen Familie, in einer harmonischen Umgebung von Liebe und Unbeschwertheit. Das ist sein Recht und unsere Pflicht. Eine unbeschwerte Kindheit erlaubt es Kindern, vertrauensvoll ins Leben zu gehen.“

In diesem Jahr steht besonders die Ausbeutung von Kindern als Hausangestellte im Mittelpunkt des Gedenktags. Dieses Phänomen wachse leider besonders in armen Ländern, beklagte der Papst.

„Es handelt sich hierbei um eine versteckte Form der Ausbeutung, die oft mit Missbrauch, Misshandlung und Diskriminierung einhergeht. Ich appelliere an die internationale Gemeinschaft, mehr gegen die ,wahre Plage’ der Arbeit und Ausnutzung von Kindern zu unternehmen.“

Weitere Hinweise und Quellen

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