Schlagwort-Archive: Reinheit

Reinheit kultische: „Reinheit“ und „Unreinheit“ im kultischen Sinn meinen einen Unterschied in Dingen, Speisen, Handlungen der verschiedensten Art, die zwar als sittlich gleich indifferent, aber als (dauernd oder für bestimmte Zeit) mit dem Kult oder dem Kultausübenden entweder vereinbar oder unvereinbar betrachtet wurden; sei es weil das „Unreine“ als besonders heilig (d.h. Gott vorbehalten) oder irgendwie dem Kult nicht geziemend galt. Solche Tabu-Vorschriften gab es (mit sehr verschiedener Sinndeutung) nicht nur in den meisten Religionen, sondern auch im Alten Testament: bestimmte sexuelle Vorkommnisse und Handlungen, Berührung von Toten und Aussätzigen machten eine Zeitlang unrein, viele Tiere und Fleischarten durften nicht gegessen werden usw. (vgl. z.B. Lv 11-17). Auch hier ist die Deutung schwierig, zumal da alte, als selbstverständlich empfundene und vielfach gar nicht mehr verstandene Gewohnheiten in die altestamentliche Gesetzgebung übernommen wurden. Manches Hygienische wird mitspielen. Der Alltag wurde auf diese Weise mit einem religiösen Bewußtsein durchdrungen und vom Lebensstil anderer Völker und ihrer Religion abgesetzt (siehe Beschneidung). Der Mensch wurde durch diese realen Gleichnisse auf eine höhere Wirklichkeit verwiesen (Hebr 9,13; 10,22 usw.; vgl. Sakrament). Jesus Christus hat die Vorschriften der kultischen Reinheit abgeschafft (Mt 15,1-20; Mk 7, 1-23) zugunsten des reinen Herzens. Die Durchführung dieser Emanzipation stieß in der ersten Christengemeinde auf Schwierigkeiten (Apg 10; 15 usw.). kthW

Jesus würdigt Menschen, die für die Gesellschaft Müll sind, und heilt sie

16. Katechese zur Barmherzigkeit im Licht des Neuen Testaments von Papst Franziskus

Bild: InternetIn der heutigen Lesung aus dem Matthäusevangelium (Mt 9,20-22) zur Katechese bei der Generalaudienz vom Mittwoch, 31. August 2016, wird uns eine Figur gezeigt, die heraussticht durch ihren Glauben und ihren Mut. Es handelt sich um die Frau, die Jesus von ihrem Blutfluss geheilt hat. Sie kommt aus der Menge des Volkes und nähert sich Jesus von hinten her, um seinen Mantelsaum zu berühren. «Denn», sagte sie zu sich selbst, «wenn es mir nur gelingt, den Saum seines Mantels zu berühren,  dann werde ich geheilt.» Wie viel Glaube hatte diese Frau? Jesus würdigt Menschen, die für die Gesellschaft Müll sind, und heilt sie weiterlesen

Herr Jesus, wenn du willst, kannst du machen, dass ich rein werde

12. Katechese zur Barmherzigkeit im Licht des Neuen Testaments von Papst Franziskus

Bild: L'Osservatore RomanoUnter strahlend blauem Himmel und sommerlichen Temperaturen feierten am Mittwoch, 22. Juni 2016, rund ein Dutzend ausgesuchte Flüchtlinge, die sich beim Papst niederliessen, und Tausende Gläubige die letzte Generalaudienz auf dem Petersplatz vor der Sommerpause. In seiner Katechese erklärte der Papst ausgehend vom Tagesevangelium die Heilung eines Leprakranken und betonte, dass die Berührung der Armen, der Ausgeschlossenen von der Heuchelei reinige. Der Leprakranke habe darum gebeten, von Jesus geheilt und gereinigt zu werden. Die Lepra wurde damals nämlich als Strafe Gottes aufgefaßt. Der Leprakranke breche die Regeln und begebe sich in die Stadt, um Jesus zu begegnen. Die Kraft dazu ziehe er aus dem Glauben. Wer sich an den Herrn wendet, bedürfe nicht vieler Worte. Jesus habe sich dem Leprakranken großzügig gezeigt und selbst gegen das Gesetz verstoßen, als er sich ihm genähert habe, um ihn zu heilen. Wenn wir einem Armen oder Bedürftigen eine Spende gäben, mahnte der Papst, sollten wir stets vor Augen haben, daß sich im Leid der Person das Leid Jesu zeige. Ein Christ schließe niemanden aus, bekräftigte Papst Franziskus, und hieß die Flüchtlinge, die der Vatikan aus Syrien aufgenommen hat, ausdrücklich willkommen.

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