12. Katechese zur Barmherzigkeit im Licht des Neuen Testaments von Papst Franziskus
Als Jesus in einer der Städte war, kam ein Mann, der am ganzen Körper Aussatz hatte. Sobald er Jesus sah, warf er sich vor ihm zu Boden und bat ihn: Herr, wenn du willst, kannst du machen, dass ich rein werde. Da streckte Jesus die Hand aus, berührte ihn und sagte: Ich will es – werde rein! Im gleichen Augenblick verschwand der Aussatz. Jesus befahl ihm: Erzähl niemand davon, sondern geh, zeig dich dem Priester und bring das Reinigungsopfer dar, wie es Mose angeordnet hat. Das soll für sie ein Beweis (deiner Heilung) sein.
Zusammenfassung der Katechese von Papst Franziskus vom 22. Juni 2016
Liebe Brüder und Schwestern, in der Lesung aus dem Lukasevangelium, die wir eben gehört haben, wendet sich ein Aussätziger an Jesus: „Herr, wenn du willst, kannst du machen, dass ich rein werde“ (Lk 5,12). Er bittet nicht einfach darum, gesund zu werden, sondern um Reinheit, um umfassende Heilung. Aussatz galt als Verunreinigung des ganzen Menschen; ein Aussätziger hatte sich von den Menschen und vom Tempel fernzuhalten. Als er von Jesus hört, geht er trotzdem in die Stadt. Er glaubt mit ganzem Herzen, dass Jesus ihn heilen kann. Der Aussätzige zeigt uns, dass bei der Begegnung mit dem Herrn nicht viele Worte nötig sind. Wichtig ist das Vertrauen in seine Allmacht, seine Güte und Barmherzigkeit. Jesus hat Mitleid mit dem Aussätzigen, streckt seine Hand aus, berührt ihn und sagt: „Ich will es – werde rein!“ (Mk 1,41). Der Geheilte soll das Wunder nicht öffentlich bekannt machen, Christus unterstützt keine Sensationsgier. Aber er soll sich einem Priester zeigen und das Reinigungsopfer darbringen, um wieder ganz in die Gemeinschaft der Gläubigen und das gesellschaftliche Leben integriert zu sein. Vor dem Priester wird er zum Zeugen der messianischen Autorität Christi. Die Kraft des Mitleidens, mit dem Jesus den Aussätzigen heilt, festigt den Glauben dieses Menschen und macht ihn missionarisch. © Copyright – Libreria Editrice Vaticana
Für die deutschsprachigen Pilger wurden folgende Grußworte auf Italienisch verlesen:
Einen herzlichen Gruß richte ich an alle Pilger deutscher Sprache. Der Monat Juni ist der Verehrung des Heiligsten Herzens Jesu gewidmet. Das Bewusstsein des Mitleidens Jesu mit uns entzünde in uns von neuem einen frohen und missionarischen Glauben. Gott segne euch alle. © Copyright – Libreria Editrice Vaticana
Weitere Hinweise und Quellen
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- Radio Vatikan: Audiodokument 1239092
- Radio Horeb: Podcast zur Generalaudienz vom 22. Juni 2016
- Agentur Zenit (Link https://de.zenit.org/articles/christus-unterstuetzt-keine-sensationsgier/ vergriffen): Katechese von Papst Franziskus während der Generalaudienz am 22. Juni 2016
- YouTube (alle Sprachen): Pope Francis General Audience 2016.06.22
- Gleichgültigkeit und Feindseligkeit machen den Glauben taub und blind
- Dem Herrn dienen heisst, sein Wort hören und in die Tat umsetzen
- Oh Gott, habe Erbarmen mit mir armem Sünder!
- Gott Vater erhört seine Kinder immer, ohne zu zögern, wie er will
- Gottes Barmherzigkeit tritt nicht ein ins verschlossene Herz
- Niemand kann uns die Würde der Kindschaft Gottes wegnehmen
- Der Hirte sucht seine Schafe in der Wüste der Wegwerfgesellschaft
- Der Nächste hat Mitleid mit dem Leidenden und naht sich ihm
- Wem Gott viel Sünden vergibt, der wird ihn auch viel lieben
- Kein Heiliger ohne Vergangenheit, kein Sünder ohne Zukunft
- Christus selbst stellt sich in die Reihe der Sünder und lässt sich taufen
- Der Mensch, dem von Gott vergeben wird, wird zu einer neuen Kreatur
- Die Liebe Gottes geht immer wieder bis an die Grenzen ohne Grenzen
- Gott lässt uns in aller Not und Bedrängnis nicht allein
- Die Fusswaschung Jesu lehrt uns, Bedienstete und Diener zu sein
- Die Strafe eines Vaters soll ein Kind zur Umkehr hinführen
- Ohne Dienst wird Macht zu Arroganz, Hochmut, Dominanz und Unterdrückung
- Andere auszunützen, ist eine Sünde, die zu Gott schreit!
- Das Opfer vergibt dem Schuldigen und hilft ihm zu Reue und Umkehr
- Als echte Kinder Gottes erben wir auch seine Güte und Barmherzigkeit
- Die Taufe ist für alle der Weg von der Finsternis ins Licht
- Die Liebe Gottes geht über Sünde hinaus – eine Treue ohne Grenzen!
- Jesus zeigt das Antlitz der Liebe und Barmherzigkeit seines Vaters
- Christus ist diese heilige Pforte und der Eintritt kostet nichts!
- Die göttliche Barmherzigkeit überstrahlt das Dunkel der Sünde
- Der Sieg der Liebe Christi schliesst alles ein in die Barmherzigkeit des Vaters
- Wer ist die Tür Gottes? Jesus Christus!
- Erste Heilige Pforte zum Jahr der Barmherzigkeit in Bangui geöffnet
- Das ausserordentliche Jubeljahr der Barmherzigkeit
- Vatikan – Jubiläum der Barmherzigkeit
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