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Gott Vater erhört seine Kinder immer, ohne zu zögern, wie er will

8. Katechese zur Barmherzigkeit im Licht des Neuen Testaments von Papst Franziskus

Bild: InternetIn Fortführung seiner Katechesenreihe über die Barmherzigkeit beleuchtete Papst Franziskus bei der Generalaudienz am Mittwoch, 25. Mai 2016, das Gebet als Quelle der Barmherzigkeit. „Immer erhört Gott die Bitten seiner Kinder, aber nicht immer zu der Zeit und in der Weise, wie wir es wünschen”. Der Papst griff diese oft gemachte Erfahrung gläubiger Menschen auf und verwies auf das Gleichnis von der Witwe und dem ungerechten Richter (Lk 18,1-8). Witwen, Waisen und Ausländer, „Migranten“, zählten zu den Schwächsten der Gesellschaft. Durch die Beharrlichkeit ihres Bittens bringt jedoch die Witwe den Richter dazu, ihr zu ihrem Recht zu verhelfen. Jesus hebt zweierlei an diesem Gleichnis hervor: Der barmherzige Gott ist natürlich das Gegenteil dieses ungerechten Richters; um wie viel mehr also wird Gott als guter und gerechter Vater die Gebete erhören. Deshalb ermahnt Jesus dazu, „unermüdlich zu beten“, auch über Momente der Entmutigung hinaus. Jesus selbst sei Vorbild für das inständige Gebet, sagte der Papst unter Verweis auf den Garten Getsemani, als Jesus sich dem Vater ganz anvertraute, so der Papst:

„Das Objekt des Gebets tritt in den Hintergrund; was zählt, ist in erster Linie die Beziehung zum Vater. Das Gebet verwandelt den Wunsch des Betenden und formt ihn nach dem Willen Gottes, worin auch immer dieser bestehen mag, denn wer betet, sucht vor allem anderen die Einheit mit Ihm, der barmherzige Liebe ist.“

Die Lesung zur Katechese ist ein Ausschnitt aus dem 18. Kapitel des Lukasevangeliums (Lk 18,1-5):

Jesus sagte ihnen durch ein Gleichnis, dass sie allezeit beten und darin nicht nachlassen sollten: In einer Stadt lebte ein Richter, der Gott nicht fürchtete und auf keinen Menschen Rücksicht nahm. In der gleichen Stadt lebte auch eine Witwe, die immer wieder zu ihm kam und sagte: Verschaff mir Recht gegen meinen Feind! Lange wollte er nichts davon wissen. Dann aber sagte er sich: Ich fürchte zwar Gott nicht und nehme auch auf keinen Menschen Rücksicht; trotzdem will ich dieser Witwe zu ihrem Recht verhelfen, denn sie lässt mich nicht in Ruhe.

Zusammenfassung der Katechese von Papst Franziskus vom 25. Mai 2016

Liebe Brüder und Schwestern, in der heutigen Katechese betrachten wir die Beziehung zwischen der Barmherzigkeit Gottes und dem Gebet des Menschen. Immer erhört Gott die Bitten seiner Kinder, aber nicht immer zu der Zeit und in der Weise, wie wir es wünschen. Was sollen wir tun? Jesus erzählt in diesem Zusammenhang das Gleichnis von der armen Witwe und dem ungerechten Richter (vgl. Lk 18,1-8). Durch die Beharrlichkeit ihres Bittens bringt die Witwe den Richter dazu, ihr zu ihrem Recht zu verhelfen. Jesus hebt hervor, dass der barmherzige Gott natürlich das Gegenteil dieses Richters ist, dass es aber dennoch nötig sei, immer zu beten und darin nicht nachzulassen. Jesus selbst ist uns Vorbild für das inständige Gebet. Vor seinem Leiden hat er im Garten Getsemani gebetet, dass der Kelch an ihm vorübergehe, doch vertraute er sich dem Vater ohne Vorbehalt an: „Aber nicht wie ich will, sondern wie du willst“ (Mt 26,39). Das ist es, was beim Beten geschieht: Das Motiv des Gebets tritt zurück, aber die Beziehung zum himmlischen Vater wird gestärkt. Wer beständig betet, strebt immer mehr nach einer Einigung mit Gott, dem Ursprung der barmherzigen Liebe. Diese Erfahrung der Nähe Gottes im Gebet gibt auch unserem Glauben neue Kraft. © Copyright – Libreria Editrice Vaticana

Für die deutschsprachigen Pilger wurden folgende Grußworte auf Italienisch verlesen:

Von Herzen grüße ich alle Pilger und Besucher deutscher Sprache. Die Kirche weiht diesen schönen Monat Mai besonders dem Marienlob. Richten wir unsere Bitte an die Muttergottes, die auch unsere Mutter ist, auf dass sie uns die Wege des Heils lehre. Der Herr segne euch und eure Familien. © Copyright – Libreria Editrice Vaticana

Weitere Hinweise und Quellen

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