1. Katechese zur Barmherzigkeit im Licht des Neuen Testaments von Papst Franziskus
Jesus ist die reine, kostenfreie und absolute Liebe. Das betonte Papst Franziskus bei strahlendem Sonnenschein auf dem Petersplatz während seiner Generalaudienz.. Er setzte am Mittwoch, 6. April 2016, seine Katechese zum Evangelium der Barmherzigkeit fort. Nachdem er die letzten Male über die Barmherzigkeit Gottes im Alten Testament gesprochen hatte, wollte Franziskus an diesem Mittwoch über die Vollendung Jesu sprechen. „Eine Barmherzigkeit, die er stets zum Ausdruck gebracht, realisiert und kommuniziert hat, in jedem Moment seines irdischen Lebens. Indem er die Menschen traf, das Evangelium verkündete, die Kranken heilte, sich den Letzten annäherte und den Sündern vergab, macht Jesus eine für jeden offene Liebe sichtbar: keinen ausgenommen! Offen für alle, ohne Grenzen. Es ist eine reine, kostenfreie und absolute Liebe. Eine Liebe, die im Opfer am Kreuz ihren Höhepunkt erreicht. Ja, das Evangelium ist tatsächlich das ‹Evangelium der Barmherzigkeit›, weil Jesus Barmherzigkeit ist.“ Für die Katechese wurde die Lesung aus dem Matthäusevangelium genommen (Mt 3,13-17):
Zu dieser Zeit kam Jesus von Galiläa an den Jordan zu Johannes, um sich von ihm taufen zu lassen. Johannes aber wollte es nicht zulassen und sagte zu ihm: Ich müsste von dir getauft werden, und du kommst zu mir? Jesus antwortete ihm: Lass es nur zu! Denn nur so können wir die Gerechtigkeit (die Gott fordert) ganz erfüllen. Da gab Johannes nach. Kaum war Jesus getauft und aus dem Wasser gestiegen, da öffnete sich der Himmel, und er sah den Geist Gottes wie eine Taube auf sich herabkommen. Und eine Stimme aus dem Himmel sprach: Das ist mein geliebter Sohn, an dem ich Gefallen gefunden habe.
Zusammenfassung der Katechese von Papst Franziskus vom 6. April 2016
Liebe Brüder und Schwestern, Jesus Christus ist die fleischgewordene Barmherzigkeit Gottes. Jeder Moment in seinem irdischen Leben bringt die grenzenlose Liebe, die allen offensteht und im Kreuzesopfer ihren Höhepunkt findet, zum Ausdruck. So ist das Evangelium wirklich das „Evangelium der Barmherzigkeit“. Die Taufe im Jordan am Beginn des öffentlichen Wirkens Jesu verleiht seiner Sendung eine entscheidende Prägung. Jesus stellt sich in eine Reihe mit den Sündern; er offenbart sich als Messias, der aus Solidarität und Mitleid zu uns das ganze Menschsein auf sich nimmt. Die Sendung des Sohnes ist es, allen die rettende Liebe Gottes zu bringen. Die Tiefe des Geheimnisses dieser Liebe schauen wir im gekreuzigten Herrn. Jesus bietet am Kreuz die Sünde der Welt und damit alle unsere Sünden der barmherzigen Liebe des Vaters dar. Nichts und niemand bleibt von seiner Hingabe, von seinem Opfer und Gebet ausgeschlossen. Daher brauchen wir uns nicht zu fürchten, uns als Sünder zu bekennen. Wenn wir reumütig unsere Sünden bekennen und uns Christus anvertrauen, dürfen wir uns der Vergebung gewiss sein. Das Sakrament der Buße und der Versöhnung macht für einen jeden die Kraft der Vergebung wirksam, die aus dem Kreuz hervorgeht. Die Macht der Liebe des Gekreuzigten kennt keine Hindernisse und erschöpft sich nie. © Copyright – Libreria Editrice Vaticana
Für die deutschsprachigen Pilger wurden folgende Grußworte auf Italienisch verlesen:
Sehr herzlich grüße ich die Pilger deutscher Sprache, vor allem die vielen Jugendlichen und Schüler, insbesondere die Gruppe der Liebfrauenschule Dießen. Bitten wir den gekreuzigten und auferstanden Christus, dass er uns immer mehr in sein Evangelium der Barmherzigkeit eintreten lässt. Die Kraft seiner Liebe gestalte unser Leben und mache uns fähig, seine Vergebung weiterzuschenken. Das Licht von Ostern erfülle euch mit Hoffnung und Zuversicht auf eurem Weg. © Copyright – Libreria Editrice Vaticana
Weitere Hinweise und Quellen
- Radio Vatikan: Audiodokument 1220589
- Radio Horeb: Podcast zur Generalaudienz vom 6. April 2016
- Agentur Zenit (Link https://de.zenit.org/articles/vergeben-und-die-welt-mit-guete-betrachten/ ist vergriffen): Katechese von Papst Franziskus während der Generalaudienz am 6. April 2016
- YouTube (alle Sprachen): Pope Francis General Audience 2016.04.06
- Der Mensch, dem von Gott vergeben wird, wird zu einer neuen Kreatur
- Die Liebe Gottes geht immer wieder bis an die Grenzen ohne Grenzen
- Gott lässt uns in aller Not und Bedrängnis nicht allein
- Die Fusswaschung Jesu lehrt uns, Bedienstete und Diener zu sein
- Die Strafe eines Vaters soll ein Kind zur Umkehr hinführen
- Ohne Dienst wird Macht zu Arroganz, Hochmut, Dominanz und Unterdrückung
- Andere auszunützen, ist eine Sünde, die zu Gott schreit!
- Das Opfer vergibt dem Schuldigen und hilft ihm zu Reue und Umkehr
- Als echte Kinder Gottes erben wir auch seine Güte und Barmherzigkeit
- Die Taufe ist für alle der Weg von der Finsternis ins Licht
- Die Liebe Gottes geht über Sünde hinaus – eine Treue ohne Grenzen!
- Jesus zeigt das Antlitz der Liebe und Barmherzigkeit seines Vaters
- Christus ist diese heilige Pforte und der Eintritt kostet nichts!
- Die göttliche Barmherzigkeit überstrahlt das Dunkel der Sünde
- Der Sieg der Liebe Christi schliesst alles ein in die Barmherzigkeit des Vaters
- Wer ist die Tür Gottes? Jesus Christus!
- Erste Heilige Pforte zum Jahr der Barmherzigkeit in Bangui geöffnet
- Das ausserordentliche Jubeljahr der Barmherzigkeit
- Vatikan – Jubiläum der Barmherzigkeit
2 thoughts on “Christus selbst stellt sich in die Reihe der Sünder und lässt sich taufen”
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