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Die Liebe Gottes geht immer wieder bis an die Grenzen ohne Grenzen

Katechese von Papst Franziskus vom 23. März 2016 über das österliche Triduum

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Papst Franziskus widmete die Katechese während der Generalaudienz auf dem Petersplatz vom Mittwoch, 23. März 2016, dem Ostertriduum. Die drei Tage, erklärte Papst Franziskus, seien von der Barmherzigkeit bestimmt und zeigten, wohin die Liebe Gottes gelangen könne. Sie sei grenzenlos. Das Geheimnis der Osterwoche sei die Geschichte einer großen Liebe und die Erinnerung an ein Liebesdrama, das uns zeige, niemals verlassen zu werden. Papst Franziskus erzählte die Ereignisse, die sich von Gründonnerstag an zutragen und erläuterte ihre Bedeutung. Unsere Worte seien unzureichend, um von ihnen berichten zu können. Der Papst zitierte Juliana von Norwich, die Visionen von der Passion Christi erlebte. In diesen Tagen sollen die Menschen ihren Blick auf die Passion und den Kreuzestod des Herrn richten und in ihren Herzen am Samstag in Stille in Erwartung der Auferstehung die Größe seiner Liebe empfangen. Die Lesung zur Katechese stammt aus dem Lukasevangelium (Lk 23,32-34):

Zusammen mit Jesus wurden auch zwei Verbrecher zur Hinrichtung geführt. Sie kamen zur Schädelhöhe; dort kreuzigten sie ihn und die Verbrecher, den einen rechts von ihm, den andern links. Jesus aber betete: Vater, vergib ihnen, denn sie wissen nicht, was sie tun. Dann warfen sie das Los und verteilten seine Kleider unter sich.

Zusammenfassung der Katechese von Papst Franziskus vom 23. März 2016

Liebe Brüder und Schwestern, das österliche Triduum – Gründonnerstag, Karfreitag und Karsamstag – erscheint in diesem Heiligen Jahr der Barmherzigkeit in einem besonderen Licht. Es führt uns wieder neu das Geheimnis der grenzenlosen Liebe Gottes vor Augen, der sich wirklich völlig an jeden von uns verschenkt. Am Gründonnertag offenbart Jesus durch die Fußwaschung und in der Eucharistie die Liebe, die sich in den Dienst stellt. Er gibt sich uns als Nahrung und ermutigt uns, diese Speise gleichfalls mit anderen zu teilen, auf dass eine wahre Gemeinschaft des Lebens entstehe unter allen, die bedürftig sind. Der Karfreitag ist der höchste Ausdruck seiner Liebe. Jesus gibt sein Leben für das Heil der Welt hin. Seine Liebe erstreckt sich über alle Zeiten und jeden Ort. Sie ist eine unerschöpfliche Quelle des Heils für uns alle, die wir nach echter Liebe dürsten. Und wenn Gott uns im Tod Jesu seine höchste Liebe gezeigt hat, können und sollen auch wir, neu geboren im Heiligen Geist, einander lieben. Der Karsamstag schließlich ist der Tag des Schweigens. Jesus im Grab teilt mit der Menschheit das Los des Todes. Es ist ein Schweigen, das die Solidarität mit den Verlassenen zum Ausdruck bringt. Gott schweigt, aber aus Liebe. Dieser Tag wird für uns zur Erwartung des ewigen Lebens. Als geliebte Kinder hoffen wir auf das Wort des Herrn, der uns zum Ostermorgen führen will. Im Licht und in der Freude von Ostern erstrahlt uns das Geheimnis der Liebe und Barmherzigkeit Gottes in seiner ganzen Tiefe. © Copyright – Libreria Editrice Vaticana

Für die deutschsprachigen Pilger wurden folgende Grußworte auf Italienisch verlesen:

Einen herzlichen Gruß richte ich an die Brüder und Schwestern deutscher Sprache, besonders an die Gruppe der jungen Teilnehmer der Wallfahrt des Regnum Christi. Wir vertrauen darauf, dass Jesus im Leben eines jeden von uns gegenwärtig ist; deshalb wollen auch wir den Leidenden und Bedürftigen nahe sein. Frohe Ostern. © Copyright – Libreria Editrice Vaticana

Weitere Hinweise und Quellen