Bild: L'Osservatore Romano

Andere auszunützen, ist eine Sünde, die zu Gott schreit!

Papst Franziskus erklärt zu Beginn der Fastenzeit den Sinn eines Jubeljahres

Bild: InternetPapst Franziskus wünschte allen Gläubigen, die sich zur Generalaudienz am Aschermittwoch, 10. Februar 2016,  auf dem Petersplatz versammelt hatten, eine gute Fastenzeit. In seiner Katechese legte er dar, dass beim Volk Israel das Jubiläum erlaubt habe, Schulden zu tilgen, den verlorenen Besitz zurückzuerhalten und sich der neuen Freiheit zu erfreuen, das heisst Armut und Ungleichheit zu bekämpfen und allen ein würdiges Leben zu garantieren. Das Ergebnis sei eine auf Solidarität und Gleichheit gegründete Gesellschaft gewesen. Papst Franziskus regte zum Nachdenken und zur Spende eigener Besitztümer an und erklärte, dass 80 Prozent der Reichtümer der Welt in den Händen von weniger als zwanzig Prozent der Menschen lägen.

In der Bibel stehe, dass das Jubiläum die Funktion gehabt habe, in Brüderlichkeit und gegenseitiger Hilfe zu leben, bekräftigte Papst Franziskus und nannte einige Beispiele aus der Bibel und dem heutigen Leben. Der Papst erinnerte an die vielen Familien, die in Armut und wirtschaftlicher Not leben, und an die Menschen, die sich aus Verzweiflung das Leben nehmen. Dem Nächsten in Not müsse man ohne Eigennutz helfen. Abschließend mahnte Papst Franziskus, sein Herz zum Teilen und der Barmherzigkeit zu öffnen. Die Lesung wurde dem Buch Levitikus (3. Buch Mose) entnommen:

… am Versöhnungstag sollt ihr das Horn im ganzen Land ertönen lassen. Erklärt dieses fünfzigste Jahr für heilig und ruft Freiheit für alle Bewohner des Landes aus! Es gelte euch als Jubeljahr. Jeder von euch soll zu seinem Grundbesitz zurückkehren, jeder soll zu seiner Sippe heimkehren. … Denn es ist ein Jubeljahr, es soll euch als heilig gelten. … (3.Mose 25,9-12)

Zusammenfassung der Katechese von Papst Franziskus vom 10. Februar 2016

Liebe Brüder und Schwestern, in der Heiligen Schrift, besonders im Buch Levitikus, hören wir von der Stiftung des „Jubeljahres“. Jedes fünfzigste Jahr soll für heilig erklärt werden und als Jubeljahr gelten, das am Versöhnungstag durch den Klang des Horns eröffnet wird. Es handelte sich um eine Art „Generalvergebung“, die allen ermöglichte, ihre ursprüngliche Situation wiederzuerhalten: jede Schuld wurde getilgt, Grund und Boden zurückgegeben, die eigene Freiheit wiederhergestellt. Das Jubeljahr diente dem Volk Israel dazu, die Armut und Ungleichheit zu bekämpfen, allen ein würdiges Leben und eine gleiche Verteilung der Güter zu sichern. Dahinter stand die Idee, dass die Erde letztlich Gottes Eigentum ist. Das Ziel war eine auf Gleichheit und Solidarität gegründete Gesellschaft, wo Freiheit, Besitz und Geld ein Gut für alle und nicht nur für einige wenige sind. Das Jubeljahr vertieft das Vertrauen auf Gott, der als guter Vater seine Schöpfung erhält. Zugleich stärkt es im Volk Gottes das Bewusstsein, die Brüderlichkeit und gegenseitige Hilfe konkret zu leben. So können wir das Jubeljahr in der Bibel als ein „Jubeljahr der Barmherzigkeit“ bezeichnen. © Copyright – Libreria Editrice Vaticana

Für die deutschsprachigen Pilger wurden folgende Grußworte auf Italienisch verlesen:

Gerne heiße ich die Pilger aus den Ländern deutscher Sprache wie auch aus Luxemburg, Belgien und den Niederlanden willkommen. Besonders grüße ich die Ministranten der Diözese Bozen-Brixen in Begleitung von Bischof Ivo Muser als auch die Vereinigung Pro Petri Sede. Liebe Freunde, in den kommenden Tagen werde ich Mexiko besuchen. Ich bitte euch, meine Apostolische Reise und die Begegnung mit Patriarch Kyrill auf Kuba mit eurem Gebet zu begleiten. Vielen Dank! Ich wünsche euch einen guten Beginn der Fastenzeit. © Copyright – Libreria Editrice Vaticana

2 thoughts on “Andere auszunützen, ist eine Sünde, die zu Gott schreit!”

Kommentare sind geschlossen.