Dem Herrn dienen heisst, sein Wort hören und in die Tat umsetzen

10. Katechese zur Barmherzigkeit im Licht des Neuen Testaments von Papst Franziskus

Bild: InternetDie Hochzeit von Kana, von der das Johannesevangelium (siehe weiter unten) erzählt, ist weit mehr als das erste von Jesus überlieferte Wunder: „In Kana werden die Jünger Jesu seine Familie, und in Kana wird der Glaube der Kirche geboren.” Dies sagte Papst Franziskus in seiner Katechese zur Generalaudienz am Mittwoch, 8. Juni 2016, die er bei strahlendem Wetter für Tausende von Pilgern auf dem Petersplatz hielt. Die Tatsache, dass Jesus gemeinsam mit seinen Jüngern auf der Hochzeit von Kana erscheine und erstmals öffentlich ein Wunder vollbringe, sei der „Startschuss“ für sein Wirken, so Franziskus:

„Jesus erscheint als der Bräutigam des Gottesvolkes, der von Propheten angekündigt worden war, und zeigt uns die Tiefe der Beziehung auf, die uns an ihn bindet: Es ist eine Neue, auf Liebe gegründete Allianz. Was ist die Basis unseres Glaubens? Ein Akt der Barmherzigkeit, mit dem Jesus uns an sich gebunden hat.“

Die Lesung zur Katechese stammt aus dem zweiten Kapitel des Johannesevangeliums (Joh 2,1-12):

Am dritten Tag fand in Kana in Galiläa eine Hochzeit statt und die Mutter Jesu war dabei. Auch Jesus und seine Jünger waren zur Hochzeit eingeladen. Als der Wein ausging, sagte die Mutter Jesu zu ihm: Sie haben keinen Wein mehr. Jesus erwiderte ihr: Was willst du von mir, Frau? Meine Stunde ist noch nicht gekommen. Seine Mutter sagte zu den Dienern: Was er euch sagt, das tut! Es standen dort sechs steinerne Wasserkrüge, wie es der Reinigungsvorschrift der Juden entsprach; jeder fasste ungefähr hundert Liter. Jesus sagte zu den Dienern: Füllt die Krüge mit Wasser! Und sie füllten sie bis zum Rand. Er sagte zu ihnen: Schöpft jetzt und bringt es dem, der für das Festmahl verantwortlich ist. Sie brachten es ihm. Er kostete das Wasser, das zu Wein geworden war. Er wusste nicht, woher der Wein kam; die Diener aber, die das Wasser geschöpft hatten, wussten es. Da ließ er den Bräutigam rufen und sagte zu ihm: Jeder setzt zuerst den guten Wein vor und erst, wenn die Gäste zu viel getrunken haben, den weniger guten. Du jedoch hast den guten Wein bis jetzt zurückgehalten. So tat Jesus sein erstes Zeichen, in Kana in Galiläa, und offenbarte seine Herrlichkeit und seine Jünger glaubten an ihn. Danach zog er mit seiner Mutter, seinen Brüdern und seinen Jüngern nach Kafarnaum hinab. Dort blieben sie einige Zeit.

Zusammenfassung der Katechese von Papst Franziskus vom 8. Juni 2016

Liebe Brüder und Schwestern, der Evangelist Johannes nennt die Wunder Jesu Zeichen. Die Hochzeit von Kana bildet den Rahmen für „sein erstes Zeichen“ (Joh 2,11). Jesus Christus offenbart sich als der aus seiner Fülle Schenkende und er tut dies aus Liebe. Er liebt das Volk wie ein Bräutigam, der seine Braut liebt, und schließt einen Bund mit ihm. Das ist der Hinweis auf die Beziehung, die uns als Getaufte mit ihm vereint. Doch wie kann man ein Hochzeitsfest feiern, wenn der Wein ausgeht? Maria, die Mutter Jesu, bemerkt es sofort und ermutigt die Diener, das zu tun, was Jesus ihnen auftragen wird. Auf die Empfehlung Marias hin haben die Diener ein offenes Ohr für den Ruf Jesu. Die Grundlage dafür, dass das Fest weitergeht, besteht darin, dieses Einvernehmen mit Jesus zu haben. Wir brauchen die Krüge unseres Herzens nur mit dem Wasser des Wortes Gottes füllen. Christus selbst wird den guten Wein schenken. So ist der Bericht von der Hochzeit von Kana nicht einfach eine Erzählung eines Wunders. Es ist ein Zeichen, mit dem Jesus das Geheimnis seiner Person und das Ziel seines Kommens offenbart: Die Hochzeit des Bräutigams mit seinem Volk. © Copyright – Libreria Editrice Vaticana

Für die deutschsprachigen Pilger wurden folgende Grußworte auf Italienisch verlesen:

Einen herzlichen Gruß richte ich an alle Pilger deutscher Sprache, besonders an die Priester aus dem Erzbistum Paderborn, die ihr 25-jähriges Weihejubiläum feiern, sowie an die vielen Schülerinnen und Schüler aus Deutschland. Ich wünsche euch einen guten Aufenthalt in Rom und segne euch alle von Herzen. © Copyright – Libreria Editrice Vaticana

Weitere Hinweise und Quellen

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