Schlagwort-Archive: Heilsgeschichte

Heilsgeschichte ist zunächst ein allgemeiner Begriff und bezeichnet als solcher die Tatsache, daß Gott wegen seines allgemeinen Heilswillens die Geschichte der Menschheit als ganzer gnädig umgriffen und in ihr allen Menschen sein Heil angeboten hat und daß sich faktisch seine Gnade und die Rechtfertigung in der Menschheit geschichtlich konkret realisiert haben. Heilsgeschichte bedeutet ferner die Geschichte dieser Heilserfahrungen und -konkretisierungen innerhalb der Gesamtmenschheit. Und schließlich besagt Heilsgeschichte, daß die vor- und außerchristlich gegebenen Heilserfahrungen dynamisch auf den Kairos und die Heilszeit schlechthin in Jesus Christus hingeordnet sind (in epochalen Weisen, die die Geschichtstheologie zu erheben sucht). Theologische Voraussetzung für diesen Begriff ist somit, daß der Mensch nicht nur innerhalb der Geschichte auf die Gnade zu hoffen und sie anzunehmen hat, sondern daß die Gnade selbst geschichtlich und die Geschichte selbst Gnade ist, ebenso wie alle damit gegebenen Daten, wie z.B. die Einheit der Menschheit u.a. (vgl. zur vor- und außerchristlichen Heilsgeschichte auch Offenbarung, Heidentum, Nichtchristliche Religionen). – Im engeren Sinn bezeichnet Heilsgeschichte die Geschichte jener Heilserfahrungen und -konkretionen, die sich innerhalb der allgemeinen Heilsgeschichte reflex und immer eindeutiger von dieser abheben bis zum Eintreten des Heilsereignisses schlechthin (man kann diese auch als amtliche, spezielle Heilsgeschichte u.a. bezeichnen). Der Beginn der besonderen Heilsgeschichte wird herkömmlich im Bund Jahwes mit Mose gesehen (womit auch das geschichtliche Entspringen der besonderen aus der allgemeinen Heilsgeschichte bezeichnet ist, da im AT die Vorgeschichte des Mosebundes bis zum Anfang zurückgeführt wird). «Aufgehoben» wird die allgemeine Heilsgeschichte in dem Sinn, daß dort, wo der Mensch dem Heilsereignis als Angebot so begegnet, daß er entscheidend dazu Stellung nehmen kann, und sich ihm verschließt, er sich dem Heil selbst verschließt, was sich faktisch in der wachsend antagonistischen Struktur der Heilsgeschichte äußert (im Wachsen des Widerspruchs). Innerhalb der besonderen Heilsgeschichte kann man noch einmal zwischen einer kollektiven und einer individuellen Heilsgeschichte unterscheiden. Beiden gemeinsam ist die greifbar-kategoriale Struktur (siehe Bund, Kirche, Altes Testament, Neues Testament), die Christozentrik, die eschatologische Ausrichtung. Ein spezifisches Moment der individuellen Heilsgeschichte ist die dialogische Struktur: der Anruf Gottes wendet sich an die Freiheit des Einzelnen und wird, wenn diese in der Gnade Gottes befreit ist, frei im Glauben angenommen. Die katholische Theologie der Heilsgeschichte steht noch in ihren ersten Anfängen; am weitesten vorangekommen ist die biblische Theologie der Heilsgeschichte (in der Diskussion über die Entmythologisierung konnte sie aufweisen, daß Heilsgeschichte nicht metahistorische Glaubenserfahrung, sondern echte, der Profangeschichte koextensive Geschichte ist). kthW

Wenn wir in Christus leben, dann sind wir wirklich frei und erhalten Kraft für die Mühen des Alltags

32. Katechese zum Jahr des Glaubens von Papst Franziskus

Liebe Brüder und Schwestern, guten Tag! In der letzten Katechese haben wir das Ereignis der Auferstehung Jesu betrachtet. In dieser Szene haben die Frauen eine besondere Rolle. Heute, 10. Juli, möchte ich die heilsgeschichtliche Bedeutung betrachten. Was bedeutet denn für uns die Auferstehung? Und warum ist ohne sie unser Glaube leer? Unser Glaube stützt und gründet sich auf dem Tod und die Auferstehung Jesu Christi, so wie ein Haus auf dem Fundament aufbaut. Wenn das zusammenbricht, dann stürzt das ganze Haus zusammen. Am Kreuz hat Jesus sich selbst dargebracht, indem er unsere Sünden auf sich genommen hat und in den Abgrund des Todes hinabgestiegen ist. Und in der Auferstehung hat er den Tod besiegt.

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Das Gewissen ist der innere Raum des Hörens auf die Wahrheit, das Gute, des Hörens auf Gott

Papst Franziskus erklärt beim Angelus was es heisst, den Willen Gottes zu tun

Vor über 90.000 Pilgern und Besuchern auf dem Petersplatz hat Papst Franziskus unter Beifall daran erinnert, dass sein Vorgänger Benedikt XVI. die Gläubigen „ein großes, wunderbares Beispiel“ gegeben habe, „als der Herr ihn im Gebet verstehen lassen hat“, welchen Schritt er machen müsse. Benedikt sei mit großem Sinn für Unterscheidung und Mut seinem Gewissen gefolgt, so Papst Franziskus beim Mittagsgebet am Sonntag, 30. Juni. Der emeritierte Papst habe dem Willen Gottes gehorcht, der zu seinem Herzen sprach. „Und dieses Beispiel unseres Vaters tut uns allen so gut“, so Franziskus wörtlich. Vor dem Angelusgebet ging Papst Franziskus auf das Tagesevangelium ein. Es handelte sich um jene Stelle im Lukas-Evangelium, in der der Beschluss Jesu beschrieben wird, nach Jerusalem zu gehen [vgl. Lukas 9, 51-62]. Jene Stadt wird sein letztes irdisches Ziel sein, wo er sterben und dann auferstehen wird, damit sich die Heilsgeschichte erfüllen wird. Das Gewissen ist der innere Raum des Hörens auf die Wahrheit, das Gute, des Hörens auf Gott weiterlesen

Es ist eine Tragödie, dass wir auch Menschen ‚wegwerfen’, so behandeln wie Abfall

27. Katechese zum Jahr des Glaubens von Papst Franziskus

Bild: L'Osservatore RomanoDie Generalaudienz an diesem Mittwoch stand im Zeichen des Weltumwelttags, der an diesem 5. Juni gefeiert wird. Dieser lade den Papst dazu ein, eine Ermahnung zu geben, mit der Verschwendung von Lebensmitteln aufzuhören. Vor mindestens 80.000 Pilgern und Besuchern auf dem Petersplatz ging Papst Franziskus auf die Frage nach der Bewahrung der Schöpfung ein. Dies sei ein Auftrag Gottes an alle Menschen, wie es im Buch Genesis betont wird. Gott übergebe Mann und Frau die Erde, dass sie bebauen und hüten.

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Der Hl. Geist ermöglicht den Christen die Erinnerung an ihre Geschichte und die Gnade

Papst erinnert in Santa Marta daran, wer und wie der Heilige Geist ist

Es ist der Heilige Geist, der den Christen die Erinnerung an ihre Geschichte und die Gnade Gottes ermöglicht. Ohne diese Erinnerung, so Papst Franziskus bei der hl. Morgenmesse am Montag, 13. Mai im vatikanischen Gästehaus Santa Marta, riskiere der Christ, zu einem Götzendiener zu werden. Bei der hl. Messfeier waren dieses Mal Angestellte von Radio Vatikan sowie Vertreter des Päpstlichen Rates für Migrantenseelsorge mit ihrem Präsidenten, Kardinal Antonio Maria Vegliò, dabei. Wie in der Apostelgeschichte in der heutigen Tageslesung [vgl. Montag der 7. Osterwoche im Schott Messbuch] berichtet wird, hätten die ersten Christen teilweise noch gar nichts vom Heiligen Geist gehört [vgl. Apostelgeschichte 19,1-8]. Der Hl. Geist ermöglicht den Christen die Erinnerung an ihre Geschichte und die Gnade weiterlesen