Schlagwort-Archive: Geschichtlichkeit

Geschichtlichkeit bezeichnet jene eigentümliche Grundbestimmung des Menschen, durch die er in die Zeit gestellt ist und ihm eine jeweilige Welt verfügt ist, die er in Freiheit übernehmen muß. Damit ist gesagt, daß er sowohl sein Wesen erst einholen muß als auch die Zeit und die Welt selbst verwandelt, insofern er im Jetzt seiner verantwortlichen Entscheidung das Verfügte, die physikalische Zeit zu «seiner» Zeit und die bloße «Umwelt» zur eigentlichen Welt macht und dadurch zu sich selbst als Existierender kommt. Diese ihm mit seinem Geist vorgegebene Aufgabe erfüllt er freilich nie adäquat; sie scheitert an seiner Endlichkeit. Das ändert nichts daran, daß das Geschichtliche gleichzeitig je Einmaliges, Ereignis ist und in der Freiheitsentscheidung je transzendiert wird auf Endgültigkeit hin. Daraus ergibt sich, daß die Geschichtlichkeit des Menschen der Heilung bedürftig ist, die aus der innergeschichtlichen Dynamik nicht zu erwarten ist. Von da aus wird deutlich, daß allein die Offenbarung im Aufweis des echten Endes der Geschichte als der definitiven Vollendung der Geschichte und der Welt im Heil die Geschichtlichkeit des Menschen zu sich selbst bringt; ferner daß die Geschichtlichkeit auch zu den Grundbestimmungen des christlichen Daseins gehört: als theologischen Begriff besagt die Geschichtlichkeit des Menschen, daß dieser für die souveräne Verfügung Gottes so offen ist, daß er aus einem geschichtlichpersonalen Ereignis das Heil seiner selbst, seiner Welt und Geschichte erwarten darf. Sie besagt ferner, daß sein Andenken an das heilshafte Ereignis als Geschehenes (siehe Anamnese) die Kraft einer andenkenden Wiederholung haben kann (siehe Eucharistie, Tradition, Dogmenentwicklung). Sie besagt schließlich, daß gemäß dem kommunikativen Charakter des Heilsereignisses (siehe Bund, Altes Testament, Neues Testament) das Ereignis und sein Andenken geschichtlich verwahrt ist (siehe Kirche, Erinnerung). kthW

Es ist eine Tragödie, dass wir auch Menschen ‚wegwerfen’, so behandeln wie Abfall

27. Katechese zum Jahr des Glaubens von Papst Franziskus

Bild: L'Osservatore RomanoDie Generalaudienz an diesem Mittwoch stand im Zeichen des Weltumwelttags, der an diesem 5. Juni gefeiert wird. Dieser lade den Papst dazu ein, eine Ermahnung zu geben, mit der Verschwendung von Lebensmitteln aufzuhören. Vor mindestens 80.000 Pilgern und Besuchern auf dem Petersplatz ging Papst Franziskus auf die Frage nach der Bewahrung der Schöpfung ein. Dies sei ein Auftrag Gottes an alle Menschen, wie es im Buch Genesis betont wird. Gott übergebe Mann und Frau die Erde, dass sie bebauen und hüten.

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Der Hl. Geist ermöglicht den Christen die Erinnerung an ihre Geschichte und die Gnade

Papst erinnert in Santa Marta daran, wer und wie der Heilige Geist ist

Es ist der Heilige Geist, der den Christen die Erinnerung an ihre Geschichte und die Gnade Gottes ermöglicht. Ohne diese Erinnerung, so Papst Franziskus bei der hl. Morgenmesse am Montag, 13. Mai im vatikanischen Gästehaus Santa Marta, riskiere der Christ, zu einem Götzendiener zu werden. Bei der hl. Messfeier waren dieses Mal Angestellte von Radio Vatikan sowie Vertreter des Päpstlichen Rates für Migrantenseelsorge mit ihrem Präsidenten, Kardinal Antonio Maria Vegliò, dabei. Wie in der Apostelgeschichte in der heutigen Tageslesung [vgl. Montag der 7. Osterwoche im Schott Messbuch] berichtet wird, hätten die ersten Christen teilweise noch gar nichts vom Heiligen Geist gehört [vgl. Apostelgeschichte 19,1-8]. Der Hl. Geist ermöglicht den Christen die Erinnerung an ihre Geschichte und die Gnade weiterlesen

Aus dem Glaubensbekenntnis: Von dort wird er kommen, zu richten die Lebenden und die Toten

21. Katechese zum Jahr des Glaubens von Papst Franziskus

Bild: L'Osservatore RomanoDas Sprechen vom Jüngsten Gericht ist kein Grund, Angst zu haben oder zu machen. Mit diesem Gedanken erläuterte Papst Franziskus am Mittwoch, 24. April bei der Generalaudienz einen weiteren Vers des Glaubensbekenntnisses. Der Petersplatz war wieder übervoll, der Platz davor auch, und die Menschen standen bis weit in die breite Zugangsstraße, die Via della Conciliazione hinein, um den Papst zu hören und zu sehen. „Von dort wird er kommen, zu richten die Lebenden und die Toten“: Dieser Vers des Glaubensbekenntnisses war das Thema der Katechese des Papstes. Er drücke die Spannung aus, die in der Welt sei: Sie habe begonnen mit der Schöpfung des Menschen nach Gottes Antlitz und sie ende im jüngsten Gericht. „Die beiden Pole der Geschichte werden leicht vergessen, und vor allem der Glaube in die Wiederkunft Christi und das Gericht, er ist oft nicht klar und wird in den Herzen der Gläubigen übergangen. Jesus selber hat während seines öffentlichen Auftretens immer wieder von der Wirklichkeit seines Wiederkommens gesprochen.“

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Die Kirche ist keine Bürokratie, keine menschliche Unternehmung, es geht um Liebe

Papst Franziskus charakterisierte die Gemeinschaft der von Jesus Versammelten

Bild: L'Osservatore RomanoMit diesen Worten (im Titel) charakterisierte Papst Franziskus bei der Morgenmesse vom 24. April im Gästehaus des Vatikans die Gemeinschaft der von Jesus Versammelten. „Die Kirche beginnt im Herzen des Vaters, der diese Idee hatte. Nein, vielleicht nicht eine Idee: Er hatte Liebe, Er hat diese Geschichte der Liebe begonnen, die andauert und noch nicht an ihr Ende gekommen ist.“ Die Versuchung sei, die Kirche zum Wachsen zu bringen, ohne auf diese Liebe zu setzen. „Aber die Kirche wächst nicht durch den Einsatz der Menschen. Einige Christen haben sich in der Geschichte geirrt, den Weg verlassen, sie haben Heere aufgestellt, sie haben Glaubenskriege geführt. Das ist eine andere Geschichte, nicht die Geschichte der Liebe.“ Die Kirche wachse langsam, wie das Samenkorn, von unten her, sie sei keine Organisation. Es sei wie bei Müttern, die würden sich auch nicht „Hausorganisatoren“ nennen, sondern sagen „Ich bin Mutter!“. So sei auch die Kirche Mutter, die Kirche eine Familie auf dem Weg der Liebe. Die Kirche ist keine Bürokratie, keine menschliche Unternehmung, es geht um Liebe weiterlesen