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Der Hl. Geist ermöglicht den Christen die Erinnerung an ihre Geschichte und die Gnade

Papst erinnert in Santa Marta daran, wer und wie der Heilige Geist ist

Es ist der Heilige Geist, der den Christen die Erinnerung an ihre Geschichte und die Gnade Gottes ermöglicht. Ohne diese Erinnerung, so Papst Franziskus bei der hl. Morgenmesse am Montag, 13. Mai im vatikanischen Gästehaus Santa Marta, riskiere der Christ, zu einem Götzendiener zu werden. Bei der hl. Messfeier waren dieses Mal Angestellte von Radio Vatikan sowie Vertreter des Päpstlichen Rates für Migrantenseelsorge mit ihrem Präsidenten, Kardinal Antonio Maria Vegliò, dabei. Wie in der Apostelgeschichte in der heutigen Tageslesung [vgl. Montag der 7. Osterwoche im Schott Messbuch] berichtet wird, hätten die ersten Christen teilweise noch gar nichts vom Heiligen Geist gehört [vgl. Apostelgeschichte 19,1-8]. Doch, so Papst Franziskus, dies sei kein Problem der Frühzeit, sondern vielmehr sei der Heilige Geist auch in heutiger Zeit so etwas wie ein „Stiefkind des Glaubens“: „Viele Christen wissen nicht, wer der Heilige Geist ist, wie der Heilige Geist ist. Und manches Mal hört man: ,Aber ich arrangiere mich gut mit dem Vater und dem Sohn, denn ich bete das Vaterunser zum Vater, kommuniziere mit dem Sohn, aber mit dem Heiligen Geist weiß ich nicht, was ich anstellen soll…´ Oder sie sagen dir: ,Der Heilige Geist ist die Taube, der, der uns sieben Geschenke gibt. Aber so kommt der arme Heilige Geist immer am Ende und findet keinen guten Platz in unserem Leben.“
Doch vielmehr sei der Heilige Geist ein Gott, der in uns aktiv sei, ein Gott, der uns erinnern lässt, so Papst Franziskus weiter. Dies erkläre Jesus selbst vor Pfingsten seinen Aposteln: „der Heilige Geist, den der Vater euch in meinem Namen senden wird“, so versichert er, „wird euch an alles erinnern, was ich euch gesagt habe.” Umgekehrt ergebe sich hingegen für die Christen ein gefährliches Ungleichgewicht:
Ein Christ ohne Erinnerung ist kein wahrer Christ: er ist ein Mann oder eine Frau, die Gefangene der Umstände, des Augenblicks sind; er hat keine Geschichte. Er hat sie, aber er weiß nicht, wie er sie nehmen soll. Und es ist gerade der Heilige Geist, der uns beibringt, wie wir die Geschichte verstehen müssen… Wenn im Brief an die Hebräer der Autor sagt: ,Erinnert euch an eure Väter im Glauben´ – Erinnerung. , Erinnert euch an die früheren Tage´ eures Glaubens, wie mutig ihr wart – Erinnerung. Erinnerung unseres Lebens, unserer Geschichte, Erinnerung an den Moment, in dem wir die Gnade erhalten haben, Jesus zu treffen – Erinnerung an alles, was Jesus uns gesagt hat.“
Diese Erinnerung, die vom Herzen komme, sei eine „Gnade des Heiligen Geistes”, betonte Papst Franziskus. Sich zu erinnern bedeute auch, sich an die eigenen Nöte zu erinnern, die zu Sklaven machen; gleichzeitig bedeute es aber auch, sich an die Gnade Gottes zu erinnern, die aus diesem Elend befreit: „Wenn dann die Eitelkeit ins Spiel kommt, und einer meint, er sei so ein bisschen der Nobelpreisträger der Heiligkeit, tut uns auch die Erinnerung gut: ,Aber… erinnere dich, woher ich dich genommen habe: vom Ende der Herde. Du warst hinten, in der Herde´. Die Erinnerung ist ein großes Geschenk, und wenn ein Christ keine Erinnerung hat – das ist hart, aber wahr – dann ist er kein Christ. Er ist ein Götzendiener. Denn er befindet sich vor einem Gott, der keine Straße hat, der nicht fähig ist, den Weg zu ebnen, doch unser Gott ebnet den Weg mit uns, er mischt sich unter uns, er geht mit uns. Er rettet uns. Er macht Geschichte mit uns. Die Erinnerung an all das macht das Leben fruchtbarer, mit dieser Gnade der Erinnerung.“

Weitere Hinweise und Quellen

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