Egoismus führt zum Verschließen in sich selbst: Wir sollten ihn abstreifen und unsere Herzen für die Liebe weiten

Papst Franziskus sagt in Santa Marta Nein zur Armut als Ideologie

Bild: L'Osservatore RomanoEgoismus führt zum Verschließen in sich selbst: Wir sollten ihn abstreifen und „unsere Herzen weiten“, damit in ihnen Platz ist für die Liebe. Das sagte Papst Franziskus am Dienstag, 14. Mai bei der hl. Frühmesse im Vatikan. Wer Jesus folge, der sehe im Leben ein Geschenk, das er anderen weitergeben könne, „nicht einen Schatz zum Selberbehalten“. Bei Judas sei der Egoismus bis zum Verrat an Jesus gegangen, so Franziskus. „Denken wir an diesen Moment, als Maria Magdalena Jesus die Füße mit einer teuren Salbe wäscht: Das ist ein religiöser Moment, ein Moment der Dankbarkeit und Liebe. Aber Judas löst sich davon und übt bittere Kritik: Aber das könnte man doch den Armen geben!, sagt er. Das ist das erste Mal, dass ich im Evangelium die Armut als Ideologie gefunden habe. Der Ideologe weiss nicht, was Liebe ist! Denn er weiss nicht, wie man sich gibt.“ Wer das Leben aus Liebe hingebe, der sei „nie allein“. Judas hingegen habe sich durch seinen Egoismus isoliert, er sei ein „Ideologe“ gewesen. „Diese Ideologie hat ihn von der Gemeinschaft der anderen abgeschlossen – das ist das Drama des isolierten Gewissens. Wenn ein Christ anfängt, sich zu isolieren, dann schließt er auch sein Gewissen vom Gemeinschaftssinn aus, vom Sinn der Kirche, von dieser Liebe, die Jesus uns gibt. Wer wie Judas sein Leben für sich selbst behalten will, der verliert es schließlich. Johannes schreibt, dass in diesem Moment der Satan ins Herz des Judas eingetreten sei. Dazu müssen wir sagen: Satan ist ein säumiger Zahler. Er betrügt uns – immer!“

Weitere Hinweise und Quellen

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