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Erinnerung. Im Lichte einer politischen Theologie (J.B. Metz) erweist sich der Erinnerungsbegriff als ein Grundbegriff sowohl einer kritischen Theologie als auch einer praktischen Geschichtsphilosophie. In ihm wird nämlich nicht nur der Vermittlungszusammenhang von Vernunft und Geschichte grundlegend thematisiert, sondern kommt auch die doppelte Wirkungsgeschichte von platonischer Anamnesislehre mit ihrer Begründung von Vernunfterkenntnis aus apriorischem Wissen und der jüdisch-christlichen Bestimmung von Geschichte und Freiheit aus eschatologischer Memoria angemessen zur Geltung. Indem mit dem Christentum eine konkrete Erzählgemeinschaft, die sich erinnernd auf das geschichtlich einmalige Ereignis der in Jesus dem Menschen unwiderruflich angebotenen Erlösung bezieht und dessen zukunftseröffnende Kraft geschichtsmächtig entfaltet, die Vorherrschaft einer abstrakten Wiedererinnerungsmetaphysik als Begründungsform allgemeingültigen Wissens bricht, gerät nicht nur die erkenntnisfundierende Bedeutung von Geschichte in den Blick, sondern wird auch der Erinnerungsvorgang als Medium des Praktischwerdens von Vernunft deutlich. Dabei wird die Erinnerung an die Leidensgeschichte Jesu und die Leidensgeschichten der Menschen zur normativen Basis für freiheitsbezogenes Handeln und erzählte Freiheitsgeschichte zur unhintergehbaren Voraussetzung argumentativ-kritischer Vernunft. – Vgl. auch Anamnese. kthW

Der Hl. Geist ermöglicht den Christen die Erinnerung an ihre Geschichte und die Gnade

Papst erinnert in Santa Marta daran, wer und wie der Heilige Geist ist

Es ist der Heilige Geist, der den Christen die Erinnerung an ihre Geschichte und die Gnade Gottes ermöglicht. Ohne diese Erinnerung, so Papst Franziskus bei der hl. Morgenmesse am Montag, 13. Mai im vatikanischen Gästehaus Santa Marta, riskiere der Christ, zu einem Götzendiener zu werden. Bei der hl. Messfeier waren dieses Mal Angestellte von Radio Vatikan sowie Vertreter des Päpstlichen Rates für Migrantenseelsorge mit ihrem Präsidenten, Kardinal Antonio Maria Vegliò, dabei. Wie in der Apostelgeschichte in der heutigen Tageslesung [vgl. Montag der 7. Osterwoche im Schott Messbuch] berichtet wird, hätten die ersten Christen teilweise noch gar nichts vom Heiligen Geist gehört [vgl. Apostelgeschichte 19,1-8]. Der Hl. Geist ermöglicht den Christen die Erinnerung an ihre Geschichte und die Gnade weiterlesen