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Sudanesische Regierung verfolgt Bischof im eigenen Land

Bischof Gassis berichtet vom 11. -16. August 2016 in der Schweiz über seine Verfolgung

Bild: Kirche in Not
Em. Bischof Macram Max Gassis mit Kindern

Der em. Bischof Macram Max Gassis wird vom 11. bis 16. August 2016 in der Schweiz Gottesdienste feiern und Vorträge halten. Dabei berichtet er vom harten Alltag der Menschen in seiner Diözese und von Projekten des Hilfswerks Kirche in Not im Sudan und Südsudan. Er wird auch über den Bürgerkrieg und die Hungersnot im Südsudan informieren. Das internationale katholische Hilfswerk Kirche in Not lädt immer wieder Würdenträger in die Schweiz ein. In diesem August besucht uns der ehemalige Vorsteher der Diözese El Obeid, Macram Max Gassis. Er wird über die Menschen, das Land, die Kirche und über die Hilfe von Kirche in Not im Sudan und Südsudan berichten.

Ein Verfolgter im eigenen Land

Bild: Kirche in Nothl. Macram Max Gassis wurde 1938 in Khartum geboren. Ab 1955 studierte er in England und Italien Theologie und erhielt 1964 im italienischen Verona die Priesterweihe. Er wirkte danach als Seelsorger im Sudan und war bei den Gläubigen sehr beliebt. Ende der 1980er Jahre wurde er durch hl. Papst Johannes Paul II. zum Bischof des Bistums El Obeid ernannt, das im muslimisch geprägten Sudan liegt und etwa 20 Mal so gross ist wie die Schweiz. Am 28. Oktober 2013 nahm Papst Franziskus den altersbedingten Rücktritt des Bischofs an.
Etwa 1,6 Prozent der Bewohner der Diözese sind Katholiken. Darfur und die Nuba-Berge gehören zum Bistum. Das Regime um Omar Hassan al-Baschir klagte Bischof Gasssis an, nachdem er die gravierenden Menschenrechtsverletzungen im Sudan anprangerte. Dies duldete die Regierung nicht. Seither hält sich Gassis aus Sicherheitsgründen vorwiegend ausserhalb seiner Diözese auf und berichtet in vielen Ländern über die Situation im Sudan. Immer wieder trifft er mit Parlamentariern aus europäischen Hauptstädten und den USA zusammen – auch Vertreter der EU und der UNO sieht und informiert er regelmässig. Überall berichtet er über die schlimme Situation und das Leid der Menschen in seinem Bistum.

Die Kirche ist ein Hoffnungsschimmer

Bild: Kirche in Not
Eine Ordensschwester mit Kindern in einem Flüchtlingslager, Südsudan

Kirche in Not engagiert sich seit über 35 Jahren im Sudan und stellte der Kirche für ihre vielen Projekte im Jahr 2015 im Sudan 400 000 Schweizer Franken und im Südsudan 850 000 Schweizer Franken zur Verfügung. Die katholische Hilfsorganisation unterstützt die katholische Kirche bei der Ausbildung von Kindern, bei Bauprojekten, in der Aus- und Weiterbildung von Priestern, Ordensleuten, Laien und beim Erwerb von Fahrzeugen. Knapp ein Drittel der Menschen sind unterernährt und knapp Dreiviertel der über Fünfzehnjährigen sind Analphabeten. Nebst Bildung und Essen fehlt es an Medikamenten, Krankenhäusern und Wohnungen. Die katholische Kirche des Sudans ist arm, da sie keine „Kirchensteuer“ wie in der Schweiz kennt. Viele Gläubige sind oft selbst bedürftig und können die Kirche nicht unterstützen. Durch den Einsatz des em. Bischofs Gassis erfährt die Weltöffentlichkeit über die schwierige Situation der Menschen vor Ort. Dank den Zuwendungen von aussen durch Hilfswerke wie Kirche in Not kann die Kirche in Sudan den schwierigen Alltag der Menschen erträglicher machen und ihnen Hoffnung auf eine bessere Zukunft geben.

Die Zweistaatenlösung brachte keinen dauerhaften Frieden

Bild: Kirche in Not
Ein Flugzeug mit Hilfsgütern in den Nuba-Bergen

Der 21jährige Bürgerkrieg endete im Januar 2005, als zwischen der südsudanesischen Befreiungsarmee und der Regierung in Khartum das Friedensabkommen geschlossen wurde. Am 9. Juli 2011 rief der Südsudan die Eigenstaatlichkeit aus, was mit der sudanesischen Regierung in Khartum vertraglich vereinbart worden war. Viele Christen zogen aus dem muslimischen Norden in den christlichen Süden, da sie sich dort ein friedlicheres Leben erhofften. Im Südsudan hielt die Ruhe nicht lange. Am 15. Dezember 2013 brach ein Konflikt zwischen den Regierungstruppen und den vom ehemaligen Vizepräsidenten Riek Machar angeführten Rebellen aus. Zehntausende Menschen starben infolge der Gewalt, mehr als 2,2 Millionen wurden vertrieben und 860 000 Menschen sind vom Hungertod bedroht. Der UNO-Menschenrechtskommissar bezeichnet die Menschenrechtsverletzungen im Südsudan so entsetzlich wie in keinem anderen Land: Kinder und Erwachsene mit Behinderungen werden lebendig verbrannt, Frauen systematisch durch Soldaten vergewaltigt und Zivilisten gezielt getötet.

Bischof Gassis berichtet im August 2016 in der Schweiz über die schwierige Situation der Menschen im Sudan/Südsudan und über die Hilfe der Kirche vor Ort. Der Bischof freut sich, Sie persönlich zu treffen und Ihnen von seiner Heimat zu berichten.
Em. Bischof Gassis aus dem Sudan vom 11.-16.08.2016 in der Schweiz
Datum Zeit Ort und Anlass Kanton
Donnerstag,
11. August 2016
09:00 Zürich, Herz Jesu (Oerlikon), Hl. Messe – anschliessend Kaffee im Pavillon  ZH
17:30 Ilanz, Dominikanerinnenkloster, Hl. Messe  GR
 Freitag,
12. August 2016
 09:15 Walenstadt, Kapelle St. Wolfgang, Hl. Messe – anschliessend Gesprächsmöglichkeit  SG
19:00 Turbenthal, Herz Jesu, Hl. Messe – anschliessend Gesprächsmöglichkeit ZH
Samstag,
13. August 2016
18:00 Grub, Johannes d. Täufer, Hl. Messe – Pfarrkirche SG
Sonntag,
14. August 2016
10:15 Heiden, Maria Himmelfahrt, Hl. Messe – Pfarrkirche AR
18:00 Zürich, Don Bosco (Missione Cattolica Italiana)
Hl. Messe auf Italienisch
ZH
Montag,
15. August 2016
 09:00 Oberegg, Maria Geburt (Maria Himmelfahrt)
Hl. Messe – Pfarrkirche
AI
Dienstag,
16. August 2016
08:30 Wabern, St. Michael, Hl. Messe in der Kapelle  BE
18:30 Bern, Missione Cattolica – Bovetstr. 1, Hl. Messe, Chiesa della Missione Cattolica

Spenden mit Vermerk «Sudan/Südsudan» können gerichtet werden an:

Bild: Kirche in NotKirche in Not Schweiz/Fürstentum Liechtenstein
Cysatstrasse 6, 6004 Luzern, Tel. 041 410 46 70; Fax 041 410 31 70 E-Mail: mail@kirche-in-not.ch
Internet: www.kirche-in-not.ch
Konto PC 60-17200-9; IBAN 55 0900 0000 6001 7200 9