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Bekehrung ist immer Entdeckung der Barmherzigkeit Gottes

18. Katechese zur Barmherzigkeit im Licht des Neuen Testaments von Papst Franziskus

Bild: InternetIn der Katechese bei der Generalaudienz vom Mittwoch, 14. September 2016, wurde wieder eine Lesung aus dem Matthäusevangelium (siehe unten Mt 11,28-30) vorgetragen. Während dieses Jubiläums haben wir oft über die Tatsache nachgedacht, dass Jesus sich mit einer einzigartigen Zärtlichkeit ausdrückt: Ein Zeichen der Gegenwart und der Güte Gottes. Heute wollen wir uns mit einem Evangelium befassen, das uns sehr bewegt. Das, was wir gerade gehört haben, als Jesus gesagt hat: «Kommt alle zu mir, alle, die ihr müde seid und euch plagt und schwere Lasten zu tragen habt, ich werde euch Ruhe verschaffen. Nehmt mein Joch auf euch und lernt von mir, denn ich bin gütig und von Herzen demütig. So werdet ihr Ruhe finden für eure Seelen.» Die Einladung des Herrn ist überraschend. Er ruft gerade die Personen auf, die einfach sind, die ein schwieriges Leben haben, die dadurch beschwert sind, irgendwie. Und er verspricht ihnen, dass sie in ihm Ruhe und Erleichterung finden werden. Die Einladung, die er ausdrückt, ist im Imperativ ausgedrückt: «Kommt zu mir», «Nehmt mein Joch» und «Lernt von mir». Vielleicht alle Führer der Welt können so etwas sagen. Versuchen wir den Sinn dieser Ausdrucksart zu verstehen. Der erste Imperativ heisst: *Kommt zu mir». Er richtet sich an diejenigen, die müde und niedergeschlagen sind. Jesus präsentiert sich als Diener des Herrn, wie er im Buch des Propheten Jesaias beschrieben ist. Und so sagt er in diesem Stück: Der Herr gab mir die Zunge eines Jüngers, damit ich ein Wort an diejenigen richte, die das Vertrauen verloren haben, an diejenigen, die kein Vertrauen mehr in das Leben haben, zu denen das Evangelium oft die Armen und Kleinen gesellt, an diejenigen, die sich nicht auf eigene Kräfte stützen können und auch nicht auf wichtige Freundschaften, sondern nur auf Gott vertrauen können. (… Forts. siehe Radio Horeb Podcast vom 14.09.2016 @ 3 min 53 sec). Lesung zur Katechese aus dem Matthäusevangelium (siehe Mt 11,28-30):

Kommt alle zu mir, die ihr euch plagt und schwere Lasten zu tragen habt. Ich werde euch Ruhe verschaffen. Nehmt mein Joch auf euch und lernt von mir; denn ich bin gütig und von Herzen demütig; so werdet ihr Ruhe finden für eure Seele. Denn mein Joch drückt nicht und meine Last ist leicht.

Zusammenfassung der Katechese von Papst Franziskus vom 14. September 2016

Liebe Brüder und Schwestern, ein besonderer Ausdruck der Güte Gottes ist die Sorge Jesu für die Menschen, die schwere Mühsal zu tragen haben. Er lädt sie ein, ihm zu folgen, damit sie bei ihm Ruhe finden (vgl. Mt 11,28ff). Mit der Aufforderung „Kommt alle zu mir“ wendet sich Jesus an die Niedergeschlagen, die Armen und Kleinen, die nichts haben außer ihr Vertrauen in Gottes Hilfe und Barmherzigkeit. Wer sich zum Herrn bekehrt und ihm nachfolgt, erhält die Verheißung, dass er Trost und Stärke für sein ganzes Leben findet. „Nehmt mein Joch auf euch“ verweist auf das enge Band zwischen Gott und seinem Volk, auf die Unterwerfung unter den Willen Gottes und sein Gesetz. Jesus spricht von seinem Joch: Er ist die Erfüllung des Gesetzes, durch seine Person erkennen wir Gottes Willen und durch ihn treten wir in Gemeinschaft mit Gott. Die dritte Aufforderung „Lernt von mir“ besagt, den Weg der Nachahmung Jesu zu gehen. Der Herr ist ein Lehrer, der sich selbst demütig und klein gemacht hat. Weil er das Leiden und die Sünden der Menschheit auf sich genommen hat, weil er als Erster das Joch getragen hat, ist sein Joch für uns leicht. Jesus enttäuscht unsere Hoffnung nicht. Wir müssen jedoch lernen, von seiner Barmherzigkeit zu leben, um selber zu einem Werkzeug der Barmherzigkeit zu werden. © Copyright – Libreria Editrice Vaticana

Für die deutschsprachigen Pilger wurden folgende Grußworte auf Italienisch verlesen:

Von Herzen grüße ich die Brüder und Schwestern aus den Ländern deutscher Sprache sowie aus den Niederlanden. Einen besonderen Gruß richte ich an die Gruppe der Polizei aus Hessen. Folgen wir dem Herrn nach, indem wir von ihm lernen, gütig und von Herzen demütig zu sein. So können wir seine Barmherzigkeit zu unseren Nächsten bringen. Der Heilige Geist führe euch auf euren Wegen. © Copyright – Libreria Editrice Vaticana

Weitere Hinweise und Quellen

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