Schlagwort-Archive: Christentum

Christentum ist nach seinem verborgenen, geglaubten Wesen (Gnade) und nach seiner sichtbaren Erscheinung (Menschwerdung, Kirche) das Verhältnis des Menschen zu Gott, das von Gott selbst in Jesus Christus durch seine freie, gnädige, geschichtliche Verfügung und seine Wortoffenbarung gestiftet ist. Christentum wurzelt also im mittlerischen Sein und Wirken Jesu Christi. Insofern es auf der konkreten Person Jesu Christi aufruht, den ganzen Menschen in seiner ganzen Wirklichkeit und Welt umfaßt und den unendlichen, unbegreiflichen Gott zum Partner hat, kann es keine abstrakte Wesensdefinition geben, die erschöpfend sagen könnte, was Christentum ist. Die Frage «Was ist Christentum?» kann legitim von zwei Seiten gestellt werden: a) von außen, also von Seiten des Noch-nicht-Glaubenden; ihr entspricht die fundamentaltheologische Aussage über das Christentum, insofern es in einem bestimmten Verhältnis zu anderen Religionen steht; b) von innen, insofern das Christentum nach seinem eigenen, nur von ihm selbst auffindbaren Selbstverständnis fragt; ihr entspricht die dogmatische Selbstaussage des Christentums. Entsprechend diesen beiden Fragestellungen werden im kleinen theologischen Wörterbuch (kthW) diese Themen in zwei weiteren Kapiteln ausführlich behandelt:
I. Christentum im Vergleich zu anderen Religionen
II. Dogmatische Selbstaussage des Christentums

Viele Christen sehen in Syrien keine Zukunft mehr

Pater Georges Aboud aus Damaskus besucht die Stadt Zürich

Bild: «Kirche in Not»)
Portrait von Pater Georges Aboud SB

Pater Georges Aboud aus der syrischen Hauptstadt Damaskus besucht am Wochenende vom 18./19. März 2017 die Stadt Zürich. Er feiert heilige Messen und berichtet in den Predigten über die aktuelle Situation in seinem Land. Er wirkt in Damaskus in der Pfarrei St. Cyrill als Vikar und ist dort Oberrichter des Patriarchates. Er spricht gut Deutsch, gehört dem Basilianer-Salvatorianer-Orden an und betreut in der grössten Pfarrei der syrischen Hauptstadt rund 15’000 Gläubige. Viele Christen sehen in Syrien keine Zukunft mehr weiterlesen

Wie es zur Ausgrenzung von Christen in Ägypten gekommen ist

Pfarrer Kamil Samaan besucht vom 11. bis 19. März 2017 Schweizer Pfarreien

Bild: Kirche in Not
Pfarrer Kamil Samaan

In verschiedenen Pfarreien feiert Pfarrer Kamil Samaan aus Ägypten Gottesdienste und hält Vorträge über die Lage der Christen in Ägypten. Das Land am Nil erlebte in den vergangenen Jahren wieder eine Zeit des Umbruchs und der Unsicherheit. Christen wurden oft Opfer wegen ihres Glaubens. In diesem Umfeld leitet Kamil Samaan in Kairo ein Kinderheim. Er spricht fliessend Deutsch. Kamil Samaan wurde 1952 in Assiut geboren. Im Alter von 12 Jahren begann er die Ausbildung im franziskanischen Priesterseminar in Assiut. Danach folgte ein Wechsel in das Priesterseminar in Maadi, einem Stadtteil in Kairo, wo er sein Grundstudium abschloss. In den Jahren 1976 und 1977 leistete er in der Nähe von Suez Militärdienst. Am 12. Juni 1978 empfang er die Priesterweihe und wirkte einige Jahre als Seelsorger in Ägypten. Weitere Studien führten ihn 1983 nach Rom, wo er doktorierte. Danach kehrte er zurück nach Ägypten, wo er bis 2011 als Dozent an verschiedenen Hochschulen wirkte. Seit 2011 leitet er das Kinderheim „Guter Samariter“ in Kairo.

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Tiefgläubige, katholische Indianer-Gemeinden am Rio Paraguay

Im Jahr 2016 besichtigte Ivo Schürmann in Paraguay Projekte von «Kirche in Not»

Bild: «Kirche in Not»
Der Pilot nach der Ankunft am Flughafen von Fuerte Olimpo

Das südamerikanische Binnenland Paraguay taucht auf dem Radar der Weltöffentlichkeit praktisch nicht auf. Auch weiss man über das Land im Schatten Argentiniens und Brasiliens relativ wenig. Flächenmässig ist es etwa zehnmal grösser als die Schweiz und wird von nur rund sieben Millionen Menschen bewohnt. Der tropische Norden und Nordwesten sind dünn besiedelt. Dennoch ist die katholische Kirche dort präsent. Im Gebiet des unwirtlichen Alto Paraguayo werden sowohl die Bewohner wie auch die Kirche vor grosse Herausforderungen gestellt. So erreicht man aus der paraguayischen Hauptstadt Asuncíon den Hauptort der Provinz Alto Paraguayo, Fuerte Olimpo, am schnellsten mit dem Flugzeug. Die Reise mit einer aus spanischer Produktion stammenden Casa-Maschine führt die paraguayische Luftwaffe durch. Tiefgläubige, katholische Indianer-Gemeinden am Rio Paraguay weiterlesen

Aus der Ferne Geld spenden und für Frieden beten, ist nicht genug

Pfarrer Ruedi Beck berichtet über die verratenen Christen in Syrien

Bild: Pfarrer Ruedi Beck
Pfarrer Ruedi Beck, Pfarrer Hofkirche, Luzern

Wenn wir an Syrien denken, dann kommt uns spontan der seit bald sechs Jahren dauernde Krieg in den Sinn. Endlose Verhandlungen in Genf, Moskau, Washington und aktuell im kasachstanischen Astana brachten bislang keinen Frieden. Millionen von Menschen sind auf der Flucht, Hunderttausende wurden getötet. Wie allerdings der Alltag der Menschen aussieht, darüber ist wenig bekannt. Nachdem er seinen Dienst in der Stadt Basel beendet hatte, verbrachte Pfarrer Ruedi Beck letztes Jahr zwei Monate in Syrien. In den Monaten Juni und Juli lebte er mit Christen in der Provinz Hama und berichtet uns am Mittwoch, 25. Januar 2017, über diese in Syrien gemachten dramatischen Erfahrungen. Aus der Ferne Geld spenden und für Frieden beten, ist nicht genug weiterlesen

Menschenrecht Religionsfreiheit für fünf Milliarden verweigert

Vorstellung des Berichts «Religionsfreiheit weltweit» 2016 von Kirche in Not (ACN)

Bild: Kirche in Not
Bei Fragen gibt Ihnen gerne Ivo Schürman, Journalistischer Referent, Auskunft: 041.410.46.70

Am Dienstag, 15. November 2016 um 18.30 Uhr findet in der Wasserkirche Zürich ein hoch brisanter Anlass statt: Der von Kirche in Not (Aid to the Church in Need) alle zwei Jahre herausgegebene Bericht «Religionsfreiheit weltweit» wird vorgestellt. Namhafte Politiker wie CVP-Nationalrätin Barbara Schmid-Federer, SVP-Nationalrat Alfred Heer sowie Daniel Frei, Präsident der SP des Kantons Zürich und Mitglied des Zürcher Kantonrats, sowie Roberto Simona, Experte für christliche Minderheiten in muslimischen Ländern bei Kirche in Not (ACN) und Mitverfasser des Berichtes 2016, sind vertreten. Die Gesprächsleitung hat der Journalist Simon Spengler inne. Bei der Vorstellung des Berichts wird vor allem Roberto Simona zu Wort kommen. Hier schon mal ein Zitat von ihm:

«Die Anzahl Konflikte, Attentate, Bedrohungen und diskriminierenden Übergriffe gegenüber Personen, die sich gemäss der Ideologie der Verfolger mit der „schlechten Religion“ – in ihren Augen der falschen – identifizieren, legt aktuell weltweit Zeugnis ab von einer deutlichen Zunahme der Verletzung des Rechtes auf Religions- und Glaubensfreiheit seit 2014.»

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Zehnter nationaler Gebetstag für bedrängte Christen

Patriarch Gregorios III. hält in Olten Eucharistiefeiern für verfolgte Christen

Bild: Kirche in Not
Gregorios III. Laham, Patriarch von Antiochien und dem Ganzen Orient, von Alexandrien und von Jerusalem

Am Wochenende vom 29./30. Oktober 2016 gedenkt das internationale katholische Hilfswerk Kirche in Not wieder (siehe Quellen) der diskriminierten und verfolgten Christen auf der Welt. Aus diesem Anlass werden Gottesdienste in der Stadt Olten sowie in der lateinischen Schweiz gefeiert. In Olten wird der 82jährige Patriarch Gregorios von Antiochien die dramatische Situation der Christen in Syrien schildern. In den Pfarreien St. Martin und St. Marien in Olten SO wirkt Patriarch Gregorios III. von Antiochien, Oberhaupt der mit Rom unierten melkitischen griechisch-katholischen Kirche, an den Gedenkgottesdiensten mit. Eine Heilige Messe wird am Samstagabend, 29. Oktober, in der Kirche St. Martin um 18.00 Uhr gefeiert. Anschliessend hält Patriarch Gregorios um 19.00 Uhr einen Vortrag; empfangen und begrüsst wird er durch den Oltner Stadtpräsidenten Dr. iur. Martin Wey und Regierungsrat Dr. Remo Ankli. Am Sonntag, 30. Oktober, wird der Gottesdienst um 11.00 Uhr in der Kirche St. Marien in der Anwesenheit des Patriarchen gefeiert. Zehnter nationaler Gebetstag für bedrängte Christen weiterlesen

Solidarität mit Flüchtlingen und Fremden bringt uns weiter

24. Katechese zur Barmherzigkeit im Licht des Neuen Testaments von Papst Franziskus

Bild: InternetIn der Katechese bei der Generalaudienz vom Mittwoch, 26. Oktober 2016, wurde diesmal wieder eine Lesung aus dem Matthäusevangelium vorgetragen (siehe unten Mt 2,13-15) .  Wir fahren fort mit unseren Betrachtungen zu den leiblichen Werken der Barmherzigkeit, die der Herr Jesus uns gegeben hat, damit unser Glaube immer lebendig und dynamisch bleibe. Die Werke der Barmherzigkeit zeigen, dass die Christen nicht müde und faul sind, wenn sie auf den Tag der Wiederkunft des Herrn warten, sondern jeden Tag gehen die Christen denen entgegen, die in Not sind. Sie erkennen in ihnen das Antlitz Christi. Heute bleiben wir bei den Worten Jesu stehen, die er gesprochen hat: «Ich war fremd und ihr habt mich aufgenommen, ich war nackt und ihr habt mich bekleidet.» In unseren Tagen ist es um so wichtiger, dieses Werk der Barmherzigkeit zu tun, das die Flüchtlinge betrifft. Die Wirtschaftskrise, klimatische Veränderungen und andere Gründe zwingen so viele Menschen, sich auf die Flucht zu begeben, zu emigrieren. Und dieses Phänomen ist nicht neu, es prägt die ganze Menschheit. Es wäre ein Fehlen eines historischen Wissens und Gedenkens, wenn man meinen würde, dass Flucht und Vertreibung nur ein Phänomen unserer Zeit ist. Die Bibel zeigt uns so viele konkrete Beispiele von Migration. Das reicht, wenn wir da an Abraham denken. Der Ruf des Herrn drängt ihn dazu, sein Land zurückzulassen, um in ein anderes Land zu ziehen. *Geh weg aus deinem Land, von deiner Verwandtschaft und aus dem Haus deines Vaters in das Land, das ich dir zeige», so spricht Gott zu Abraham. Und so war es auch für das Volk Israel, wo es aus Ägypten, wo es in der Sklaverei war, 40 Jahre durch die Wüste zog, bis es dann in das verheissene Land Gottes einziehen konnte. Und selbst die heilige Familie, Josef, Maria, der kleine Jesus mussten fliehen, um den Bedrohungen des Herodes zu entkommen. Josef stand mitten in der Nacht auf, nahm das Kind und seine Mutter und floh mit ihnen nach Ägypten. Dort blieb er bis zum Tode des Herodes. Solidarität mit Flüchtlingen und Fremden bringt uns weiter weiterlesen

Mission und Sendung besteht in der Anziehungskraft Christi

21. Katechese zur Barmherzigkeit im Licht des Neuen Testaments von Papst Franziskus

Bild: InternetIn der Katechese bei der Generalaudienz vom Mittwoch, 5. Oktober 2016, wurde diesmal eine Lesung aus dem Johannesevangelium (siehe unten Joh 14,27-29) vorgetragen.  Am letzten Wochenende habe ich die apostolische Reise nach Georgien und Aserbaidschan vollzogen. Ich danke dem Herrn, der mir das erlaubt hat und ich erneuere den Ausdruck der Anerkennung der zivilen Autoritäten und den religiösen Führern von diesen beiden Ländern, besonders an den Patriarch von ganz Georgien, Ilia II., sein Zeugnis hat mir sehr gut getan im Herzen, und dem Scheich, dem Muselman vom Kaukasus. Ein brüderlicher Dank an die Bischöfe, die Priester, die Ordensleute und all Gläubigen, die mich ihre Zuneigung haben spüren lassen. Diese Reise war eine Art Fortführung und Ergänzung von jener Reise nach Armenien im Juni. Auf diese Art habe ich Gott sei Dank den Plan verwirklichen können, alle drei Länder des Kaukasus zu besuchen, um die katholische Kirche dort zu stärken, die dort lebt und den Weg jener Völker zu ermutigen Richtung Frieden und Brüderlichkeit. Mission und Sendung besteht in der Anziehungskraft Christi weiterlesen

Katholische Seelsorge erschwert durch Radikalisierung der Muslime

Pater Johannes Kahn SJ aus Kirgistan weilt vom 23. Sept. bis 2. Okt. 2016 in der Schweiz

Bild: Kirche in NotPater Kahn wird Ende September bis Anfang Oktober in Gottesdiensten und Vorträgen über die Projekte von Kirche in Not in Kirgistan und über das Leben in Zentralasien berichten. Das internationale katholische Hilfswerk Kirche in Not lädt immer wieder Geistliche in die Schweiz ein. Diesen Herbst besucht uns der Jesuit Johannes Kahn, ein Nachkomme deportierter Deutscher. Er berichtet, wie die Hilfsgelder von Kirche in Not in Zentralasien eingesetzt werden. Kirche in Not unterstützt Projekte in Zentralasien mit jährlich rund 500’000 Schweizer Franken. Pater Johannes Kahn wird Gottesdienste feiern und Vorträge halten. Katholische Seelsorge erschwert durch Radikalisierung der Muslime weiterlesen

Seien wir dem barmherzigen Handeln Gottes kein Hindernis

17. Katechese zur Barmherzigkeit im Licht des Neuen Testaments von Papst Franziskus

Bild: InternetIn der Katechese bei der Generalaudienz vom Mittwoch, 7. September 2016, wurde wieder eine Lesung aus dem Matthäusevangelium (siehe unten Mt 11,2-6) vorgetragen. Die Intention des Evangelisten ist es, dass wir tiefer in das Geheimnis Jesu eintreten, um seine Güte und seine Barmherzigkeit zu erfassen. Dies ist die Szene: Johannes der Täufer, der im Gefängnis war, sendet seine Jünger zu Jesus, um ihm eine klare Frage zu stellen: «Bist du derjenige, der kommen soll, oder sollen wir auf jemand andern warten?» Er war wirklich in einem Moment der Dunkelheit. Der Täufer hatte mit Sehnsucht den Messias erwartet und in seiner Predigt hat er ihn mit einem starken Anstrich als Richter gemalt,  der letztendlich das Reich Gottes aufbaut, das Volk reinigt, die Guten belohnt und die Bösen bestraft. So hat er auch dann gepredigt: «Schon ist die Axt an die Wurzeln der Bäume gelegt. Jeder Baum, der keine gute Frucht hervorbringt, wird umgehauen und ins Feuer geworfen. Jetzt aber hat Jesus seine öffentliche Mission mit einem ganz andern Stil begonnen. Johannes leidet. Er ist in einer doppelten Dunkelheit, in einer Dunkelheit des Gefängnisses, der Zelle, und in einer Dunkelheit des Herzens. Er versteht diesen Stil nicht. Seien wir dem barmherzigen Handeln Gottes kein Hindernis weiterlesen