Pfarrer Kamil Samaan besucht vom 11. bis 19. März 2017 Schweizer Pfarreien
In verschiedenen Pfarreien feiert Pfarrer Kamil Samaan aus Ägypten Gottesdienste und hält Vorträge über die Lage der Christen in Ägypten. Das Land am Nil erlebte in den vergangenen Jahren wieder eine Zeit des Umbruchs und der Unsicherheit. Christen wurden oft Opfer wegen ihres Glaubens. In diesem Umfeld leitet Kamil Samaan in Kairo ein Kinderheim. Er spricht fliessend Deutsch. Kamil Samaan wurde 1952 in Assiut geboren. Im Alter von 12 Jahren begann er die Ausbildung im franziskanischen Priesterseminar in Assiut. Danach folgte ein Wechsel in das Priesterseminar in Maadi, einem Stadtteil in Kairo, wo er sein Grundstudium abschloss. In den Jahren 1976 und 1977 leistete er in der Nähe von Suez Militärdienst. Am 12. Juni 1978 empfang er die Priesterweihe und wirkte einige Jahre als Seelsorger in Ägypten. Weitere Studien führten ihn 1983 nach Rom, wo er doktorierte. Danach kehrte er zurück nach Ägypten, wo er bis 2011 als Dozent an verschiedenen Hochschulen wirkte. Seit 2011 leitet er das Kinderheim „Guter Samariter“ in Kairo.
Wie ist es zur Ausgrenzung von Christen in Ägypten gekommen und seither geblieben
Das Christentum war im Gebiet des heutigen Ägyptens vor der Islamisierung im 7. Jahrhundert die dominierende Religion. Der Evangelist Markus soll um das Jahr 50 in Ägypten missioniert haben. Heute bezeichnen sich je nach Quellen zwischen 6% und 12% der Bevölkerung Ägyptens als Christen. Die meisten Christen gehören zur koptisch-orthodoxen Kirche, der ein Papst vorsteht. Seit 2012 ist dies Tawadros II. Die römisch-katholischen Christen machen weniger als 1% der Bevölkerung aus. Bei Übergriffen von Muslimen auf Christen gibt es immer wieder Tote. Bei einem Bombenanschlag auf eine Kirche in Alexandria kamen am Neujahrstag 2011 mindestens 21 Menschen ums Leben. Am 7. April 2013 war es am Sitz des koptisch-orthodoxen Patriarchen zu Übergriffen auf koptische Christen gekommen, die ihre tags zuvor in Khasus nahe Kairo ums Leben gekommenen Glaubensbrüder zu Grabe trugen. Unbekannte hatten die Trauernden mit Steinen und Molotow-Cocktails angegriffen. Zwischen Sommer 2012 und Sommer 2013 waren die Muslimbrüder mit Präsident Mohammed Mursi an der Macht. Die Christen hatten es unter ihnen besonders schwer – sie machten die Christen zu Fremden im eigenen Land. Seit der Präsidentschaft von Abd al-Fattah as-Sisi sieht es für die Christen wieder besser aus, so dürfen Kirchen wieder gebaut werden. Doch auch unter as-Sisi gehen die Anschläge weiter. So kamen bei einem Anschlag auf die koptisch-orthodoxe Kirche St. Peter und Paul in Kairo 28 Menschen ums Leben und 35 wurden verletzt. Die Terrormiliz Islamischer Staat bezeichnete sich als Urheber dieses Anschlags und erklärte im Februar 2017 den christlichen Kopten den Krieg. Seither kam es zu diversen Gewaltexzessen.
Die koptisch-katholische Kirche in Gemeinschaft mit dem Vatikan
Die koptisch-katholische Kirche gleicht der koptisch-orthodoxen Kirche des Landes in Liturgie und Spiritualität, steht aber in Gemeinschaft mit dem Heiligen Stuhl in Rom. Derzeit gehören der Kirche, die über eine kleine Diaspora verfügt, rund 200 000 Gläubige an. Sie sind in sieben Diözesen organisiert und werden von etwa 240 Priestern betreut. «Kirche in Not» unterstützt die katholische Kirche des Landes sowohl durch Stipendien für die Priesterausbildung als auch durch die Förderung pastoraler Projekte wie Sommerlager für Jugendliche. Das Hilfswerk stellte für Projekte in Ägypten im Jahr 2015 über 1.1 Mio. Schweizer Franken bereit.
Termine und Zeitfenster in der Schweiz
Wo und wann Pfarrer Kamil vom 11. bis 19. März 2017 in der Schweiz Eucharistie feiert und wann er Vorträge hält, finden Sie hier (PDF): Zeitfenster 2017 – P. Kamil Samaan in der Schweiz
Spenden mit Vermerk «Ägypten» können gerichtet werden an:
Kirche in Not
Aide à l’Église en Détresse
Aid to the Church in Need
ACN SCHWEIZ LIECHTENSTEIN
Cysatstrasse 6, 6004 Luzern
Postkonto 60-17200-9
IBAN CH55 0900 0000 6001 7200 9
Luzerner Kantonalbank
Kto-Nr. 01-00-177930-10
IBAN CH38 0077 8010 0177 9301 0