Wallfahrt für Wohltäter anlässlich 100 Jahre Fatima und 70 Jahre Kirche in Not
Das Päpstliche Hilfswerk «Kirche in Not» hat Grund zum Feiern: Die weltweit tätige katholische Hilfsorganisation gibt es seit 70 Jahren. Über seinen Gründer ist das Hilfswerk eng mit den Marienerscheinungen im portugiesischen Fatima verbunden, die 100 Jahre zurückliegen. „Unser Werk war von Anfang an ein Wunder: Es bewirkte in unzähligen Menschen die Kraft zu Vergebung und eine bedingungslose Grossherzigkeit“, erklärte Johannes Freiherr von Heereman, geschäftsführender Präsident des Hilfswerks. «Kirche in Not» war das Lebenswerk des niederländischen Ordensmannes Pater Werenfried van Straaten (1913-2003). Im Dezember 1947 schrieb er für die Zeitschrift der Prämonstratenser-Abtei Tongerlo in Belgien einen Beitrag mit dem Titel „Kein Platz in der Herberge“. Darin schilderte er drastisch die Not der Bevölkerung in Nachkriegsdeutschland, besonders der Millionen Heimatvertriebenen: „Im Gedränge der Gleichgültigkeit und Ich-Süchtigen suchen sie nach einem menschenwürdigen Leben oder nach einer Unterkunft. Sie suchen voller Angst und Ratlosigkeit … Aber es gibt keinen Platz für sie. Das ist Christi Not. Oder glaubt ihr, Christi Leben sei hier nicht in Not?“
„Pater Werenfried hat die Gründung seines Werkes als Antwort auf die Botschaft der Marienerscheinungen von Fatima verstanden, die vom Triumph über den Kommunismus sprechen“
erklärte Probst, Geschäftsführer von Kirche in Not Schweiz und Liechtenstein. Auch habe Werenfried das Werk mehrmals der Gottesmutter von Fatima geweiht, zum ersten Mal zusammen mit Wohltätern im Jahr 1967, also vor 50 Jahren. Im September lädt «Kirche in Not» seine Wohltäter anlässlich dieser Jubiläen zu einer Wallfahrt nach Fatima ein. Es sind die Wohltäter aller 23 Sektionen weltweit an diese Wallfahrt eingeladen. «Kirche in Not» Schweiz/Liechtenstein organisiert die Wallfahrt aus der Schweiz und Liechtenstein mit Drusberg Reisen AG Einsiedeln – alle sind dazu herzlich eingeladen.
Von Anfang an war es die Barmherzigkeit
Van Straaten rief Belgier und Niederländer dazu auf, die Not der Nachbarn zu lindern – in einer Zeit, in der die Geschehnisse des Zweiten Weltkriegs und die Gräueltaten der deutschen Besatzer vielen noch in lebendiger Erinnerung waren. „Die Erinnerung an den Ursprung des Hilfswerks beeindruckt mich immer wieder von Neuem. Dieses Thema der Barmherzigkeit ist zeitlos aktuell wie auch Papst Franziskus uns mit dem „Jahr der Barmherzigkeit“ zeigte. Es geht nicht nur darum, die unmittelbare Not zu lindern, sondern den Hass zu überwinden. Dies sollten wir Pater Werenfried nie vergessen. Ebenso dürfen wir in Dankbarkeit nicht vergessen, dass unsere Schweizer/Liechtensteiner Nationalsektion die höchsten Zuwendungen aller weltweit 23 Sektionen pro Katholik erhält und dies in einem Umfeld, in dem sich die Kirche mit vielen Herausforderungen konfrontiert sieht“, so der Geschäftsführer von «Kirche in Not» Schweiz/Liechtenstein, Jan Probst. Anfangs sammelte Pater Werenfried bei den niederländischen und belgischen Bauern in erster Linie Nahrungsmittel für unterernährte Heimatvertriebene und hungernde Kinder. Dies trug ihm den Spitznamen „Speckpater“ ein, den er zeitlebens mit Stolz trug. Seine nächste Sorge galt der seelsorgerlichen Betreuung der sechs Millionen vertriebenen Katholiken, die zum Teil in rein evangelischen Gebieten ohne eigene Kirchen und Pfarrer untergebracht waren. Mit der Aktion „Ein Fahrzeug für Gott“ liess er gebrauchte Busse und LKW zu fahrbaren Kapellen umbauen.
Von der Kirche des Schweigens zur Kirche in Not
Das Werk wuchs und weitete unter dem Namen „Ostpriesterhilfe“ seine Tätigkeit auf die Länder hinter dem Eisernen Vorhang aus. Die „Kirche des Schweigens“ sollte im kommunistischen Machtbereich eine weltweit hörbare Stimme bekommen. Dazu trugen Veröffentlichungen über inhaftierte Bischöfe, zerstörte Klöster und Repressalien gegen Gläubige ebenso bei wie jährliche Kongresse unter dem Motto «Kirche in Not» – später der Name für das gesamte Hilfswerk. Auf ausdrücklichen Wunsch von Papst Johannes XXIII. wurde Anfang der 1960er-Jahre auch Lateinamerika in die Hilfsprogramme aufgenommen; die Kirche auf dem afrikanischen Kontinent kam kurz darauf hinzu. Als 1990 der Eiserne Vorhang fiel, trat Papst Johannes Paul II. an Pater Werenfried mit der Bitte heran, auch die russisch-orthodoxe Kirche bei ihrer Aufbauarbeit zu unterstützen. Beide Männer verband zeitlebens eine tiefe Freundschaft – ebenso wie eine innige Marienverehrung.
Spenden mit Vermerk «Verfolgte Christen» können gerichtet werden an:
Kirche in Not
Aide à l’Église en Détresse
Aid to the Church in Need
ACN SCHWEIZ LIECHTENSTEIN
Cysatstrasse 6, 6004 Luzern
Postkonto 60-17200-9
IBAN CH55 0900 0000 6001 7200 9
Luzerner Kantonalbank
Kto-Nr. 01-00-177930-10
IBAN CH38 0077 8010 0177 9301 0
One thought on “Über die wunderbare Beziehung von Fatima und Kirche in Not”
Kommentare sind geschlossen.