Schlagwort-Archive: Solidaritätsprinzip

Das Solidaritätsprinzip weist in der Theologie auf jene Einheit der Vielheit geistiger Kreaturen (der Menschen vor allem untereinander) hin, der zufolge sie nicht nur im materiell-physikalischen Bereich aufeinander einwirken, und zwar im voraus zu einer freien Zustimmung des Empfängers einer solchen Einwirkung, sondern auch im spezifisch menschlichen Bereich (bis in die eigentliche Region des Heils und Unheils) die Entscheidung jedes Einzelnen für die geistig-personale (Heils-)Situation aller anderen mitbestimmend ist (was nicht bedeutet, daß die freie Entscheidung eines Einzelnen als solchen durch die eines anderen ersetzt oder erübrigt werden könnte). Die Gründe dieser Einheit sind komplex (Einheit des physischen «Feldes», biologischer Zusammenhang: Monogenismus; geistig-personale, notwendige Kommunikation, Einheit in der gnadenhaften Selbstmitteilung des einen, liebenden Gottes als des einen Ursprungs aller Wirklichkeit usw.). Seinen höchsten Ausdruck findet das Solidaritätsprinzip in der Lehre von der Erbschuldsituation aller in den ersten Menschen (Röm 5,12: DS 372 1512, NR 351 354; siehe Erbsünde) und in der Erlösung aller durch den einen Gottmenschen (DS 391 1524 1530f, NR 794 801 f). Das Solidaritätsprinzip ist aber auch Grundlage für viele andere christliche Wahrheiten eines «Heilskommunismus». Vgl. Kirche, Solidarität der Glaubenden mit den Armen und Unterdrückten, mit denen sich Jesus solidarisch identifizierte, Fürbitte für andere, Stellung Marias in der Heilsgeschichte. – Siehe Einheit der Menschheit. kthW

Solidarität mit Flüchtlingen und Fremden bringt uns weiter

24. Katechese zur Barmherzigkeit im Licht des Neuen Testaments von Papst Franziskus

Bild: InternetIn der Katechese bei der Generalaudienz vom Mittwoch, 26. Oktober 2016, wurde diesmal wieder eine Lesung aus dem Matthäusevangelium vorgetragen (siehe unten Mt 2,13-15) .  Wir fahren fort mit unseren Betrachtungen zu den leiblichen Werken der Barmherzigkeit, die der Herr Jesus uns gegeben hat, damit unser Glaube immer lebendig und dynamisch bleibe. Die Werke der Barmherzigkeit zeigen, dass die Christen nicht müde und faul sind, wenn sie auf den Tag der Wiederkunft des Herrn warten, sondern jeden Tag gehen die Christen denen entgegen, die in Not sind. Sie erkennen in ihnen das Antlitz Christi. Heute bleiben wir bei den Worten Jesu stehen, die er gesprochen hat: «Ich war fremd und ihr habt mich aufgenommen, ich war nackt und ihr habt mich bekleidet.» In unseren Tagen ist es um so wichtiger, dieses Werk der Barmherzigkeit zu tun, das die Flüchtlinge betrifft. Die Wirtschaftskrise, klimatische Veränderungen und andere Gründe zwingen so viele Menschen, sich auf die Flucht zu begeben, zu emigrieren. Und dieses Phänomen ist nicht neu, es prägt die ganze Menschheit. Es wäre ein Fehlen eines historischen Wissens und Gedenkens, wenn man meinen würde, dass Flucht und Vertreibung nur ein Phänomen unserer Zeit ist. Die Bibel zeigt uns so viele konkrete Beispiele von Migration. Das reicht, wenn wir da an Abraham denken. Der Ruf des Herrn drängt ihn dazu, sein Land zurückzulassen, um in ein anderes Land zu ziehen. *Geh weg aus deinem Land, von deiner Verwandtschaft und aus dem Haus deines Vaters in das Land, das ich dir zeige», so spricht Gott zu Abraham. Und so war es auch für das Volk Israel, wo es aus Ägypten, wo es in der Sklaverei war, 40 Jahre durch die Wüste zog, bis es dann in das verheissene Land Gottes einziehen konnte. Und selbst die heilige Familie, Josef, Maria, der kleine Jesus mussten fliehen, um den Bedrohungen des Herodes zu entkommen. Josef stand mitten in der Nacht auf, nahm das Kind und seine Mutter und floh mit ihnen nach Ägypten. Dort blieb er bis zum Tode des Herodes. Solidarität mit Flüchtlingen und Fremden bringt uns weiter weiterlesen

Selbstlose Solidarität und Rückkehr zur Ethik in der Finanz- und Wirtschaftswelt – zum Wohl des Menschen

Franziskus ruft in Santa Marta zur Reform des globalen Finanzmarktes auf

Papst Franziskus ruft in Santa Marta zur Reform des globalen Finanzmarktes auf

Papst Franziskus hat am Donnerstag, 16. Mai zu einer Reform des globalen Finanzmarktes im Sinne des Gemeinwohls aufgerufen. Erstrebenswert sei eine „ethische“ Reform des Systems, sagte der Papst beim Antrittsbesuch der nicht beim Heiligen Stuhl residierenden Botschafter von Luxemburg, Botswana, Kirgisistan und des Inselstaates Antigua und Barbuda im Vatikan. Diese Reform könnte dann zu einer „wirtschaftlichen Reform“ führen, die dem Gemeinwohl zugutekomme, so Franziskus. Die Verantwortlichen in Politik und Finanzwirtschaft rief er zu „mutigen» Schritten auf: „Ich fordere sie dazu auf, diese Herausforderung anzugehen, mit Entschiedenheit und Weitblick, und dabei natürlich die Besonderheit der Umstände zu beachten. Geld soll dienen und darf nicht regieren! Selbstlose Solidarität und Rückkehr zur Ethik in der Finanz- und Wirtschaftswelt – zum Wohl des Menschen weiterlesen

Gottes Sohn bringt wirklich Frieden, Leben und wahre Freude

Angelus zum zweiten Advent vom em. Papst Benedikt XVI.

Em. Papst Benedikt XVI.
Benedikt XVI. Anno domini 2005

In seiner Ansprache nach dem Angelusgebet am zweiten Adventssonntag, 9. Dezember 2012, hat der damalige Papst Benedikt in französischer Sprache dazu aufgerufen, Solidarität mit Migranten zu zeigen, die sich aus verschiedensten Gründen dazu gezwungen sehen, ihre angestammte Heimat zu verlassen:

„Der Advent lädt uns dazu ein, den Herrn zu treffen, und uns folglich auf den Weg zu machen. Diese Realität ist den Menschen wohl bekannt, die dazu gezwungen sind, ihre Region aus verschiedenen Gründen zu verlassen, darunter die Kriege oder die Armut. Migranten kennen die Ungewissheit und treffen häufig auf wenig Verständnis. Mögen sie wohl aufgenommen werden und eine würdige Existenz führen! Möge ihnen in dieser Vorweihnachtszeit brüderliche und freudige Solidarität zu Hilfe kommen und ihre Hoffnung aufrecht erhalten!”

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