Schlagwort-Archive: Analogie

Analogie, Analogia entis
ist der Versuch, den Zusammenhang von Endlichem und Unendlichem so zu denken, daß weder von notwendigem Zusammenhang (Dialektik) noch von Beziehungslosigkeit (Positivismus) gesprochen werden kann. Analogie besagt, daß ein Begriff, ohne die Einheit seines Inhalts zu verlieren, in der Anwendung auf verschiedene Seiende oder Seinsbereiche einen wesentlichen Sinnwandel erfährt. (Unterschied dazu: Äquivokheit = ein selbes Wort hat völlig verschiedene Sinne; Univokheit = ein Begriff hat immer den streng gleichen Sinn und wird in seinen Verwirklichungen nur durch ihm äußere Merkmale differenziert). Im Inhalt des analogen Begriffs sind Gemeinsames und Verschiedenes, Ähnliches und Unähnliches des Gemeinten in logisch nicht mehr trennbarer Einheit enthalten. In der analogen Gemeinsamkeit und Verschiedenheit alles Seienden in seinem Sein gründet die Analogie des Seins, die Analogia entis (reale Analogie) und des Seinsbegriffs (logische Analogie). Wird eine Univokheit des Seins einseitig ausgesagt, so ist eine letzte Gemeinsamkeit zwischen dem unendlichen und dem endlichen Sein bzw. zwischen dem menschlichen und dem göttlichen Erkennen die Folge. Wird eine Äquivokheit des Seins einseitig ausgesagt, so fällt das Sein in letzte Verschiedenheit und radikale Sonderung auseinander. Das jetzige Erkennen des menschlichen Geistes kann das Sein selbst nur am Seienden erreichen, hieran aber durch seine Transzendenz so, daß das analoge Seinsverständnis der ursprünglich tragende Boden für alles (univoke) Begreifen des einzelnen ist. Es werden zwei Formen der Analogie unterschieden: Analogie der Attribution, wenn der analoge Begriffsinhalt von einem Analogat auf ein abgeleitetes Analogat übertragen wird. Ist dem zweiten Analogat nicht nur das Wort und eine Beziehung auf das erste, sondern auch der Inhalt innerlich eigen, so liegt eine innere Attribution vor (Analogie innerer Attribution zwischen Gott und allem endlichen Sein, weil alles Seiende Sein hat und in seinem Sein von Gott abhängig ist); Analogie der Proportionalität, in der analogen Ähnlichkeit von Verhältnissen, die jedem Analogat zu je einem anderen zukommen (mit innerer oder äußerer Proportionalität). (Eine Analogie eigentlicher Proportionalität besteht zwischen Gott und allem endlichen Sein, weil Gott und alles Seiende ein ähnliches und zugleich wesentlich verschiedenes Verhältnis zu je seinem Sein hat.) Die Analogie als Form des Sprechens und Denkens von Gott und seinem Verhältnis zu uns und zur Welt ist kein logischer Trick, durch den die menschliche Erkenntnis sich Gottes bemächtigt, sondern die Umschreibung der Grundgegebenheit der menschlichen Erkenntnis: daß sie immer und von vornherein auf das absolute Geheimnis ausgerichtet ist, das ihr ungegenständlich gegeben ist, ohne daß der Geheimnischarakter die Gegebenheit selbst oder diese die Unbegreiflichkeit Gottes aufhebt. „Denn von Schöpfer und Geschöpf kann keine Ähnlichkeit ausgesagt werden, ohne daß sie eine größere Unähnlichkeit zwischen beiden einschlösse» (IV. Laterankonzil: DS 806; NR 280). kthW

Nicht Sklavenarbeit, nicht egoistischer Profit, nein, Arbeit heisst vielmehr, am Plan der Schöpfung teilzuhaben

22. Katechese zum Jahr des Glaubens von Papst Franziskus

Bild: L'Osservatore RomanoEin deutliches „Nein“ zur Arbeit, die in Sklaverei mündet und zum egoistischen Profitdenken kommt von Papst Franziskus bei seiner Generalaudienz am Mittwoch, 1. Mai 2013. Arbeit heiße vielmehr, am Plan der Schöpfung teilzuhaben, sagte er auf dem vollbepackten Petersplatz. Im Evangelium werde berichtet, dass sich die Menschen wunderten, dass da der ‚Sohn eines Zimmermanns’ vor ihnen stehe. Josef – der Heilige des heutigen Hochfestes – habe Jesus in seiner Jugend geschützt, ihn aber auch in die Welt der Arbeit eingeführt, also in die Anstrengungen, Mühen und Befriedigung, aber auch die Schwierigkeiten des Arbeitsalltags.

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Die geistliche Armut unserer Tage ist die Diktatur des Relativismus

Rede von Papst Franziskus an das Diplomatische Corps im Heiligen Stuhl

Vatican News
Papst Franziskus beim Neujahrsempfang für das beim Heiligen Stuhl akkreditierte Diplomatische Korps

Am Freitagmorgen, 22. März 2013 traf Papst Franziskus das Diplomatische Corps, das beim Heiligen Stuhl akkreditiert ist, im Vatikan. Radio Vatikan dokumentierte seine Rede, die Papst Franziskus auf Italienisch hielt, folgendermaßen auf Deutsch: Exzellenzen, meine Damen und Herrn, ich danke Ihrem Dekan, Botschafter Jean-Claude Michel, von Herzen für die schönen Worte, die er im Namen aller an mich gerichtet hat, und mit Freude empfange ich Sie zu dieser einfachen, aber zugleich intensiven Begrüßung, die gleichsam für die Umarmung steht, mit der der Papst die Welt umfängt. Denn durch Sie begegne ich Ihren Völkern, und so kann ich in gewissem Sinn jeden Ihrer Mitbürger erreichen, mit seinen Freuden, seinen dramatischen Situationen, seinen Erwartungen, seinen Wünschen. Dass Sie so zahlreich erschienen sind, ist auch ein Zeichen dafür, dass die Beziehungen, die Ihre Länder mit dem Heiligen Stuhl unterhalten, erfolgreich sind, dass sie wirklich eine Möglichkeit zum Wohl der Menschheit darstellen. Die geistliche Armut unserer Tage ist die Diktatur des Relativismus weiterlesen

Zu Fuss nach Jerusalem – Mein Pilgerweg für Dialog und Frieden

Pilgerweg von Jesuitenpater Dr. Rutishauser für Dialog und Frieden

https://de.wikipedia.org/wiki/Christian_Rutishauser
P. Dr. Christian Rutishauser SJ

Sie waren sieben Monate lang unterwegs , und zwar zu Fuß, der Jesuitenpater Christian Rutishauser und seine Begleiter. Er ist studierter Judaist, leitete damals das Studienprogramm im Bildungshaus Bad Schönbrunn in der Schweiz. Er beschäftigte sich mit christlicher Spiritualität und dem Dialog vor allem mit den Ostkirchen, daneben betrieb er ein Studienprogramm in diesen Fächern in Zusammenarbeit mit der Universität Fribourg. Dieses Leben wurde für rund sieben Monate unterbrochen, denn Pater Rutishauser ging auf Pilgerschaft. Heute ist Pater Rutishauser Schweizer Provinzial des Jesuitenordens.

Beginnend in der Schweiz, in Bad Schönbrunn, machte er sich gemeinsam mit drei weiteren Pilgern auf den Weg nach Jerusalem. Das Projekt wurde bei Radio Vatikan begleitet . Weihnachten 2011 wollten die Pilger im Heiligen Land ankommen, Pater Rutishauser sagte damals über seine Motivation und den Sinn dieser Pilgerreise: Zu Fuss nach Jerusalem – Mein Pilgerweg für Dialog und Frieden weiterlesen

Alfred Delp engagierte sich für die katholische Soziallehre

War Jesuitenpater Alfred Delp ein Martyrer?

https://www.google.ch/url?sa=i&source=images&cd=&ved=2ahUKEwjTqYWazY7iAhVKjqQKHV9mCNQQjRx6BAgBEAU&url=https%3A%2F%2Fwww.amazon.de%2FAlfred-Delp-Widerstand-Hitler-Taschenb%25C3%25BCcher%2Fdp%2F3836710072&psig=AOvVaw2t7Sdacia7tttdyawWKKD1&ust=1557496488643477
Alfred Delp – Im Widerstand gegen Hitler (Buch von Rita Haub)

Sie hören Betrachtungen des und Sendungen über den Jesuitenpaters Alfred Delp. Delp ist ein mutiger Bekenner in der Zeit des Nationalsozialismus. Als erstes hören Sie eine MP3-Audio-Datei zum Thema Weihnachten – die Begegnung des Menschen mit Gott. Das Weinhnachtsfest war immer schon vielen Missverständnissen ausgesetzt. Oberflächlichkeiten, familiäre Geborgenheit, idyllische Krippenspielerei und anderes mehr haben den Blick verstellt für das ungeheure Geschenk, von dem dieses Fest Zeugnis gibt. … Weitere Sendungen zu den Themen «Freude», «Im Angesicht des Todes» und «Todesurteil» hören Sie im Rahmen der Rubrik «Radioakademie» von Radio Vatikan aus den Jahren 2008/2009. Alfred Delp engagierte sich für die katholische Soziallehre weiterlesen

Gender leugnet die von Gott gewollte menschliche Natur

Weihnachtsansprache von Papst Benedikt XVI. an die Kurie

Em. Papst Benedikt XVI.
Benedikt XVI. Anno domini 2005

Vom Glauben gehalten können Christen „offen und angstfrei in jeden Dialog eintreten.“ So lässt sich der Grundton der Weihnachtsansprache des Papstes für die vatikanische Kurie zusammenfassen. Der Papst gab einen Überblick über die Ereignisse des zu Ende gehenden Jahres und damit über die großen Themen: Die Familie, wie sie beim Familientreffen in Mailand aber auch bei der Bischofssynode immer wieder Thema war, der Dienst zum Frieden in der Welt und der Dialog der Religionen, und drittens die Frage der erneuerten Verkündigung.

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Exerzitien im Alltag gemäss dem hl. Ignatius von Loyola

Voraussetzungen und Motivation für Exerzitien im Alltag nach hl. Ignatius von Loyola

Schon Ignatius von Loyola sah, dass sich nicht jeder Zeit und Mittel für geschlossene 30tägige Exerzitien hatte. Er war offenbar auf Männer und Frauen gestossen, die durchaus die notwendigen Voraussetzungen und eine entsprechende Motivation mitbrachten, die sich aber nicht für geschlossene Exerzitien freimachen konnten. In der 19. Anmerkung des Exerzitienbuches (EB) skizziert er deshalb eine Weise, die Exerzitien in vollem Umfang zu machen: «Wer von öffentlichen Dingen oder angebrachten Angelegenheiten behindert wird, sei er gebildet oder begabt, der soll anderthalb Stunden nehmen, um sich zu üben. Man lege ihm dar, wozu der Mensch geschaffen ist.

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Erfahrungen eines katholischen Theologen

Die Mitte des Christentums ist die wirkliche Selbstmitteilung Gottes

https://www.karl-rahner-archiv.de/karl-rahner/bildergalerien/ehrenpromotionen-preise

Hochwürdigste Herren Bischöfe, lieber Herr Generalvikar von Freiburg, liebe Festgäste, Verwandte und Freunde! Wenn hier jetzt von mir auch geredet werden soll, dann bitte ich Sie flehentlich, nicht zu denken, dass, weil eine Geburtstagsfeier für einen Achtzigjährigen veranstaltet wird, dieser gute Mann nun ganz besondere Regierungserklärungen, grossartige Lebensprogramme oder vielleicht auch Testamente von sich geben werde, das ist nicht der Fall und ich bitte Sie sehr herzlich, das zu bedenken.

(Audio WMA hören? Karl Rahner – Erfahrungen eines katholischen Theologen)

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Warum ich Christ bin

Vortrag von Karl Rahner zur Frage «Warum bin ich ein Christ?»

(Audio  ganzer Vortrag hören? Karl Rahner – Warum ich ein Christ bin Format WMA, neuer Tab oder neues Fenster öffnen)

Karl Rahner SJSehr verehrte Damen und Herrn, liebe Brüder und Schwestern in Jesus Christus! Ich danke zunächst P. Georg Sporschill und auch dem Wolfgang für seine freundlichen Begrüssungsworte. Insofern ich die Frage „Warum bin ich ein Christ?“ unvermeindlicherweise etwas abstrakt und allgemein beantworten muss, weil es technisch und praktisch gar nicht anders geht, ist vielleicht das, was ich zu sagen habe, ein klein wenig in einem Kontrast mit diesem freundlichen brüderlichen Empfang, den ich hier in dieser Lainzer Gemeinde gefunden habe. Wolfgang hat schon drauf hingewiesen, dass Jugendliche von hier – das darf man natürlich nicht ganz laut sagen – und ich so ein kleines Buch zusammen verfasst haben. Und das ist also objektiv ein kleines Dokument der herzlichen Beziehungen, die ich unvermuteterweise in meinen alten Tagen noch mit dieser Gemeinde gefunden habe. Ich danke also allen für die Einladung, für die herzliche Aufnahme und bitte sie nun ein Referat eines alten Theologieschulmeisters in Geduld anzuhören. Es hat auch einen gewissen Sinn, sich einmal ein bisschen mit seinen Gefühlen, Erwartungen, Emotionen, Stimmungen zurückzunehmen und nüchtern und sachlich zu fragen: „Warum bin ich ein Christ?“ Warum ich Christ bin weiterlesen

Gotteserfahrung heute

Die Gotteserfahrung hat durchaus eine gesellschaftliche öffentliche Bedeutung

https://www.gruenewaldverlag.de/gotteserfahrung-heute-p-659.html
Der Vortrag auf CD beim Grünewald Verlag

Der grosse Theologe und spirituelle Lehrer Karl Rahner hat wie kaum ein anderer in immer neuen Anläufen und neuen Perspektiven die Frage zur Sprache gebracht, wie wir Gott erfahren können. Und unermüdlich hat er betont, dass jeder Mensch grundsätzlich für eine solche Erfahrung offen ist, denn er lebt „mit den Sandkörnern des Strandes beschäftigt, am Rand des unendlichen Meeres des Geheimnisses … Die Gotteserfahrung darf [auch] nicht als blosse unverbindliche Stimmung, als unkontrollierbares Gefühl diskreditiert werden bloss deshalb, weil sie die Erfahrung des Unsagbaren ist. Und diese Erfahrung ist auch nicht bloss die Sache einer privaten Innerlichkeit, sondern hat durchaus eine gesellschaftliche öffentliche Bedeutung. »

(Audio WMA hören? Klick ⇒ Karl Rahner – Gotteserfahrung heute) Gotteserfahrung heute weiterlesen

Kirche ist Vermittler der Wahrheit

1. Katechese zum Jahr des Glaubens von Papst Benedikt XVI.

Em. Papst Benedikt XVI.
Benedikt XVI. Anno domini 2005

Papst Benedikt XVI. hatte am Mittwoch, 17. Oktober 2012, bei der Generalaudienz eine neue Katechesen-Reihe begonnen. Er ging auf dem Petersplatz vor Tausenden von Zuhörern auf das Thema „Glaube“ ein. Im Jahr des Glaubens wolle er die kommenden Mittwochskatechesen nun diesem Thema widmen, so der Papst. Es gehe ihm darum, zu untersuchen:

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