Pilgerweg von Jesuitenpater Dr. Rutishauser für Dialog und Frieden
Sie waren sieben Monate lang unterwegs , und zwar zu Fuß, der Jesuitenpater Christian Rutishauser und seine Begleiter. Er ist studierter Judaist, leitete damals das Studienprogramm im Bildungshaus Bad Schönbrunn in der Schweiz. Er beschäftigte sich mit christlicher Spiritualität und dem Dialog vor allem mit den Ostkirchen, daneben betrieb er ein Studienprogramm in diesen Fächern in Zusammenarbeit mit der Universität Fribourg. Dieses Leben wurde für rund sieben Monate unterbrochen, denn Pater Rutishauser ging auf Pilgerschaft. Heute ist Pater Rutishauser Schweizer Provinzial des Jesuitenordens.
Beginnend in der Schweiz, in Bad Schönbrunn, machte er sich gemeinsam mit drei weiteren Pilgern auf den Weg nach Jerusalem. Das Projekt wurde bei Radio Vatikan begleitet . Weihnachten 2011 wollten die Pilger im Heiligen Land ankommen, Pater Rutishauser sagte damals über seine Motivation und den Sinn dieser Pilgerreise:
„Das Gefühl der Freude, dass wir da sind, wird kommen, wenn wir über den Ölberg kommen. Wir kommen von Jericho her, werden also ganz klassisch wie in der Antike von Osten her zur Stadt gehen. Dann sieht man den Tempelberg, dann sieht man natürlich die Stadt, das wird eine große Freude sein, nehme ich einmal an, und es wird eine Erleichterung sein. Aber dann muss man doch sofort ins Heiligtum gehen. Ich bin selber überhaupt kein Typ, der pilgert, ich bin eigentlich nie irgendwohin zu Fuß gegangen, wenn ich irgendwo hin pilgere, dann muss es wirklich ganz ins Zentrum meines Glaubens sein. Dafür würde ich nicht an einen heiligen Ort gehen, nicht einmal nach Rom, sondern gerade direkt nach Jerusalem. Das wegen der persönlichen religiösen Gründe, aber auch wegen des interreligiösen Dialogs ist es mir ein Anliegen, zu pilgern.“
Vor einem Jahr nun (Dezember 2012], an Weihnachten, sind Pater Christian Rutishauser, Esther Rüthemann, Franz Mali und Hildegard Aepli zu Fuss in Jerusalem angekommen und am 6. Januar [2013] per Flug in die Schweiz zurückgekehrt. Seither haben diese Pilger gemeinsam und einzeln an zahlreichen Veranstaltungen von ihren Pilgererfahrungen berichtet. Das seien oft sehr bewegte Stunden gewesen. Pater Rutishauser hat die Geschichte «Zu Fuss nach Jerusalem» in einem Buch zu Papier gebracht. Es ist ein sehr persönlicher Erfahrungsbericht entstanden, denn das Pilgern war nicht ein Projekt unter anderen, sondern ist tief in seiner Biographie verwurzelt:
«Mein Engagement für eine Spiritualität, die sich aus der Mystik nährt und die Traditionen von Christen, Juden und Muslimen von innen her erneuert und verlebendigt, habe ich in Worte zu fassen versucht. Dabei ist das Anliegen, ein Zeichen zu setzen für einen umfassenden Frieden im Nahen Osten und ein Zueinander-Finden von moderner Welt und Religion, stets präsent. ….»
Ab 8. Januar 2013 war das Buch «Zu Fuss nach Jerusalem» – Mein Pilgerweg für Dialog und Frieden, Patmos Verlag, 2012 im Buchhandel und im Lassalle-Haus erhältlich! Und am Samstag, 12. Januar 2013, fand im aki-Hirschgraben 86, beim Central in Zürich von 14 bis 16 Uhr eine Buchvernissage statt.
Weitere Hinweise und Quellen
- Radio Vatikan Audiodokument 489365 vom 22. Mai 2011 (Text + MP3 + Real): Sieben Monate zu Fuß – Pilgern nach Jerusalem
- Buchvernissage am 12. Januar 2013 in Zürich
- P. Christian Rutishauser im Wikipedia