Schlagwort-Archive: Dienst

Der Begriff „Dienst“ hat gemäss Duden viele Bedeutungen. Hier ein paar Bedeutungen aus dem Alltag: berufliche Arbeit, Tätigkeit, Erfüllung von [beruflichen] Pflichten, Arbeitsverhältnis, Stellung, Amt, Tätigkeitsbereich (in einem öffentlichen Amt), Gruppe von Personen, die bestimmte Aufgaben zu versehen haben, dafür bereitstehen, Hilfe[leistung], Beistand; Dienstleistung (Kunstwissenschaft) und überwiegend in der gotischen Baukunst verwendetes dünnes Säulchen, das die Rippen oder Gurte des Kreuzgewölbes bzw. die Profile der Arkadenbogen trägt. Als Synonyme zu „Dienst“ kommen in Frage: Assistenz, Dazutun, Einsatz, Gefallen, Gefälligkeit, Hilfe[leistung], Hilfestellung, Liebesdienst, Mitarbeit, Mithilfe, Mitwirkung, Unterstützung, Zutun; (gehoben) Beistand; (veraltend) Beihilfe, Aufgabe, Funktion, Geschäft, Pflicht, Tätigkeit, Verpflichtung; (gehoben) Obliegenheit, Amt, Anstellung, Arbeit, Arbeitsverhältnis, Beruf, Beschäftigung, Posten, Rang, Stelle, Stellung; (umgangssprachlich) Job.

Unter dem Tätigkeitswort „dienen“ kommen ebenfalls gemäss Duden folgende Bedeutungen in Frage: in abhängiger Stellung [gegen Lohn, Gehalt] bestimmte Pflichten erfüllen, bestimmte Arbeiten verrichten, bei jemandem Dienst tun, in jemandes Dienst stehen, Militärdienst tun, (gehoben) sich einer Sache oder Person freiwillig unterordnen und für sie wirken; für jemanden, etwas eintreten, nützlich, vorteilhaft sein; für etwas bestimmt sein, jemandem behilflich sein, helfen, gebraucht, benutzt, verwendet werden; einen bestimmten Zweck haben oder erfüllen. Synonym lassen sich folgende Begriffe verwenden: angestellt sein, arbeiten, Dienst machen/tun, tätig sein; (veraltend) in Dienst[en] sein/stehen, den Militärdienst/Wehrdienst [ab]leisten, beistehen, eintreten, sich hingeben, unterstützen, sich widmen, zur Verfügung stehen; (gehoben) Beistand leisten/gewähren, dienlich/förderlich sein, helfen, nützen, nützlich/vorteilhaft sein, sich positiv auswirken, von Vorteil sein, zugutekommen, zustattenkommen; (gehoben) hilfreich sein, assistieren, behilflich sein, helfen, Hilfe leisten, mithelfen, unter die Arme greifen, unterstützen, zuarbeiten, zu Hilfe kommen, zur Hand gehen, zur Seite springen/stehen; (bildungssprachlich) sekundieren, benutzt werden, dafür gedacht sein, dazu da sein, den Zweck erfüllen/haben, die Funktion haben, gebraucht/verwendet werden.

Ausser dass die Lehre der Kirche das Amt (siehe Schlagwort „Amt“) vor allem als „Dienst“ versteht, gibt sie dem Begriff „Dienst “ im Motu Proprio vom 11. November 2012 über den „Dienst der Liebe“ vom emer. Papst Benedikt XVI. eine völlig neue Dimension. Dort steht in der Einleitung: »Das Wesen der Kirche drückt sich in einem dreifachen Auftrag aus: Verkündigung von Gottes Wort (kerygma-martyria), Feier der Sakramente (leiturgia), Dienst der Liebe (diakonia). Es sind Aufgaben, die sich gegenseitig bedingen und sich nicht voneinander trennen lassen« (Enzyklika Deus caritas est, 25).

Auch der «Dienst der Liebe» ist ein konstitutives Element der kirchlichen Sendung und unverzichtbarer Ausdruck ihres eigenen Wesens (vgl. ebd.); alle Gläubigen haben das Recht und die Pflicht, sich persönlich dafür einzusetzen, das neue Gebot zu leben, das uns Christus hinterlassen hat (vgl. Joh 15,12), und dem modernen Menschen nicht nur materielle Hilfe zu bieten, sondern auch seelische Stärkung und Heilung (vgl. Enzykl. Deus caritas est, 28). Die Kirche ist auch auf gemeinschaftlicher Ebene zur diakonia der Nächstenliebe aufgerufen, angefangen von den Ortsgemeinden über die Teilkirchen bis zur Universalkirche; darum bedarf es auch einer »Organisation als Voraussetzung für geordnetes gemeinschaftliches Dienen« (vgl. ebd., 20), einer Organisation, die auch institutionelle Formen annimmt.

In Bezug auf diese diakonia der Nächstenliebe hatte ich in der Enzyklika Deus caritas est aufgezeigt, daß es »der bischöflichen Struktur der Kirche entspricht, daß in den Teilkirchen die Bischöfe als Nachfolger der Apostel die erste Verantwortung dafür tragen«, daß der Dienst der Nächstenliebe realisiert wird (Nr. 32) und darauf hingewiesen, daß »der Kodex des Kanonischen Rechts (C.I.C.) in den Canones über das Bischofsamt die karitative Aktivität nicht ausdrücklich als eigenen Sektor des bischöflichen Wirkens behandelt« (ebd.). Zwar hat »das Direktorium für den pastoralen Dienst der Bischöfe die Pflicht zu karitativem Tun als Wesensauftrag der Kirche im ganzen und des Bischofs in seiner Diözese konkreter entfaltet« (ebd.), doch es blieb die Notwendigkeit, die oben erwähnte Gesetzeslücke zu schließen, um die Wesentlichkeit des Liebesdienstes in der Kirche und seine konstitutive Beziehung zum Bischofsamt in der kanonischen Rechtsordnung angemessen zum Ausdruck zu bringen. Dabei sollten die rechtlichen Aspekte umrissen werden, die dieser Dienst in der Kirche mit sich bringt, insbesondere dann, wenn er auf organisierte Weise und mit ausdrücklicher Unterstützung der Hirten ausgeübt wird.

In diesem Sinne möchte ich mit dem vorliegenden Motu proprio einen organischen normativen Rahmen bereitstellen, der es erleichtert, die verschiedenen organisierten Formen, die der kirchliche Liebesdienst annimmt, nach allgemeinen Kriterien zu ordnen. Dieser Dienst ist schließlich eng mit dem diakonalen Wesen der Kirche und des Bischofsamtes verbunden.

Gleichwohl ist es wichtig, sich zu vergegenwärtigen, daß »die praktische Aktion zu wenig bleibt, wenn in ihr nicht die Liebe zum Menschen selbst spürbar wird, die sich von der Begegnung mit Christus nährt.« (ebd., 34). Deshalb dürfen sich die vielen katholischen Organisationen bei ihrer karitativen Tätigkeit nicht auf die bloße Sammlung oder Verteilung von Geldmitteln beschränken, sondern müssen ihre besondere Aufmerksamkeit stets der bedürftigen Person selbst widmen. Darüber hinaus müssen sie eine wertvolle pädagogische Funktion innerhalb der christlichen Gemeinschaft wahrnehmen, indem sie die Erziehung zu gemeinsamem Teilen, zu Respekt und Liebe im Sinne des Evangeliums Christi fördern. Denn das karitative Wirken der Kirche muß sich auf allen Ebenen der Gefahr entziehen, einfach als eine Variante im allgemeinen Wohlfahrtswesen aufzugehen. (vgl. ebd., 31). … Weitere Informationen findet man im vatikanischen Originaldokument unter folgendem Link: http://w2.vatican.va/content/benedict-xvi/de/motu_proprio/documents/hf_ben-xvi_motu-proprio_20121111_caritas.html

Ohne Dienst wird Macht zu Arroganz, Hochmut, Dominanz und Unterdrückung

Katechese von Papst Franziskus am 24. Februar 2016 über Machtspiele der Reichen

Bild: InternetMacht und Barmherzigkeit – dieses Wortpaar taucht in den Reflexionen des Papstes immer wieder auf, so auch am Mittwoch, 24. Februar 2016, bei der Katechese während der Generalaudienz. Besonders die Fastenzeit vertrage das Nachdenken darüber. Immer wieder, an verschiedenen Stellen der Bibel, begegneten uns Menschen, die mit ihrem Reichtum und ihrer Macht nicht gut umgingen. Der Egoismus mache die Macht zu einem Werkzeug der Korruption und des Todes, betonte der Papst, wie in der Geschichte von Nabots Weinberg. In diesem Text heiße es, dass der König von Israel den Weinberg von Nabot kaufen will, denn dieser grenzte an den Köngispalast. Der Voschlag scheint legitim, auch großzügig, aber in Israel war Besitz heilig. Nabot wollte sein vererbtes Familiengrundstück nicht aufgeben und wurde schließlich  deswegen umgebracht. Ohne Dienst wird Macht zu Arroganz, Hochmut, Dominanz und Unterdrückung weiterlesen

Niklaus Wolf als ehrwürdiger Diener Gottes bestätigt

Papst Franziskus erlaubt Selig- und Heiligsprechungskongregation das Dekret

Niklaus Wolf auf dem Weg zur Seligsprechung
Niklaus Wolf auf dem Weg zur Seligsprechung

Ein Dekret mit der Anerkennung von Wundern oder „heroischen Tugenden“ ist die Voraussetzung, dass ein Verstorbener als Seliger bezeichnet werden und als solcher öffentlich verehrt werden darf. Diese Ehrung wird demnächst auch dem Schweizer Familienvater Nikolaus Wolf  aus Neuenkirch, der im 18. Jahrhundert lebte, zuteil. Er war als Krankenheiler bekannt. Um ihn herum entstanden mystisch orientierte Gebetsgruppen, die für die Kranken und für die Kirche beteten. Der Papst unterzeichnete für Wolf das Tugenddekret, was bedeutet, dass er als „ehrwürdiger Diener Gottes“ bezeichnet werden darf. Das Wunderverfahren steht beim Diener Gottes Niklaus Wolf noch aus.

Weitere Hinweise und Quellen

In Memoriam Pater Werenfried: Brückenbauer und Versöhnungstifter

Gründer von Kirche in Not verstarb 2003

Bild: Kirche in Not
Pater Werenfried van Straaten

Inmitten der vielen Schreckensmeldungen gehen gute Nachrichten oft unter. An vielen Orten dieser Welt geht nämlich die Saat des Friedens und der Versöhnung vielfach auf. Pater Werenfried van Straaten, der Gründer des internationalen katholischen Hilfswerkes «Kirche in Not (ACN)», widmete sein ganzes Leben dem Dienst an der Versöhnung. Am 31. Januar vor zwölf Jahren starb er. Oft fängt es mit einer Geste der Hilfe an. Pater Werenfried folgte dem Grundsatz: „Einer muss anfangen: Wir!“ In Memoriam Pater Werenfried: Brückenbauer und Versöhnungstifter weiterlesen

Historischer Kurswechsel in der Schweizer Geldpolitik

Schweizer Nationalbank hebt Mindestgrenze für Schweizer Franken auf

Schweizer NationalbankWas auch immer der Grund der Schweizerischen Nationalbank (SNB) am Donnerstag, 15. Januar 2015, vormittags für die Aufhebung des Euro-Mindestkurses von Fr. 1.20 war, überraschend kam die Massnahme auf jeden Fall, mit der die SNB laut eigenen Angaben geldpolitischen Spielraum zurückzugewinnen beabsichtigte. In den folgenden Tagen wurde in den Medien nicht wenig über die Vor- und Nachteile, über die Gewinner und Verlierer, über positive und negative Einflüsse in der Euro- und anderen Zonen geschrieben und diskutiert. Interessant ist jedoch auch die Sicht Leute auf dieses Geschehen. Historischer Kurswechsel in der Schweizer Geldpolitik weiterlesen

Niklaus Wolf und seine Charismen – im Dienste der Kirche

Vater Wolf und das Charisma des Glaubens

http://www.niklauswolf.ch
Niklaus Wolf auf dem Weg zur Seligsprechung

Für Vater Wolf war der Glaube Herzenssache im Sinn der Heiligen Schrift. Denn im biblischen Sprachgebrauch wird mit dem Wort Herz nicht das Zentrum unserer Gefühle bezeichnet, wie wir das gewohnt sind, sondern das «Organ», mit dem wir Menschen Geistliches erkennen können, Göttliches, aber auch Widergöttliches. Darum beten wir mit dem Psalm 51 um ein klares, ein reines Herz, das Gott und seine Berührungen und Eingebungen in uns und in der Welt wahrnehmen kann: «Erschaffe mir, Gott, ein reines Herz und gib mir einen neuen, beständigen Geist!» (Ps 51,12). Gott verspricht uns durch Seinen Propheten: «Ich schenke euch ein neues Herz … Ich lege meinen Geist in euch und bewirke, dass ihr meinen Weisungen folgt und auf meine Gebote achtet und sie erfüllt.» (Ez 36,26-27). Niklaus Wolf und seine Charismen – im Dienste der Kirche weiterlesen

Apostolische Kirche – Berufung, Sendung, Frohbotschaft, Sakramente, Dienst und Zeugnis von Jesus Christus

39. Katechese zum Jahr des Glaubens von Papst Franziskus

Bild: L'Osservatore RomanoIm Namen des Vaters und Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen. Der Friede sei mit euch. Und mit deinem Geiste. Zu Beginn einer Generalaudienz wird immer eine Stelle aus der Heiligen Schrift vorgelesen, heute aus dem Brief des hl. Apostels Paulus an die Epheser (vgl. Eph 2,19-20): Brüder und Schwestern! Ihr seid also jetzt nicht mehr Fremde ohne Bürgerrecht, sondern Mitbürger der Heiligen und Hausgenossen Gottes. Ihr seid auf das Fundament der Apostel und Propheten gebaut; der Schlussstein ist Christus Jesus selbst. Evangelium unseres Herrn Jesus Christus. Es folgt zuerst eine Zusammenfassung der Katechese des Heiligen Vaters in deutscher Sprache: Liebe Brüder und Schwestern, im Glaubensbekenntnis bezeugen wir, dass die Kirche apostolisch ist. Damit bringen wir ihre tiefe, ursächliche Verbindung mit den Aposteln zum Ausdruck, jenen zwölf Jüngern, die Jesus zu sich gerufen, die er bei ihren Namen genannt und zur Verkündigung des Evangeliums ausgesandt hat.

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