Schlagwort-Archive: Auferstehung Jesu

1. Eine apologetische Beweisführung der historischen Tatsache, daß Jesus Christus nach seinem wirklichen und wahrhaften Tod, seiner Abnahme vom Kreuz und seiner ordnungsgemäßen Bestattung in seiner ganzen und darum leibhaftigen Wirklichkeit zur verklärten Vollendung und Unsterblichkeit auferstanden ist, steht nicht im Vordergrund der Osterbotschaft des NT (darüber 2). Aber es ist wichtig, angesichts der heute möglichen Glaubensschwierigkeiten zuerst auf die gutbegründete Geschichtlichkeit dieser Tatsache hinzuweisen. Sie stützt sich auf zwei sich gegenseitig tragende und erhellende Erfahrungen, die selbst bei kritischer Exegese und rein historischer Forschung jeder ernsthaften Bestreitung standhalten. Die eine Erfahrung ist die Entdeckung des leeren Grabes (älteste Bezeugung Mk 16,1-8), die nach kritisch-exegetischem Befund gerade nicht in den Dienst einer apologetischen Beweisführung gestellt wurde (einerseits: Entdeckung durch die nach jüdischem Recht zeugnisunfähigen Frauen [«leeres Geschwätz» Lk 24,11]; Abschluß des Berichts mit einem bloßen Furchtmotiv Mk 16,8; aber anderseits: Nachprüfbarkeit des Berichts in Jerusalem; Fehlen jeder Bestreitung der Tatsache des leeren Grabes von Seiten der antichristlichen Jerusalemer Polemik). Die andere Erfahrung ist die der mehrmaligen Selbstbezeugung Jesu (ältestes Zeugnis dafür 1 Kor 15,3b-5, ein ursprünglich aramäisch gefaßtes, in den ersten Jahren der Urgemeinde entstandenes Traditionsstück, das nach der jüdischen Anthropologie nur eine leibliche Auferstehung meinen und jedenfalls nicht «reine Legitimationsformel» sein kann) gegenüber auserwählten Zeugen, die ihren Glauben bekunden nicht in erster Linie aufgrund des leeren Grabes, sondern aufgrund einer durch eigene Wahrnehmung gewonnenen eigenen Überzeugung, die nachträglich auch in den Evangelien für andere glaubwürdig gemacht wird durch den Bericht über die in Jerusalem unbestrittene und unbestreitbare Auffindung des leeren Grabes.

2. Wie schon 1 Kor 15,3-5, so bekunden auch die von der kritischen Exegese in ihrem Wert wiederentdeckten Petrusreden Apg 2,22-40; 3,12-16; 5,29-32; 10,34-43u.ö. (übrigens Zeugnisse vom Streit zwischen Juden und Christen über die Auferstehung) den Osterglauben der Urgemeinde an die Machttat Gottes in der Auferweckung und Sichtbarmachung Jesu, wodurch die Erscheinungen des Auferstandenen als objektive Ereignisse bezeugt werden (Grundschema der Osterpredigt: Auferweckung – Schriftbeweis – Jüngerzeugnis; späteres Schema: leeres Grab – Christophanie – Himmelfahrt). Ein weiteres wesentliches Moment am Zeugnis über diese Erscheinungen ist der Nachweis, daß der Gekreuzigte mit dem Auferstandenen identisch ist (z.B. Lk 24; Jo 20), daß bei der Bezeugung den Aposteln und vorab dem Petrus eine vom Herrn vorgesehene Funktion eigener Würde zukommt, die durch die Berichte von den Reden des Auferstandenen noch einmal eigens untermauert wird. Im Neuen Testament ist die Auferstehung Jesu immer unter der vom Zeugnis nicht ablösbaren Voraussetzung eines objektiven Ereignisses bezeugt, das nicht genügend (wenn auch nicht unrichtig) mit «Auferstehung ins Bewußtsein der Glaubenden» wiedergegeben wird. Angesichts der Neuartigkeit des Auferstehungsleibes ist verständlich, wenn gesagt wird, die im Judentum erwartete Auferstehung des Fleisches diene als Interpretament der Ostererfahrung der Jünger; aber diese Erfahrung besteht nicht nur in einem inneren, interpretationsbedürftigen Reflexions-Vorgang, sondern ist offenkundig fundiert in objektiven Ereignissen.

3. Der Inhalt des apostolischen Glaubens an die Auferstehung Jesu und seiner katechetischen und kultischen (besonders in der Taufe geschehenden) Bekundung ist darüber hinaus kurz: die Auferstehung Jesu ist die höchste Machttat des Vaters – das entscheidende Selbstzeugnis des Sohnes; die Eröffnung der Endzeit und ihres Heiles – die Erfahrung des Heils in der Gegenwart; die volle Erkenntnis Jesu als des Messias, Ebed Jahwe, Menschensohnes, zweiten Adams und «Anführers des Lebens», Begründers und Vorbilds der neuen Schöpfung, des kosmischen Endmenschen, des Kyrios, der seiner Gemeinde verklärt gegenwärtig ist; daraus die Mahnung zum Wandel im neuen Leben, zum Anziehen des neuen Menschen, die freilich nur in der Gnade des Auferstandenen erfüllt werden kann, da es letztlich der ,»Geist» des Auferstandenen ist (vgl. Rom 7,6; 8,9; 14,17 u.ö.), der den Glaubenden neu macht zum Bild des «letzten und himmlischen» Adam (vgl. 1 Kor 15,47ff), ja befähigt, daß der Auferstandene in ihm Gestalt annehmen kann (vgl. Röm 8,10; Eph 3,17; Gal 2,20).

4. Die Auferstehung Jesu wird von sämtlichen Glaubensbekenntnissen von Anfang an bekannt. Sie muß auch für die heutige Theologie zentrales Thema sein, da sie die Vollendung des Heilshandelns Gottes an der Welt und am Menschen ist, in der Gott sich in dem durch die Auferstehung endgültig ausgewiesenen Sohn der Welt unwiderruflich mitteilt und darum die Welt in eschatologischer Endgültigkeit zum Heil annimmt (siehe Tod), so daß alles noch Ausständige nur die Durchführung und Enthüllung des in der Auferstehung Geschehenen ist. Dabei handelt es sich insofern um ein eigentliches Geheimnis des Glaubens, als die Auferstehung in ihrem konkreten vollen Wesen als der Vollendung gerade Jesu Christi nur von dem absoluten Geheimnis der Inkarnation her adäquat verstanden werden kann. Theologisch ist die Auferstehung Jesu also nicht primär ein Fall einer schon in sich verständlichen Auferstehung im allgemeinen, sondern das einmalige, aus Jesu Wesen und Tod erfolgende Ereignis, das die Grundlage der Auferstehung der durch ihn Erlösten als solchen ist.

5. Der christologische Aspekt der Auferstehung besagt, daß Jesus in seiner ganzen und darum leibhaftigen Wirklichkeit zur verklärten Vollendung und Unsterblichkeit (im Unterschied zur Wiedererweckung eines Toten) auferstanden ist, die ihm gebührt kraft seines Leidens und Sterbens, insofern diese mit einer inneren Wesensnotwendigkeit diese konkrete Vollendung zeitigen. Tod und Auferstehung Jesu sind ein einziger, innerlich in seinen Phasen unlöslich zusammenhängender Vorgang (vgl. Lk 24,26.46; Röm 4,25; 6,4 ff): jeder Mensch stirbt von innen her in seine Endgültigkeit hinein, so daß diese die gezeitigte Frucht seines zeitlich-freien Daseins und nicht eine bloß in einem zeitlichen Hintereinander folgende Periode ist, in der etwas zum Vorausgehenden völlig Heterogenes gegeben sein könnte. Diese Vollendung ist dennoch zugleich von Gott geschenkt, da der Tod ja in jeder Hinsicht ein Sicheinlassen auf die Verfügung des Verfügenden ist. Bei Jesus muß darum die Auferstehung das vollendete und vollendende Ende eben dieses seines Todes sein, und beide Momente des einen Vorgangs müssen sich gegenseitig bedingen und interpretieren. Darum ist es nicht eine mythische Aussage, sondern die der Sache selbst, wenn Schrift und Tradition die Auferstehung als die reale Annahme des Todesopfers Jesu durch den Vater betrachten, die zum Wesen des Opfers selbst gehört.

6. Weil Jesu leibhaftige Menschheit ein bleibender Teil der einen Welt mit einer einheitlichen Dynamik ist, darum ist die Auferstehung Jesu soteriologisch objektiv der Anfang der Verklärung der Welt als eines ontologisch zusammenhängenden Geschehens; in diesem Anfang ist ja die Vollendung der Welt grundsätzlich entschieden und schon begonnen. Die Auferstehung Jesu ist auch darin nicht nur sein exklusiv-privates Schicksal, so daß seine Auferstehung den «Himmel» schafft und nicht nur (samt der «Himmelfahrt», die im Grunde ein Moment an der Auferstehung ist) ein Einzug in einen vorgegebenen Himmel ist, daß also auch hier die (Heils-) Geschichte letztlich Grund der Naturgeschichte ist und sich nicht bloß im Rahmen einer von ihr unberührten fixen Natur abspielt. Anderseits muß daraus auch deutlich werden, daß der Auferstandene, weil der vereinzelnden irdischen Leiblichkeit enthoben, gerade erst als der Auferstandene, also durch sein «Gehen», in Wahrheit der der Welt Nahe geworden ist und darum seine Wiederkunft das Offenbarwerden dieses in der Auferstehung gewonnenen innigen und offenen Weltverhältnisses Christi ist.

7. Die Erfahrung eines «Jenseitigen», der sich «zeigen» muß, der Raumzeitlichkeit der Menschen nicht mehr angehört, ist kein Ereignis, das aus menschlicher Erfahrung «verstehbar» wäre. Ohne die Erfahrung des Geistes, das heisst in diesem Fall ohne die glaubend angenommene Erfahrung der Sinnhaftigkeit des Daseins, wird das vertrauende Sicheinlassen auf das Osterzeugnis der Jünger nicht geschehen. Nur der Hoffende kann die Erfüllung der Hoffnung sehen, und an der gesehenen Erfüllung kommt die Hoffnung in die Ruhe ihrer eigenen Existenz. «Vorstellbar» ist eine «leibhaftige» Auferstehung nicht, weil sie ja nicht die Wiederherstellung eines früheren Zustandes ist, sondern jene Verwandlung radikaler Art bedeutet, durch die der freie irdische Daseinsvollzug des Menschen als ganzen hindurchgehen muß, soll der Mensch seine Vollendung in der Überwindung der Zeit und Auszeitigung der Ewigkeit aus der Zeit finden. kthW

Christ sein heißt nicht bloß die Gebote befolgen, sondern in Christus sein – denken, handeln, lieben wie ER

19. Katechese zum Jahr des Glaubens von Papst Franziskus

Bild: L'Osservatore RomanoGott ist so barmherzig, dass er uns sogar dann liebt, wenn wir Fehler machen. Das betonte Papst Franziskus in der Mittwochskatechese vom 10. April 2013 bei der Generalaudienz auf dem Petersplatz. Vor Tausenden Pilgern und Besuchern ging er auf die Bedeutung des Ostergeschehens ein. Christ sein bedeute nicht bloß Gebote befolgen, sondern in Christus sein – denken, handeln, lieben wie Christus – und zulassen, dass der Herr von unserem Leben Besitz ergreife, es verwandle und so frei mache vom Dunkel des Bösen und der Sünde, so der Papst.

Christ sein heißt nicht bloß die Gebote befolgen, sondern in Christus sein – denken, handeln, lieben wie ER weiterlesen

Christ sein heißt nicht bloß die Gebote befolgen, sondern in Christus sein – denken, handeln, lieben wie ER

Dritte Generalaudienz mit Papst Franziskus in der 2. Osterwoche

Gott ist so barmherzig, dass er uns sogar dann liebt, wenn wir Fehler machen. Das betonte Papst Franziskus in der Mittwochskatechese vom 10. April bei der Generalaudienz auf dem Petersplatz. Vor Tausenden Pilgern und Besuchern ging er auf die Bedeutung des Ostergeschehens ein. Christ sein bedeute nicht bloß Gebote befolgen, sondern in Christus sein – denken, handeln, lieben wie Christus – und zulassen, dass der Herr von unserem Leben Besitz ergreife, es verwandle und so frei mache vom Dunkel des Bösen und der Sünde, so der Papst. Zum Ostergeschehen sagte der Papst, dass der Tod und die Auferstehung Christi das Fundament des christlichen Glaubens und des Heils seien. „Im Ostergeschehen befreit Christus uns von der Knechtschaft der Sünde und macht uns zu Kindern Gottes. Aber wie wird uns dies persönlich zuteil? – Durch das Sakrament der Taufe. Christ sein heißt nicht bloß die Gebote befolgen, sondern in Christus sein – denken, handeln, lieben wie ER weiterlesen

Der barmherzige und zärtliche Gott wartet gerade auf dich, er verlangt von dir nur den Mut, zu ihm zu gehen

Predigt von Papst Franziskus bei der Inbesitznahme der Lateranbasilika

Die Predigt des Heiligen Vaters, Papst Franziskus, wurde am Zweiten Sonntag der Osterzeit (Sonntag der Göttlichen Barmherzigkeit) in der Lateranbasilika gehalten und wurde von Radio Vatikan dokumentiert (siehe Quellenangabe): Voll Freude feiere ich zum ersten Mal die Eucharistie in dieser Lateranbasilika, der Kathedrale des Bischofs von Rom. Ich begrüße euch alle ganz herzlich: den verehrten Kardinalvikar, die Weihbischöfe, die Priester der Diözese, die Diakone, die Ordensleute und alle gläubigen Laien. Ich grüße auch den Bürgermeister von Rom und seine Frau, sowie alle Autoritäten. Gehen wir miteinander im Licht des auferstandenen Herrn. Der barmherzige und zärtliche Gott wartet gerade auf dich, er verlangt von dir nur den Mut, zu ihm zu gehen weiterlesen

Der wahre Friede, der tiefe Friede, kommt aus der Erfahrung der Barmherzigkeit Gottes!

Ansprache von Papst Franziskus beim Regina Coeli am Barmherzigkeitssonntag

Bild: L'Osservatore RomanoFrieden und Barmherzigkeit: Das waren die Themen des Papstes bei seinem Mittagsgebet am Sonntag, 7. März 2013. Am Petersplatz betete Franziskus mit etwa 100.000 Menschen um Punkt zwölf Uhr das Regina Coeli. Dabei dachte er in einer kurzen Betrachtung über den Friedensgruß des auferstandenen Jesus nach, von dem das Johannesevangelium an diesem Sonntag spricht. „Dass der Auferstandene sagt: Friede sei mit Euch!, ist nicht nur ein Gruß und auch nicht einfach ein Wunsch – es ist ein Geschenk, ja es ist das Geschenk, das Christus seinen Jüngern gibt, nachdem er Tod und Todesreich hinter sich gelassen hat. Er gibt den Frieden, wie er es versprochen hatte: Frieden hinterlasse ich Euch, meinen Frieden gebe ich Euch (siehe Johannes 14,27). Dieser Friede ist eine Frucht des Sieges, den die Liebe Gottes über das Böse errungen hat, eine Frucht des Verzeihens. Der wahre Friede, der tiefe Friede, kommt aus der Erfahrung der Barmherzigkeit Gottes!“ Der wahre Friede, der tiefe Friede, kommt aus der Erfahrung der Barmherzigkeit Gottes! weiterlesen

Ohne diesen Glauben an Tod und Auferstehung Christi ist unsere Hoffnung schwach, nicht einmal eine wirkliche Hoffnung

18. Katechese zum Jahr des Glaubens von Papst Franziskus

Bild: L'Osservatore RomanoBei seiner zweiten Generalaudienz auf dem Petersplatz sprach Papst Franziskus am Mittwoch, 3. April besonders die jungen Gläubigen sowie die Frauen an. Sie alle forderte er auf, den Glauben weiter zu tragen. Der Rahmen der Generalaudienz war der Fortführung der Katechesereihe gewidmet, die sein Vorgänger Benedikt XVI. begonnen hatte. Der Papst widmete sich ausführlich dem Glaubensbekenntnis und der Aussage: „am dritten Tage auferstanden nach der Schrift“: „Der Tod und die Auferstehung Jesu sind wirklich das Herz unserer Hoffnung. Ohne diesen Glauben an den Tod und die Auferstehung Jesu ist unsere Hoffnung schwach, sie ist nicht einmal eine wirkliche Hoffnung. Es sind grade der Tod und die Auferstehung Jesu, die das Herz unserer Hoffnung sind. […]

Ohne diesen Glauben an Tod und Auferstehung Christi ist unsere Hoffnung schwach, nicht einmal eine wirkliche Hoffnung weiterlesen

Ostern ist der Übergang des Menschen von der Knechtschaft der Sünde, des Bösen zur Freiheit der Liebe, des Guten

Segen und Ablass «Urbi et Orbi» mit Papst Franziskus am Ostertag

Bild: L'Osservatore RomanoUm Frieden und Gerechtigkeit für die ganze Welt bat Papst Franziskus in seiner ersten Ansprache vor dem traditionellen österlichen Segen „Urbi et orbi“ – der Stadt und dem Erdkreis. Israelis und Palästinener forderte er zu einer Fortführung der Friedensverhandlungen auf, aber auch den Konflikten im Irak und in Syrien und den Opfern von Gewalt auf dem afrikanischen Kontinent galten seine Gedanken. Die beiden Koreas lud er ein, ihre erst kürzlich neu aufgeflammten Divergenzen friedlich zu beenden. Etwa 250.000 Pilger waren auf dem festlich geschmückten Petersplatz und der angrenzenden Via della Conciliazione versammelt, um an der großen Ostermesse teilzunehmen und anschließend den Ostersegen zu erhalten. Nach der Messfeier fuhr Papst Franziskus bei strahlendem Sonnenschein – noch am Vortag regnete es in Rom in Strömen – die freigehaltenen Wege auf dem Petersplatz ab, ließ sich Kinder ins Auto heben, um sie zu küssen und zu segnen und begrüßte die Pilger, die ihm ihrerseits aus voller Kehle zujubelten – sogar ein T-Shirt seines Lieblingsfußballclubs San Lorenzo mit seinem Namen auf dem Rücken wurde dem Papst entgegengeworfen; er fing es selbst auf. Ostern ist der Übergang des Menschen von der Knechtschaft der Sünde, des Bösen zur Freiheit der Liebe, des Guten weiterlesen

Christus ist nicht einfach ins Leben zurückgekehrt, sondern ER ist das Leben selbst, denn ER ist der Sohn des lebendigen Gottes

Ostervigil mit Papst Franziskus (Osternachtsliturgie) im Petersdom

Die Predigt von Papst Franziskus zur Ostervigil (Osternachtsliturgie) wurde von Radio Vatikan in deutscher Übersetzung zur Verfügung gestellt (vgl. Quellenangaben).
Liebe Brüder und Schwestern!
1. Im Evangelium dieser lichtvollen Osternacht begegnen wir als erstes den Frauen, die sich mit den wohlriechenden Salben zum Grab Jesu begeben, um seinen Leichnam zu salben (vgl. Lukas 24,1-3). Sie gehen, um eine Geste des Mitleids, der Zuneigung, der Liebe auszuführen, eine traditionelle Geste gegenüber einem lieben Verstorbenen, wie auch wir sie zu tun pflegen. Sie waren Jesus gefolgt, hatten ihm zugehört, hatten sich von ihm in ihrer Würde verstanden gefühlt und hatten ihn bis zum Ende begleitet, bis auf den Kalvarienberg und bis zum Moment der Kreuzesabnahme. Wir können uns ihre Gefühle vorstellen, während sie zum Grab gehen: eine gewisse Traurigkeit, der Schmerz, weil Jesus sie verlassen hatte, tot war; seine Geschichte war zu Ende. Nun kehrte man zu dem vorigen Leben zurück. Christus ist nicht einfach ins Leben zurückgekehrt, sondern ER ist das Leben selbst, denn ER ist der Sohn des lebendigen Gottes weiterlesen

In Christus, der stirbt und wieder aufersteht, hat die Welt ihr letztes, die Menschheit ihr höchstes Ziel erreicht

Karfreitagsliturgie mit Predigt von P. Cantalamessa im Petersdom

Wir dokumentieren Die folgende Predigt wurde von Radio Vatikan dokumentiert. Sie wurde vom Päpstlichen Hausprediger, Pater Raniero Cantalamessa OFMCap, bei der Feier der Passion mit Papst Franziskus am Karfreitag, 29. März im Petersdom gehalten, die er mit folgendem Zitat aus dem Römerbrief begann: „Alle haben gesündigt und die Herrlichkeit Gottes verloren. Ohne es verdient zu haben, werden sie gerecht, dank seiner Gnade, durch die Erlösung in Christus Jesus. Ihn hat Gott dazu bestimmt, Sühne zu leisten mit seinem Blut, Sühne, wirksam durch Glauben […], um zu zeigen, dass er gerecht ist und den gerecht macht, der an Jesus glaubt“ (Römer 3, 23-26). Wir haben den Gipfel und den entscheidenden Moment dieses Jahres des Glaubens erreicht. Hier erkennt man den Glauben, der rettet; den Glauben, „der die Welt besiegt“ (vgl. 1 Johannes 5,5)! Der Glaube ist eine Aneignung, durch die wir die von Christus erwirkte Erlösung zu unserer machen, uns in den Mantel seiner Gerechtigkeit kleiden. In Christus, der stirbt und wieder aufersteht, hat die Welt ihr letztes, die Menschheit ihr höchstes Ziel erreicht weiterlesen

Jesus von Nazareth – Bewundernswerte Jesus-Trilogie von Papst Benedikt XVI.

Informationen und Hintergründe der drei Bände über Jesus von Nazareth

Em. Papst Benedikt XVI.
Benedikt XVI. Anno domini 2005

Das erste Mal spricht Joseph Kardinal Ratzinger 2002 in einem Interview mit Radio Vatikan von seinem Projekt, ein Buch über Jesus zu schreiben. Er ist damals 75 Jahre alt, Kardinal, Vorsteher der römischen Glaubenskongregation. Und er rechnet damit, in fünf Jahren in Ruhestand zu gehen. Dafür will er sich nicht zuviel vornehmen: „Was mir aber besonders am Herzen läge, wäre, noch ein Buch über Jesus Christus zu schreiben. Wenn mir das geschenkt würde, wäre das sozusagen der Wunsch, den ich vor allem trage. Und damit verbindet sich auch der Wunsch, dass ich genügend Zeit und Freiheit finde, um das zustande zu bringen.“ Jesus von Nazareth – Bewundernswerte Jesus-Trilogie von Papst Benedikt XVI. weiterlesen

Zum Seligsprechungsprozess von Niklaus Wolf

Vater Wolf und das Charisma des Glaubens

Für Vater Wolf war der Glaube Herzenssache im Sinn der Heiligen Schrift. Denn im biblischen Sprachgebrauch wird mit dem Wort Herz nicht das Zentrum unserer Gefühle bezeichnet, wie wir das gewohnt sind, sondern das «Organ», mit dem wir Menschen Geistliches erkennen können, Göttliches, aber auch Widergöttliches. Darum beten wir mit dem Psalm 51 um ein klares, ein reines Herz, das Gott und seine Berührungen und Eingebungen in uns und in der Welt wahrnehmen kann: «Erschaffe mir, Gott, ein reines Herz und gib mir einen neuen, beständigen Geist!» (Ps 51,12). Zum Seligsprechungsprozess von Niklaus Wolf weiterlesen