Schlagwort-Archive: Barmherzigkeit

Barmherzigkeit ist die Bereitwilligkeit, dem Notleidenden zu helfen. Die Barmherzigkeit Gottes spricht das Alte Testament vor allem mit den bezeichnenden Verben «mütterlich sein» und «sich herabneigen» aus. Über alle oft anthropomorphen Aussagen vom Zorn Gottes greifen die das ganze Alte Testament durchziehenden Versicherungen von der Barmherzigkeit, Gnade und Bundestreue Gottes hinweg; sie bestimmen das Gottesbild des Neuen Testamentes in erster und letzter Linie. Für die christliche Theologie geht die Barmherzigkeit Gottes zwar schon aus seiner Unendlichkeit in jeder Vollkommenheit hervor, sie ist aber von dem, der sachlich das Gericht verdient hat, nicht zu berechnen und einzukalkulieren, sondern nur als heilsgeschichtliche Erfahrung dankbar entgegenzunehmen. Sie hebt die Gerechtigkeit Gottes nicht auf, weil sie selbst den Sünder gerecht vor Gott macht, so daß Gott in einem seiner Barmherzigkeit und Gerechtigkeit gerecht wird (Rechtfertigung). Menschliche Barmherzigkeit wird nach der Schrift nicht am Gefühlsaufwand, sondern am konkreten Beweis der Barmherzigkeit bemessen. Nach dem Alten Testament ist sie es, die Gottesverehrung und Kult erst glaubwürdig und wertvoll macht; nach dem Neuen Testament gehört sie wesentlich zu der von Jesus geoffenbarten, ermöglichten und geforderten Liebe (Mt 5,48; Lk 6,31); Unbarmherzigkeit gehört in die Lasterkataloge. Im täglichen Leben des Christen beschränkt sich seine Pflicht zur Barmherzigkeit, da er um so mehr Barmherzigkeit üben muß, als ihm selbst unvergleichlich mehr vergeben wurde (Mt 18,23-35), nicht nur auf die beispielhaft gemeinten Werke der leiblichen und geistigen Barmherzigkeit. Sie realisiert sich in Solidarität, in eigentlicher Liebe und im Verzeihen. – Vgl. dazu ferner Nächstenliebe, Bergpredigt. kthW

Die Strafe eines Vaters soll ein Kind zur Umkehr hinführen

Katechese von Papst Franziskus am 2. März 2016 über Barmherzigkeit und Vergebung

Bild: L'Osservatore RomanoDass Gott immer alle Sünden vergibt, mit dieser Aussage hatte Papst Franziskus sein Pontifikat bereits begonnen. Am Mittwoch, 2. März 2016, griff er sie in seiner Katechese zur Generalaudienz noch einmal auf. Damals, im März 2013, hatte Franziskus gesagt, Gott höre nicht auf zu vergeben, nur die Menschen hörten auf, um Vergebung zu bitten. Um die Barmherzigkeit Gottes zu beschreiben, werde oft das Bild eines Familienvaters gebraucht, der seine Kinder liebe. Auch im Buch Jesaja wird Gott als liebevoller Vater dargestellt, der zugleich aufmerksam und streng sei, seine Kinder erziehe und auch zurechtweise, wenn sie etwas falsch machten, um ihr Wachstum im Guten zu fördern. So stellten auch die Propheten den Bund zwischen Gott und dem Volk Israel oft als eine Vater-Kind-Beziehung dar. Gott liebe sein Volk, es gehöre ihm und solle diese Zugehörigkeit in Vertrauen und Gehorsam leben. Die Strafe eines Vaters soll ein Kind zur Umkehr hinführen weiterlesen

Ohne Dienst wird Macht zu Arroganz, Hochmut, Dominanz und Unterdrückung

Katechese von Papst Franziskus am 24. Februar 2016 über Machtspiele der Reichen

Bild: InternetMacht und Barmherzigkeit – dieses Wortpaar taucht in den Reflexionen des Papstes immer wieder auf, so auch am Mittwoch, 24. Februar 2016, bei der Katechese während der Generalaudienz. Besonders die Fastenzeit vertrage das Nachdenken darüber. Immer wieder, an verschiedenen Stellen der Bibel, begegneten uns Menschen, die mit ihrem Reichtum und ihrer Macht nicht gut umgingen. Der Egoismus mache die Macht zu einem Werkzeug der Korruption und des Todes, betonte der Papst, wie in der Geschichte von Nabots Weinberg. In diesem Text heiße es, dass der König von Israel den Weinberg von Nabot kaufen will, denn dieser grenzte an den Köngispalast. Der Voschlag scheint legitim, auch großzügig, aber in Israel war Besitz heilig. Nabot wollte sein vererbtes Familiengrundstück nicht aufgeben und wurde schließlich  deswegen umgebracht. Ohne Dienst wird Macht zu Arroganz, Hochmut, Dominanz und Unterdrückung weiterlesen

Andere auszunützen, ist eine Sünde, die zu Gott schreit!

Papst Franziskus erklärt zu Beginn der Fastenzeit den Sinn eines Jubeljahres

Bild: InternetPapst Franziskus wünschte allen Gläubigen, die sich zur Generalaudienz am Aschermittwoch, 10. Februar 2016,  auf dem Petersplatz versammelt hatten, eine gute Fastenzeit. In seiner Katechese legte er dar, dass beim Volk Israel das Jubiläum erlaubt habe, Schulden zu tilgen, den verlorenen Besitz zurückzuerhalten und sich der neuen Freiheit zu erfreuen, das heisst Armut und Ungleichheit zu bekämpfen und allen ein würdiges Leben zu garantieren. Das Ergebnis sei eine auf Solidarität und Gleichheit gegründete Gesellschaft gewesen. Papst Franziskus regte zum Nachdenken und zur Spende eigener Besitztümer an und erklärte, dass 80 Prozent der Reichtümer der Welt in den Händen von weniger als zwanzig Prozent der Menschen lägen.

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Das Opfer vergibt dem Schuldigen und hilft ihm zu Reue und Umkehr

Papst Franziskus erklärt die Lehre der Kirche zum Begriff Gerechtigkeit

Bild: InternetPapst Franziskus fuhr bei der Generalaudienz am Mittwoch, 3. Februar 2016, in seiner Katechesenreihe fort, die biblischen Grundlagen der Barmherzigkeit darzulegen. Die Heilige Schrift zeige Gott als unendliche Barmherzigkeit, aber auch als vollkommene Gerechtigkeit. Wie kann man beides in Einklang bringen, fragte Franziskus, da es sich doch anscheinend um zwei einander widersprechende Konzepte handle. Der Kern sei, dass das Böse nicht mittels Gerechtigkeit, sondern nur mit dem Guten wirklich besiegt werden könne. Gerechtigkeit wie die, die ein Übeltäter vor Gericht durch die Strafe erhalte, „besiegt in Wirklichkeit nicht das Böse, sondern begrenzt es bloß“. Die Bibel zeige also einen alternativen „Meisterweg“ auf, um in Streitfällen für Gerechtigkeit zu sorgen, fuhr Franziskus fort. Statt vor Gericht zu ziehen, solle das Opfer sich direkt dem Schuldigen zuwenden, „ihn zur Umkehr einladen, ihm dabei helfen zu verstehen, dass er etwas Böses tut, und an sein Gewissen appellieren“. Das Opfer vergibt dem Schuldigen und hilft ihm zu Reue und Umkehr weiterlesen

Als echte Kinder Gottes erben wir auch seine Güte und Barmherzigkeit

Die Taten der göttlichen Barmherzigkeit gelangen in Jesus Christus zur Vollendung

Bild: InternetDas Thema der Barmherzigkeit Gottes durchzieht die ganze Geschichte des Volkes Israel. Das sagte Papst Franziskus am Mittwoch, 27. Januar 2016, bei der Generalaudienz auf dem Petersplatz. Mit seiner Barmherzigkeit begleitet der Herr den Weg der Patriarchen, schenkt ihnen Kinder auch wenn sie unfruchtbar sind, führt sie auf den Pfaden der Gnade und Wiederversöhnung, wie die Geschichte von Josef und seinen Brüdern beweist (vgl. Gen 37-50). Ich denke dabei an die vielen Geschwister, die innerhalb unserer Familien getrennt sind und nicht miteinander sprechen. Dieses Jahr der Barmherzigkeit ist eine gute Gelegenheit, um sich wiederzufinden, zu umarmen, zu vergeben und alles Hässliche zu vergessen. Als echte Kinder Gottes erben wir auch seine Güte und Barmherzigkeit weiterlesen

Die Werke der Barmherzigkeit

Die 7 leiblichen Werke der Barmherzigkeit

  1. Die Hungrigen speisen.
  2. Den Dürstenden zu trinken geben.
  3. Die Nackten bekleiden.
  4. Die Fremden aufnehmen.
  5. Die Kranken besuchen.
  6. Die Gefangenen besuchen.
  7. Die Toten begraben.

Die 7 geistigen Werke der Barmherzigkeit

  1. Die Unwissenden lehren.
  2. Den Zweifelnden recht raten.
  3. Die Betrübten trösten.
  4. Die Sünder zurechtweisen.
  5. Die Lästigen geduldig ertragen.
  6. Denen, die uns beleidigen, gerne verzeihen.
  7. Für die Lebenden und für die Toten beten.

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Die Taufe ist für alle der Weg von der Finsternis ins Licht

Generalaudienz von Papst Franziskus in der Gebetswoche für die Einheit der Christen

Bild: InternetIn der Katechese der Generalaudienz vom Mittwoch, 20. Januar 2016, die in die Gebetswoche für die Einheit der Christen fällt, hob Papst Franziskus die Bedeutung der Taufe für die Christen hervor – für die Katholiken, Protestanten und Orthodoxen. Sie sei für alle der Weg von der Finsternis ins Licht. „Vor allem bedeutet es, die Taufe miteinander zu teilen, und dass wir alle Sünder sind, dass wir alle das Bedürfnis haben, gerettet und von dem Bösen befreit zu werden“, betonte der Papst. Die Taufe ist für alle der Weg von der Finsternis ins Licht weiterlesen

Die Liebe Gottes geht über Sünde hinaus – eine Treue ohne Grenzen!

Neue Katechesenreihe aus biblischer Sicht zum Jahr der Barmherzigkeit 2016

Bild: InternetPapst Franziskus hat eine neue Katechesenreihe über die Barmherzigkeit Gottes aus der Sicht der Heiligen Schrift begonnen. Ziel sei es, Barmherzigkeit „zu lernen im Hören auf das, was Gott selbst mit seinem Wort lehrt“, erläuterte der Papst bei der Generalaudienz am Mittwoch, 13. Januar 2016,  in der vatikanischen Audienzhalle. Der Papst sage auch in der Generalaudienz: Wir wollen beim Alten Testament beginnen, das uns auf die vollständige Offenbarung durch Jesus Christus vorbereitet und zu ihm hinführt. In ihm zeigt sich die Barmherzigkeit des Vaters in all ihrer Vollkommenheit. Die Liebe Gottes geht über Sünde hinaus – eine Treue ohne Grenzen! weiterlesen

In Äthiopien leiden über zehn Millionen Menschen an Hunger

Infolge Dürre kommt die äthiopische Region nicht ohne Hilfe von aussen aus

Bild: Kirche in NotDer stellvertretende Generalsekretär der Äthiopischen Katholischen Bischofskonferenz, Pater Haile Gabriel Meleku, hat im Gespräch mit dem internationalen katholischen Hilfswerk Kirche in Not eindringlich vor den Folgen der herrschenden Dürre gewarnt. Inzwischen seien 10,2 Millionen Menschen von der Hungersnot betroffen. Dies seien rund zwei Millionen mehr als noch vor einem Monat. Es sei jedoch zu befürchten, dass diese Zahl in Wirklichkeit höher liege, erklärte er. In Äthiopien leiden über zehn Millionen Menschen an Hunger weiterlesen

Christus ist diese heilige Pforte und der Eintritt kostet nichts!

Die Kirche ist zutiefst Gemeinschaft, die auf der Liebe des gekreuzigten Christus zu den Menschen gründet (II. Vat. Konzil)

Bild: InternetAm Mittwoch, 16. Dezember 2015, sagte Papst Franziskus bei der Generalaudienz vor Tausenden von Pilgern, dass das Heilige Jahr ganz im Zeichen des Zweiten Vatikanischen Konzils stehe und die Kirche eine universale Gemeinschaft sei. Bei strahlendem Sonnenschein mit der offenen Heilige Pforte vom Petersdom im Rücken ging Franziskus auf das Heilige Jahr und dessen Bedeutung für die Weltkirche ein.  Er begann wie gewohnt mit dem Kreuzzeichen: «Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes» und einem einleitenden Schriftwort aus dem heiligen Evangelium nach Johannes. Christus ist diese heilige Pforte und der Eintritt kostet nichts! weiterlesen