Schlagwort-Archive: Toleranz

Toleranz entspringt, richtig verstanden und geübt, nicht einer skeptischen Gleichgültigkeit gegenüber der Wahrheit im allgemeinen oder dem Urteil einer objektiven Gleichrichtigkeit aller christlichen Bekenntnisse, sondern der christlichen Liebe, der Ehrfurcht vor dem Gewissen des andern und der Einsicht, daß eine Glaubenszustimmung echter Art wesensgemäß nicht erzwungen werden kann und es unsittlich wäre, den Versuch dazu zu machen oder ein lügnerisches äußerliches Bekenntnis zu erpressen. Der Mensch hat wesensgemäß einen Anspruch auf einen Freiheitsraum, der es ihm ermöglicht, seine innere Freiheitsentscheidung konkret zu vollziehen. Da konkret die Wahrheit nie statisch besessen, sondern in geschichtlichen Prozessen gefunden wird, verstößt die Kirche nicht gegen die ihr (gleichfalls nicht statisch) anvertraute Wahrheit, wenn sie einen solchen Freiheitsraum als legitim ansieht. Dieser Freiheitsraum hat seine Grenze am selben Recht des andern. Gleichzeitige Einräumung und Eingrenzung des Freiheitsraumes bieten darum Probleme, deren weder ein totalitäres Zwangssystem noch ein absoluter Liberalismus Herr werden, deren Lösung auch geschichtlichem Wandel unterworfen ist (so daß frühere Arten der Toleranz und Intoleranz behutsam beurteilt werden müssen), die als konkrete nur praktisch durch Geduld, Mut und Weitherzigkeit gelöst werden können. Da der Staat als natürlich-irdische Gesellschaft im allgemeinen und von seinem Wesen her nicht die Aufgabe hat, als solcher die Belange der übernatürlichen Offenbarung und somit der Kirche als solcher positiv zu fördern (wenn er auch diese nicht hindern darf), steht einer bürgerlich-staatlichen Gleichberechtigung der christlichen Konfessionen heute grundsätzlich von katholischen Prinzipien nichts im Wege und diese ist der heute zeitgerechte (und wohl immer bleibende) Ausdruck für die Toleranz, die der Christ jedem anderen Menschen schuldet (vgl. II. Vat., Kirche/Welt 28 43 73 75, Miss. II, RelFr. 14). Berechtigt und pflichtgemäß kann es aber in vielen Fällen sein, daß der Staat auch gegen die Überzeugung einzelner Normen des natürlichen Sittengesetzes im öffentlichen Leben schützt, weil er dadurch nur den Freiheitsraum aller gegenüber Übergriffen Einzelner verteidigt. In Kirche und Staat kann sich ein System durchsetzen, das sich einer Kontrolle durch Öffentlichkeit entzieht und gleichzeitig (unwirksame) Kritik duldet. Eine solche bloß formale Toleranz dient letztlich als Instrument der Unterdrückung. kthW

Christen in Ägypten wissen nie, wo die Extremisten als nächstes zuschlagen

Bedrohte Kirchen und Häuser von Christen im ägyptischen Bistum Minya

Trotz einer gewissen Verbesserung der Sicherheitslage der Christen in Ägypten zeigt sich der Medienverantwortliche der dortigen katholischen Kirche, Pater Rafik Greiche, nach wie vor besorgt. Gegenüber dem internationalen katholischen Hilfswerk Kirche in Not sagte Greiche vor kurzem: «Es ist in Kairo etwas ruhiger geworden. Wir haben aber immer Angst, was als nächstes passiert. Die Muslimbrüder und andere Extremisten drohen damit, Kirchen und christliche Häuser anzugreifen. So wissen wir nie, wo sie als nächstes zuschlagen.» Jüngstes Beispiel für die nach wie vor prekäre Lage der ägyptischen Christen nach dem Sturz des Muslimbruders Mohammad Mursi am 3. Juli ist der versuchte Mordanschlag auf den koptischen Bischof Makarios, Bistum Minya am Montag, 30. September. Christen in Ägypten wissen nie, wo die Extremisten als nächstes zuschlagen weiterlesen

Kirche in Not – internationales katholisches Hilfswerk päpstlichen Rechts – hilft Nigeria

7. Nationaler Gedenk- und Gebetstag für alle verfolgten und bedrängten Christen

Zwischen dem 25.-27. Oktober 2013 gedenkt das internationale katholische Hilfswerk Kirche in Not der diskriminierten und verfolgten Christen auf der Welt. Aus diesem Anlass werden Heilige Messen in Brig VS, im Rheintal und Fribourg gehalten. In Mendrisio gibt es einen Fackelzug. Alle Pfarreien sind eingeladen, an diesem Wochenende während der heiligen Messe ein Fürbittgebet für diese Menschen zu halten. Drei Würdenträger der katholischen Kirche nehmen an dieser Solidaritätsveranstaltung von Kirche in Not teil und bekunden damit, wie wichtig dieser Gedenk- und Gebetstag für die Schweiz ist. In Brig VS feiert Bischof Onaga, Bischof in Enugu, Nigeria, die heiligen Messen folgendermassen: Kirche in Not – internationales katholisches Hilfswerk päpstlichen Rechts – hilft Nigeria weiterlesen