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Sehen wir vor lauter Maschinen den Menschen nicht mehr?

Neue Grundpfeiler der Digitalisierung: Machine to Machine und Internet of Things

Bild: Intel-StudieWer kann das alles noch kotrollieren, was die Meldungen in den technischen Medien quasi im Tages-Rhythmus posaunen? Denn Experten erwarten anscheinend bis zu 50 Milliarden «Dinge» mit ganz winzigen kommunikationsfähigen Computern, die in den kommenden vier Jahren mit dem Internet verbunden sein werden! Hierzu zählen beispielsweise Smartphones, Autos, Lifte, Rolltreppen, Heizkörper, Traktoren, Waschmaschinen und Zahnbürsten. Und schon gibt es Befürchtungen und Gegenreaktionen, denn gewisse Forscher wollen eine Rebellion der Maschinen verhindern. Ein gigantischer Wachstumsmarkt tut sich im Internet der Dinge (IoT) auf, die ersten völlig neuen Geschäftsmodelle entstehen und sollen an der CeBIT 2016 in Hannover gezeigt werden. Ein neuer Themenschwerpunkt ist zum Beispiel Communication & Networks. Die M2M-Kommunikation erobert immer mehr Branchen und der Ausstellungsbereich IoT SOLUTIONS legt den Fokus auf vernetzte Lösungen: von Aviation (Beijing Royal Aviation Technologies) bis Smart Farming (Farming 4.0: Die Landwirtschaft vernetzt). Und über 80 Aussteller im Bereich Connectivity, rund 385 im Bereich Mobility und  etwa 390 Austeller im Bereich Smart Office sorgen für Cloud-Lösungen  (siehe Cloud Computing) mit massiven Flexibilitätsgewinnen auf allen Ebenen.

Die ersten Versicherungen basteln an individuellen Tarifen, wenn die Autofahrer die Daten ihrer Sensoren im Auto für die Versicherung freischalten und die damit das Fahrverhalten kennt. Krankenkassen stellen ihren Versicherten Smartwatches zur Verfügung, damit sie mehr Informationen über deren Lebenswandel erhalten und die Tarife entsprechend anpassen können. Und die Lifte erkennen selbst, wann sie in welchem Stockwerk des Wolkenkratzers die meisten Fahrgäste aufnehmen werden und wann sie die nächste Wartungseinheit brauchen. Möglich werden diese neuen Anwendungen durch das Internet of Things (IoT). IoT ist inzwischen das internationale Schlagwort für disruptive Entwicklungen und neue Geschäftsmodelle in allen Bereichen der Wirtschaft.

Deshalb baut die CeBIT als weltweit wichtigste Plattform für die Digitalisierung das Themenfeld massiv aus und konzentriert Technologien und Lösungen rund um IoT zentral in Halle 13. Mit IoT SOLUTIONS bietet sich damit erstmals ein besonderer Ausstellungsbereich für alles, was sich über Funkchips oder Sensoren verbinden lässt – von Smart- Farming-Anwendungen bis zum Connected Car. Die Halle 13 steht für vernetzte Kommunikation, M2M und IoT-Technologien. Wie in den vergangenen Jahren ist die Halle 13 durch Aussteller im Bereich Business Communication geprägt. Aussteller wie AGFEO, Unify, Auerswald und Herweck sind wieder vertreten. Darüber hinaus wird Microsoft erstmalig einen Partnerstand innerhalb Communication & Networks realisieren.

Wie bereits angetönt sind Themenschwerpunkte wie IoT– und M2M-Technologien im Zuge der immer stärkeren Vernetzung von zentraler Bedeutung. Im Rahmen einer jüngst vereinbarten mehrjährigen strategischen Partnerschaft wird die M2M Alliance den M2M Pavillon auf der Messe mitgestalten. M2M Alliance ist Europas größter Verband der M2M-Branche mit 85 Mitgliedern aus 14 Ländern.

Das Thema „Internet der Dinge“ hat bei acht von zehn Führungskräften hohe Priorität. Schon heute ist die Kommunikation zwischen Maschinen möglich – auch in der Logistik (Flottensteuerung und -überwachung), bei Smart Cities (intelligente Steuerung von Ampel- und Beleuchtungsanlagen) oder bei der E-Mobility (Vernetzung von Stromtankstellen). Eine weitere M2M-Lösung wird ab 2018 Bestandteil jedes in der EU verkauften Neufahrzeugs sein: das Notrufsystem eCall. In den nächsten Jahren verspricht der weltweite M2M-Markt gigantische Wachstumsraten. Bis zu 50 Milliarden Geräte sollen bis 2020 mit dem Web verbunden sein, nach einer Studie von Intel (Accelerate Industrial Solutions with the Internet of Things) mehr als 90 Prozent davon im Businesseinsatz. In den Unternehmen geplant sind vor allem Investitionen in den Bereichen Fernwartung und Produkt-Tracking (36 Prozent), Überwachung von Maschinen und Management von Energiedaten (jeweils 23 Prozent).

Dass die Digitalisierung und Vernetzung der Produktion entscheidend für die wirtschaftliche Zukunft des Hochlohnlandes Deutschland sind, unterstreicht eine Studie von Bitkom Research und Ernst & Young. Demnach betrachten acht von zehn befragten Führungskräften in der Industrie das Internet der Dinge als strategisch wichtig oder sehr wichtig für ihr Unternehmen. Fast ebenso viele (78 Prozent) gehen davon aus, dass die Bedeutung in den nächsten fünf Jahren weiter zunimmt: Maschinen, die miteinander kommunizieren können, sind in der Lage, Abläufe zu optimieren, Wartungsfenster optimal zu planen und eine größere Zahl an Produktvarianten in kleineren Mengen wirtschaftlich herzustellen. Die Aussteller der CeBIT werden dazu spannende Lösungsansätze zeigen.

Was würde der berühmte Theologe und Jesuit, Karl Rahner, heute dazu sagen?

… Viele einseitige und zu kurz geratene Objektivationen dieser ursprünglichen Gottesunmittelbarkeit des Geistes mögen absterben. Dadurch ist nur das Unwesen, nicht das Wesen der Religion bedroht. Ich sehe getrost in die Zukunft der Religion. Wenn sich, natürlich ein absurder Gedanke, der Mensch zu einem Wesen ohne jede absolute Sehnsucht, ohne Metaphysik, zu einem nur noch findigen Tier oder zum Untertanen seiner eigenen Computer entwickeln, zurückentwickeln würde, nun, dann wäre eben doch nur das Ende der Menschheit gekommen, wenn auch auf eine bisher nicht erwartete Weise, ein Ende, das zu erwarten der Gläubige immer schon als einen Teil seines Credos betrachtet hat. Dieses Ende würde für die vorausgehende Religionsgeschichte, als der Geschichte einer unendlichen Hoffnung, kein negatives Urteil über diese Hoffnung bedeuten. Dieses Ende wäre dann nur der geistespolitisch durchgeführte Selbstmord der Menschheit, der denen Recht gibt, die vorher lebten und glaubten. (Aus dem Vortrag «Warum ich Christ bin«)

Weitere Hinweise und Quellen