Papst Franziskus warnt vor kurzsichtiger und rein verstandesmäßiger Ideologie
Der Papst Franziskus sagte am Freitag, 19. April bei seiner Predigt vor Angestellten der Vatikandruckerei und des L’Osservatore Romano, dass der Kopf allein nicht ausreiche, um das Evangelium Jesu Christi zu verstehen, im Gegenteil, er verfälsche es nur. Er warnte vor einer kurzsichtigen und rein verstandesmäßigen Sichtweise; die Bibel kenne viele Personen – vor allem im Streit mit Jesus -, die uns das verdeutlichten: „Das sind die großen Ideologen. Das Wort Jesu geht zum Herzen, weil es ein Wort der Liebe ist, das wiederum lieben lernt. Jene aber schneiden diese Liebe ab, jene Ideologen. Und auch die Schönheit. Die diskutieren unaufhörlich die Frage, ‚wie er uns seinen Leib zu essen geben kann’. Das ist ein rein intellektuelles Problem! Und wenn die Ideologie in der Kirche dazukommt, wenn die Ideologie die Vernunft des Evangeliums beeinträchtigt, dann versteht man nichts mehr.“ Eine zweite Falle: Der Moralismus. Der Papst spricht jene an, die meinen, zu verstehen, aber wiederum nur mit dem Kopf bei der Sache sind. „Diejenigen, die nur über das Müssen sprechen, laden alles auf die Schultern der Gläubigen. Diese Ideologen verfälschen das Evangelium. Jede ideologische Interpretation, woher sie auch komme, ist so eine Verfälschung des Evangeliums. Und diese Ideologen werden, wie wir in der Geschichte der Kirche gesehen haben, Intellektuelle ohne Talent, Ethiker ohne Güte. Und von Schönheit sprechen wir gar nicht, denn davon verstehen sie nichts.» Er bete dafür, dass der Herr seine Kirche von jeglicher Ideologie befreie. „Er öffne das Herz der Kirche für die einfache Botschaft, das reine Evangelium, das von Liebe spricht.“
Weitere Hinweise und Quellen
- Audio (MP3): Predigt von Papst Franziskus vor Vatikan-Angestellten und Osservatore Romano vom 19. April 2013
- Originaltext: Radio Vatikan, Artikel 684464