Schlagwort-Archive: Wesen

Unter Wesen versteht die Philosophie das „Sosein“ der Dinge im Gegensatz zum bloßen „Dasein“, je nachdem ein Ding betrachtet wird. Das Wesen wird auch Wesenheit, Sosein oder Washeit. genannt. Unter Sosein oder Wesenheit versteht man das, wodurch ein Ding das ist, was es ist, d.h. artgemäß genau bestimmt ist. Nicht jede Seinsbestimmung, die an einem Ding ist und von ihm ausgesagt wird, gehört zu seinem Wesen, sondern nur jene, die streng auf die Frage antworten, was (nicht wie) ein Ding ist. So mag z.B. Peter sitzen oder gehen, gesund oder krank sein, denken oder schlafen usw., er bleibt doch das, was er ist, Peter, ein Mensch, ein vernunftbegabtes Lebewesen. So hat auch das Pferd, die Tanne, das Dreieck, die Zahl Fünf, die Tugend der Tapferkeit, kurz, jedes Seiende seine ganz bestimmten Wesensinhalte, ohne welche es nicht mehr dasselbe Wesen ist. Selbst die flüchtige Bewegung und die seinsschwache Beziehung haben ihre bestimmten Seinsinhalte, ohne die sie eben nicht Bewegung oder Beziehung wären Dabei beachte man wohl, die Wesenheiten der Dinge hängen nicht von unserer Erkenntnis ab; sie bestehen in sich, auch wenn sie – wie das meistens der Fall ist – von uns nur unvollkommen erfasst werden. Das Sosein heißt Wesenheit, weil sie bei aller Veränderung das immer Gewesene und noch So-Seiende ist. Man kann sie Washeit nennen, weil sie das umfaßt, was ein Ding ist. Die Wesenheit wird Prinzip des Seins bezeichnet, nicht etwa, weil sie sich selber das Dasein gibt, sondern weil das Maß des Daseins genau dem Wesen entspricht. Form heißt sie, weil sie die innere fertige Gestalt, Vollkommenheit und Bestimmtheit jedes Dinges ausmacht. Ferner wird sie Natur genannt, sofern sie Prinzip, Ursprung der Tätigkeiten ist. Weitere Informationen, siehe Kathpedia unter Link http://www.kathpedia.com/index.php?title=Wesen

Nur Wesentliches macht bei der Jugendbegleitung Sinn und Freude

26. Katechese zur Barmherzigkeit im Licht des Neuen Testaments von Papst Franziskus

Bild: InternetIn der Katechese bei der Generalaudienz vom Mittwoch, 16. November 2016, wurde diesmal eine Lesung aus dem Lukasevangelium vorgetragen (siehe Lk 6,41-42).  Heute widmen wir die Katechese einem Werk der Barmherzigkeit, das wir sehr gut kennen. Aber wie setzen es vielleicht nicht in die Praxis um, wie wir es eigentlich müssten: Geduldig die Lästigen ertragen. Und die gibt es. Wir sind sehr gut in dem Punkt, dass wir jemanden erkennen, der uns lästig ist, wenn wir jemanden erkennen auf der Strasse  oder wenn wir ein Telefonat bekommen, dann denken wir sofort, ohje, wie lange muss ich jetzt dieses Gejammer oder Gequatsche oder die Frage hören von dieser Person? Und manchmal passiert es, dass die lästigen Personen diejenigen sind, die uns ganz nahe sind, vielleicht noch näher als andere, vielleicht gibt es unter den Verwandten jemanden, oder am Arbeitsplatz, da fehlen die ja auch nicht. Oder wir treffen sie auch in der Freizeit. Was sollen wir denn tun im Umgang mit ihnen, mit den lästigen Personen? Aber was ist mit uns? Auch wir sind den anderen lästig! Oder? Auch wir! Unter den Werken der Barmherzigkeit ist auch dieses «Geduldig die Lästigen ertragen» aufgeführt worden. Warum wohl? Nur Wesentliches macht bei der Jugendbegleitung Sinn und Freude weiterlesen

Ungeschuldetheit und Wesen der Anschauung Gottes

Selbstmitteilung Gottes an den konkreten Menschen

http://www.karl-rahner-archiv.de/
Karl Rahner SJ

Mit Anschauung Gottes ist gewöhnlich im theologischen Sprachgebrauch das Ganze des vollendeten Heiles (wenn auch mit einer gewissen terminologischen Überbetonung des intellektuellen Momentes an diesem ganzen und einen Heil) in der vollen und endgültigen Erfahrung der unmittelbaren Selbstmitteilung Gottes selbst durch den in freier Gnade zu einem absoluten und zur vollen Verwirklichung gelangten Willen Gottes zu dieser Selbstmitteilung an den konkreten Menschen gemeint. Insofern dieser absolute Wille (wirksame Gnade des vollendeten Heiles in Prädestination) den Einzelnen trifft als Glied der erlösten Menschheit in Christo und wegen Christus, impliziert der Begriff konkret (wenn auch nicht formal) auch die Einheit der Erlösten und Vollendeten im vollendeten Reich Gottes, den «Himmel» als die Gemeinschaft der Seligen mit dem verklärten Herrn auch in seiner Menschheit und untereinander, also die Vollendung der Gemeinschaft der Heiligen. Ungeschuldetheit und Wesen der Anschauung Gottes weiterlesen