Katechetische Unterweisung in katholischen Schweizer Schulen

Christliche Privatschulen sind bei uns mehr denn je notwendig

Die meisten von uns haben den Religionsunterricht noch in der Primarschule, Sekundarschule oder im Gymnasium mit grosser Selbstverständlichkeit genossen. Aber mit der multikulturellen Säkularisierung soll dies nun an den Volksschulen gar nicht mehr möglich sein. Wie vollziehen wir Katholiken denn nun die katechetische Unterweisung gemäss Erklärung über die christliche Erziehung? Müssen wir unsere Kinder in den freiwilligen Unterricht oder in christliche Privatschulen schicken, um sie vor dem öffentlichen Ärgernis zu bewahren (vgl. Mt 18, 5-7)? Obwohl die gesamtschweizerische Harmonisierung der obligatorischen Schule (Harmos) gescheitert ist, sollen ihre Ziele durch den sogenannten „Lehrplan 21“ wettgemacht werden. Aber nicht nur unter Harmos, sondern auch im „Lehrplan 21“ wird die christlich-katechetische Unterweisung, wie sie im II. Vatikanum geregelt wäre, ausgeschaltet (vgl. Erz 4 und Laienap 10). Was wird denn da jetzt unsern Kindern also zugemutet?

Verletzt der Bund den Verfassungsauftrag?

Offensichtlich wird in der Schweiz der Verfassungsauftrag „Schutz von Ehe und Familie“ verletzt. Denn das „Grundlagenpapier Sexualpädagogik und Schule“ der Pädagogischen Hochschule, ausgerechnet in der katholischen Zentralschweiz, soll in den umstrittenen „Lehrplan 21“ einfliessen. Zitate daraus verdeutlichen den unkeuschen Kurswechsel in unseren Volksschulen: „Nicht nur Jugendliche, auch bereits Kindergartenkinder zeigen Neugierde und Interesse an sexuellen Themen und Bezügen. Es ist eine alltägliche Erfahrung, dass Kinder diesbezüglich Fragen stellen, sich gegenseitig berühren möchten, sich nackt zeigen und anderen zuschauen wollen.“ So sind Geschlechterbewusstsein (Gendering), Gleichstellungsthematik, Lebensgestaltung und sexuelle Orientierung als „überfachliche Themen“ vorgesehen. Zu Inhalten und Form schulischer Sexualerziehung zählen anfangen bei 4järigen die Selbststimulation (orgasmusähnliche Reaktionen), über die Doktorspiele von 5järigen und Tabuverletzungen von 6- bis 10jährigen sowie deren Interesse und erotische Anziehung zum gleichen Geschlecht. … „Dieser Entwicklung muss Einhalt geboten werden“, schreibt der Verein „Bürger für Bürger“ in einer Resolution, die an Bundesrat und Parlament gerichtet ist, damit sie dem verfassungsmässigen Auftrag, Ehe und Familie zu schützen, gerecht würden.

Aktive Anstiftung zur Unkeuschheit

Gleichzeitig mit der Einführung der obligatorischen (!) Sexualpädagogik wird der bisherige Religionsunterricht zur Sache der Kirchen und Glaubensgemeinschaften in den Kantonen erklärt. Das heisst, dass die staatlichen Schulen via Lehrplan bereits im Kindergarten gesellschaftliche Werte vermitteln und damit in einen äusserst sensiblen Bereich eingreifen sollen, für den bisher die Familie zuständig war. Damit wird dem Staat Tür und Tor geöffnet für jede Art von permissiven Praktiken, die der Moral und Ethik der katholischen Lehre total widersprechen, gelinde gesagt, die unsere katholisch erzogenen Kinder unter staatlicher Kontrolle und gepaart mit linken, nihilistischen und atheistischen Lerninhalten – die den Kindern heimlich still und leise indoktriniert werden – zur sündenschweren Unkeuschheit anstiften. Dabei ist und bleibt doch die Keuschheit innerhalb der katholischen Lehre immer noch eine grosse heilige Tugend, für die viele Heiligen gekämpft und ihr Leben gelassen und geopfert haben.

Die Glaubenszeugen der Keuschheit

Mehr als 76 Jahre nach ihrem gewaltsamen Tod wurde die «Maria Goretti Brasiliens» auf dem Domplatz von Tubarço seliggesprochen. Ihr Leben und Sterben vereint sie mit der 1902 gestorbenen und von Pius XII. kanonisierten Reinheitsmärtyrin Maria Goretti aus Corinaldo, die wie Albertina lieber sterben als sündigen wollte. Wie einst Paulus die Korinther fragte, so fragte sie ihre Nachsteller, aber auch uns: «Wißt ihr nicht, daß euer Leib ein Tempel des Heiligen Geistes ist?» (1 Kor 6, 19)

Albertina Berkenbrock, geboren am 11. April 1919 in São Luis, Gemeinde Imarui, Pfarrei Vargem do Cedro (Staat Santa Catarina), war die Tochter gläubiger Katholiken und Farmer. Von früh an zeigte das lebenslustige Mädchen eine tiefe und natürliche Gottesbeziehung, die sich im christlich gelebten Familienalltag gut entwickeln konnte. Der Tag, an dem sie ihre erste heilige Kommunion empfing, war für das liebe, stets anständige und in allem bemühte Mädchen «der schönste Tag in ihrem Leben». In der Schule war sie um gute Leistungen bemüht, teilte mit ärmeren Mitschülern ihr Pausenbrot und tat sich durch reife Gesinnung unter den Gleichaltrigen hervor. Auch mit den Kindern ihres späteren Mörders, eines Bediensteten ihres Vaters, teilte sie, was sie hatte. Der fromme Charakter des tugendhaften Kindes war geprägt vom täglichen Rosenkranzgebet in der Familie, sowie dem regelmäßigen Empfang der Eucharistie und dem Sakrament der Versöhnung. Ihr großes Vorbild war der heilige Reinheitsapostel Aloisius von Gonzaga (+1591).
Am 15. Juni 1931 sollte das Leben des Mädchens auf tragische Weise enden. Während sie auf dem Feld das Vieh hütete, brach ein Zugochse aus der Herde aus. Der Vater bat seine Tochter, diesen zu suchen und zurückzubringen. Auf der Suche in ihrem rot-weiß karierten Kleidchen begegnete sie dem Angestellten Maneco Palhoça, einem 33jährigen, mit einer Mulattin verheirateten Afrikaner. Der dreifache Familienvater, der in der Nähe der Farm der Berkenbrocks wohnte, belog das Mädchen und sagte ihr in sündiger Gesinnung, der Ochse sei in den Wald gelaufen. Dorthin folgte er dem Mädchen und wollte es vergewaltigen. Sie aber wehrte sich, forderte ihn auf, nicht zu sündigen, und rief: «Niemals, Maneco!» Als er merkte, daß er sein unsittliches Ziel nicht erreichte, schlitzte er der zwölfjährigen Albertina mit einem Messer die Kehle auf. – Die Menschen vergaßen das Zeugnis dieses Mädchens nicht und pilgern bis heute in Scharen zum Grab des «Heldenmädchens von Vargem da Cedro». Die selige Jungfrau und Märtyrerin Albertina Berkenbrock lebte von 1919 bis 1931. Ihre Seligsprechung fand am 20. Oktober 2007 in Turbaço, Brasilien, statt. Der liturgische Gedenktag ist der 15. Juni.
„Märtyrerin der Jungfräulichkeit“ nennt man auch die heilige Maria Goretti (1890–1902). Das traurige Schicksal dieses standhaften italienischen Mädchens, das bei einem Vergewaltigungsversuch auf tragische Weise sein junges Leben verlor, bewegte viele Herzen tief. Der Gedenktag einer der jüngsten Heiligen wird am 6. Juli begangen.
Dass also Kinder in diesem Alter auch eine wunderbare, keusche Gottesbeziehung mit vielen existenziellen Fragen haben, wird heute vielfach vergessen (vgl. Lk 18, 15-17)! Papst Benedikt XVI. ruft denn auch die jungen Leute auf, ihren Glauben zu kennen „wie ein IT-Spezialist das Betriebssystem seines Computers“ (siehe Vorwort zum neuen Katechismus für Jugendliche „YouCat“).

Katholische Schulen (Buben/Mädchen)

Die katholische Kirche kann sich auf eine jahrhundertealte Schul- und Erziehungstradition stützen (Jesuiten und Benediktiner), aber auch Laienorganisationen haben Anteil (vgl. 2. Vat. Laienapostolat 10). So wie es männliche und weibliche Ordensgemeinschaften gibt, so haben unsere katholischen Gründerväter (zum Beispiel der hl. Ignatius von Loyola) und Gründermütter, von denen viele heiliggesprochen wurden, stets darauf geachtet, dass Buben und Mädchen in den kritischen Phasen getrennt zur Schule gehen können. Die Naturwissenschaft weiss heutzutage ziemlich genau warum. So können sich Buben und Mädchen ab 11 Jahren – und erst recht die Erwachsenen – in gemischten Klassen durch Pheromone gegenseitig beeinträchtigen. Pheromone oder auch Ectohormone genannt, sind geruchlose Botenstoffe, das heisst organische Moleküle, die der biochemischen Kommunikation zwischen Lebewesen einer Spezies dienen. Unter dem Begriff „Pheromone“ gibt es mittlerweile auch einige Parfums (siehe Google), die gezielt von Frauen und Männern als Lockmittel zur Partnersuche eingesetzt werden. In der Öffentlichkeit breiten sich aber nicht nur diese perfiden Parfums auf unschuldige Personen aus, sondern wir Menschen sind schon den natürlichen männlichen wie weiblichen Sexualhormonen offenbar unbewusst ausgeliefert. Das ist sehr schlecht für die gemischten Schulklassen, wo junge Buben und Mädchen lernen und sich charakterlich entwickeln sollten! Das haben unsere lieben Heiligen offenbar früher und anderweitig auch beobachtet und die Konsequenzen gezogen. Aber wer‘s bis jetzt noch nicht gewusst hat, kann und müsste jetzt auch danach handeln!
Um ein Kind zu fördern und ihm einen familiären, aber klaren Rahmen mit einer kompetenten Leitung zu geben, ist nicht einfach. Es ist jedoch ein hoch zu schätzendes, christliches Ziel, dass in der heutigen Gesellschaft ein Bub oder ein Mädchen sich zu einem verantwortungsbewussten, liebenswerten, wahrhaften und tugendhaften jungen Menschen entwickeln kann. Es gibt trotz den Missbrauchsfällen, die hoffentlich bald für immer verschwinden, noch viele solche Schulen, in der die Einzigartigkeit der Kinder geachtet und ihre Leistungsfähigkeit gefördert werden und wo ihnen – wie auch den Lehrern – klare Grenzen (10 Gebote, Tugenden, Evangelium) aufgezeigt werden.
Die Katholischen Schulen Schweiz KSS verfolgen diese Ziele, sind soweit möglich weltoffen und basieren auf katholischen Werten. Sie legen Wert auf schulische Qualität und Leistungsbereitschaft. Gleichzeitig stellen sie das Wohl einer Tochter oder eines Sohnes ins Zentrum. Sie verstehen sich als Lebensgemeinschaft auf Zeit und vermitteln eine ganzheitliche, vielgestaltige und lebensbejahende Bildung. Mehr Informationen zum Verein Katholische Schulen Schweiz sind mit diversen Filtern unter Link www.katholischeschulen.ch zu finden.

Weitere Hinweise und Quellen

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