Bild: Kirche in Not

Über das grausame Martyrium in der syrischen Stadt Aleppo

Sechs Karmelitinnen harren trotz Angst und Not in Aleppo bei den Menschen aus

Bild: Kirche in Not
Christliche Kinder auf einer Prozession für Frieden, Gebet und Hilfe am internationalen Tag des Kindes (1. Juni 2016)

“Die Situation ist kompliziert und wir hören viele widersprüchliche Geschichten. Die einzige Wahrheit, die wir kennen, ist die, dass die Menschen hier leiden und sterben.”

Diese Worte stammen  von Schwester Anne-Françoise, einer französischen Ordensfrau der Klausurierten und Apostolischen Unbeschuhten Karmelitinnen von Aleppo, die am Freitag, 5. August 2016 dem internationalen katholischen Hilfswerk Kirche in Not (Aid to the Church in Need) über das Martyrium dieser syrischen Stadt, die in den letzten Wochen Schauplatz heftiger Auseinandersetzungen zwischen der syrischen Regierung und den gegnerischen Rebellengruppen wurde, berichtete. Der Konvent der kontemplativen Schwestern liegt in der Universitätsstadt am Stadtrand Aleppos, in einem Gebiet, in dem noch immer gekämpft wird.

”Wenn die syrische Armee versucht, die Opposition und andere Gruppen am Eindringen in die Stadt zu hindern, sind die Bombardierung und der Beschuss wirklich sehr nah bei uns. Gott sei Dank haben sie uns bis jetzt nicht getroffen, aber wir hören ständig die Granaten über unseren Köpfen.”

Nonnen habe grosse Angst, aber bleiben bei den Menschen 

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Das Bild zeigt einen zerstörten Strassenzug

Die Karmelitinnen, vier von ihnen sind Syrerinnen und zwei Französinnen, haben mehrere Flüchtlingsfamilien in einem angrenzenden Gebäude ihres Klosters aufgenommen und sie unterstützen auch andere Familien mit den wenigen Ressourcen, die ihnen zur Verfügung stehen.

“Inzwischen sind es nur noch die Ärmsten, die noch immer in Aleppo bleiben. So viele Christen haben die Stadt seit Beginn des Krieges verlassen. Wir haben kein Wasser, keine Elektrizität und es wird unaufhörlich weitergekämpft. Wer könnte unter diesen Bedingungen zurückkommen?“

Man muss nicht eigens erwähnen, dass die sechs Nonnen auch Angst haben, sie bleiben dennoch in der Nähe dieser Menschen.

“Wie können wir diese Menschen in ihrem Leid alleine lassen? Unsere Gegenwart ist wichtig für sie. Wir beziehen Kraft und Mut aus dem Gebet; das ist unser Schutz. Die diplomatischen Bemühungen haben nicht gefruchtet. Wir beten einfach zum Herren, dass der Krieg aufhören möge.”

Wäre Syrien im Nahen Osten das erste Land ohne Christen?

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Die ganze Stadt Aleppo besteht aus zerbompten Häusern

Nach Jahren des Kampfes und unaufhörlicher Vertreibung der Christen, fürchtet Schwester Anne- Françoise, dass immer mehr Familien Aleppo verlassen – einst ein Symbol des Christentums in Syrien. In der Tat sind seit dem Jahr 2011 von 160 000 Christen in der Stadt nur noch 40 000 übriggeblieben. Schwester Anne-Françoise befürchtet,

„dass der Nahe Osten, das Land Christi, wahrscheinlich frei von Christen sein wird. Das ist unglaublich, jetzt ist die Situation wahrhaft schrecklich. Und auch für diejenigen, die es verlassen, wird die Krise nicht enden. Sie fühlen sich vom eigenen Boden entwurzelt und verlieren auch manchmal ihre geistigen Wurzeln.”

Die Schwestern appellieren an die internationale Gemeinschaft und an alle Christen dieser Welt:

“Bitte haben Sie Mitleid mit Tausenden von Menschenleben, die durch den Krieg auseinandergerissen werden. Bitte vergesst uns nicht. Wir brauchen eure Gebete und eure praktische Hilfe!”

Spenden mit Vermerk «Syrien» können gerichtet werden an:

Bild: Kirche in NotKirche in Not Schweiz/Fürstentum Liechtenstein
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