Die Familie zu verteidigen heisst die Menschheit zu schützen

31. Katechese von Papst Franziskus über Ehe und Familie (während der Synode)

Papst Franziskus hat am Mittwoch, 14. Oktober 2015, während der Synode zum Thema „Die Berufung und Sendung der Familie in Kirche und Welt von heute“ eine weitere Generalaudienz  auf dem Petersplatz vor Zehntausenden Gläubigen abgehalten. Die Lesung bezog sich auf einen Abschnitt aus dem Matthäusevangelium:

Wehe der Welt mit ihrer Verführung! Es muss zwar Verführung geben; doch wehe dem Menschen, der sie verschuldet. Wenn dich deine Hand oder dein Fuß zum Bösen verführt, dann hau sie ab und wirf sie weg! Es ist besser für dich, verstümmelt oder lahm in das Leben zu gelangen, als mit zwei Händen und zwei Füßen in das ewige Feuer geworfen zu werden. Und wenn dich dein Auge zum Bösen verführt, dann reiß es aus und wirf es weg! Es ist besser für dich, einäugig in das Leben zu gelangen, als mit zwei Augen in das Feuer der Hölle geworfen zu werden. Hütet euch davor, einen von diesen Kleinen zu verachten! Denn ich sage euch: Ihre Engel im Himmel sehen stets das Angesicht meines himmlischen Vaters. (Mt 18,7-10)

Zusammenfassung der Katechese vom 14. Oktober 2015 von Papst Franziskus

Liebe Brüder und Schwestern, gerne sprechen wir von den Kindern als eine Hoffnung für das Leben. Wir bezeichnen die jungen Menschen als unsere Zukunft. Gehen wir aber ernsthaft mit ihrer Zukunft um? Wir müssen uns fragen, ob wir den Versprechen treu sind, die wir den Kindern geben und die entscheidend sind für ihre Erwartungen an das Leben, für ihr Vertrauen in die Menschen und für ihre Fähigkeit, den Namen Gottes als Segen zu begreifen. Die grundlegenden Versprechen wie Aufnahme, Fürsorge, Nähe, Vertrauen, Hoffnung lassen sich in einem zusammenfassen: Liebe. Kinder erwarten ganz vertrauensvoll und hilflos, dass dieses Versprechen bekräftigt wird. Wehe dem, der ihr Vertrauen verrät! Ebenso darf ihr natürliches Vertrauen in Gott nicht verletzt werden. Sobald ein Kind zu spüren vermag, dass es um seiner selbst willen geliebt wird, spürt es auch, dass es einen Gott gibt, der die Kinder liebt. Zusammen mit der Nahrung und Fürsorge empfangen die Kinder die geistigen Qualitäten der Liebe als Geschenk: die Gabe des persönlichen Namens, die Mitteilung der Sprache, das Verstehen mit Blicken. So lernen sie, dass die Schönheit der Verbindung zwischen Menschen auf die Seele gerichtet ist, unsere Freiheit sucht, die Verschiedenheit des anderen akzeptiert und ihn als Gegenüber anerkennt. Ein wichtiges Versprechen, das Eltern ihrem Kind geben, heißt: Wir schenken uns dir, um dich dir selbst zu schenken. Diese Liebe bringt einen Funken der Liebe Gottes. Wenn wir die Kinder mit den Augen Jesu betrachten, verstehen wir: Die Familie zu verteidigen heißt die Menschheit zu schützen. © Copyright – Libreria Editrice Vaticana

Für die deutschsprachigen Pilger wurden folgende Grußworte auf Italienisch verlesen:

Ein herzliches Willkommen sage ich den Pilgern aus den Ländern deutscher Sprache. Ich begrüße die Neupriester und die neugeweihten Diakone des Collegium Germanicum et Hungaricum mit ihren Angehörigen sowie die zahlreichen Schulgruppen, insbesondere das Gymnasium Ursulaschule in Osnabrück. Betet weiterhin für die Bischofssynode. Wir wollen alle die Eltern darin unterstützen, den Kindern eine Zukunft des Lebens und im Glauben zu sichern. Der Heilige Geist leite euch auf euren Wegen. © Copyright – Libreria Editrice Vaticana

Weitere Hinweise und Quellen