Zwischen Kirche und Familie besteht eine tiefe unauflösliche Beziehung

30. Katechese von Papst Franziskus über Ehe und Familie (während der Synode)

Papst Franziskus hat am Mittwoch, 7. Oktober 2015, während der Synode zum Thema «Die Berufung und Sendung der Familie in Kirche und Welt von heute“ eine Generalaudienz  auf dem Petersplatz vor Zehntausenden Gläubigen abgehalten. Die Lesung bezog sich auf einen Abschnitt aus dem Brief des hl. Apostels Paulus an die Epheser:

Ihr seid also jetzt nicht mehr Fremde ohne Bürgerrecht, sondern Mitbürger der Heiligen und Hausgenossen Gottes. Ihr seid auf das Fundament der Apostel und Propheten gebaut; der Schlussstein ist Christus Jesus selbst. Durch ihn wird der ganze Bau zusammengehalten und wächst zu einem heiligen Tempel im Herrn. Durch ihn werdet auch ihr im Geist zu einer Wohnung Gottes erbaut. (Eph 2,19-22)

Zusammenfassung der Katechese vom 7. Oktober 2015 von Papst Franziskus

Liebe Brüder und Schwestern, vor wenigen Tagen hat die Bischofssynode zum Thema „Die Berufung und Sendung der Familie in Kirche und Welt von heute“ begonnen. Die Familie ist grundlegend für das Zeugnis der Liebe Gottes und verdient die volle Hingabe der Kirche mit all ihren Kräften. Zwischen Kirche und Familie besteht eine tiefe – wir können zu Recht sagen unauflösliche – Beziehung. Ein Blick auf das tägliche Leben der Menschen heute zeigt deutlich, dass es überall einen kräftigen Schuss Familiengeist braucht. Gegenüber dem zweckgebundenen Charakter der Beziehungen der Menschen in der Öffentlichkeit erschließt uns die Familie eine menschlichere Sicht, eine umfassende Vorstellung der personalen Beziehung, welche die Bande der Treue, Aufrichtigkeit, Zusammenarbeit, Achtung und des Vertrauens braucht. In Politik und Wirtschaft der modernen Gesellschaft kommt der Familie nicht das rechte Gewicht zu, ja sie wird sogar geschwächt. Die Folge davon sind Zeichen des Verfalls und der Verrohung des Umgangs miteinander im öffentlichen Leben. Auch für die Kirche ist der Familiengeist ein grundlegendes Prinzip. Die Kirche ist und muss die Familie Gottes sein. Ihr seid „Mitbürger der Heiligen und Hausgenossen Gottes“ (Eph 2,19), sagt der Apostel Paulus. So sind die Familien eines der wichtigsten Netze für die Sendung des Petrus und der Kirche, Menschenfischer zu sein, d.h. die Menschen aus dem abgestandenen Wasser der Verlassenheit und der Gleichgültigkeit zu befreien und zur Würde der Gotteskindschaft zu führen. © Copyright – Libreria Editrice Vaticana

Für die deutschsprachigen Pilger wurden folgende Grußworte auf Italienisch verlesen:

Herzlich heiße ich die Besucher deutscher Sprache willkommen. Insbesondere begrüße ich die Pilger aus dem Bistum Münster, die Schulgruppe des Gymnasiums Schloss Neuhaus in Paderborn und die Messdiener aus dem Erzbistum Köln sowie die Jugendlichen, die an der Informationswoche der Schweizergarde teilnehmen. Am heutigen Rosenkranzfest vertrauen wir die Familien der Jungfrau Maria an, der Königin der Familie, und ich lade euch ein, die Bischofssynode mit eurem Gebet zu begleiten. Der Herr segne euch alle. © Copyright – Libreria Editrice Vaticana

Weitere Hinweise und Quellen