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Der Glaube ist eine Begegnung mit Gott, die den Menschen umwandelt

5. Katechese zum Jahr des Glaubens von Papst Benedikt XVI.

Em. Papst Benedikt XVI.
Benedikt XVI. Anno domini 2005

Die Frohe Botschaft soll verbreitet werden – aber bitte mit Sanftmut und Respekt. Dazu mahnte der Papst am Mittwoch, 14. November 2012 bei der Generalaudienz in der „Aula Paolo VI“. Ihm sei bewusst, dass die Evangelisierung heutzutage vor allem im Westen schwieriger geworden sei, weil eine Mentalität verbreitet sei, die sich gegen die Botschaft der Kirche richte. Der Glaube sei aber kein System von Werten und Meinungen, sondern eine Begegnung mit Gott, fügte der Papst an. Eine Begegnung, die das Denken und Leben eines jeden Menschen umwandelt und den Glaubenden die Kraft der Liebe schenkt. In seiner Katechese ging er auf drei Wege ein, die den Christen die Möglichkeit geben, Gott zu erkennen:

„Es gibt den Weg über die Welt, über den Menschen und über den Glauben. Der heilige Augustinus lässt uns in einer Predigt (241, 2) die vielfältige Schönheit der Welt betrachten. Er fragte die Dinge: ′Was seid ihr?›. Und sie alle sagen: ‹Schau mich nur an, ich bin schön, aber nicht aus mir selber heraus, sondern es gibt den, der mich geschaffen hat.› Erst wenn man auf ihn schaut, hat man die Wirklichkeit ergriffen.“

Zudem äußerte sich der Papst besorgt darüber, dass der Glaube heute oft oberflächlich bleibe und keinerlei Einfluss auf die Lebensgestaltung habe. Solche Ausdrucksformen eines „praktischen Atheismus“ seien letztlich „noch zerstörerischer“ als die theoretische Bestreitung der Existenz Gottes in früheren Jahrhunderten, so der Papst. Wie Augustinus ausführte, findet die Gottessuche im Innern des Menschen statt, so Benedikt XVI. weiter.

„Denn der Mensch fragt nach dem Dasein Gottes „mit seiner Wahrheit und Offenheit für die Wahrheit und Schönheit, mit seinem Sinn für das sittlich Gute, mit seiner Freiheit und der Stimme seines Gewissens, mit seinem Verlangen nach Unendlichkeit und Glück“ Katechismus der Katholischen Kirche (KKK 33). Viele Wege führen so zu Gott.“

Deshalb sei die größte Gefahr für den Glauben heute nach den Worten von Papst Benedikt XVI. nicht mehr der herkömmliche Atheismus, sondern eine völlige Gleichgültigkeit gegenüber der Gottesfrage. Die eigentliche Herausforderung stelle gegenwärtig weniger eine ausdrücklichen Leugnung Gottes als vielmehr eine Haltung dar, die das Streben nach absoluter Wahrheit als belanglos für das tägliche Leben erkläre, sagte der Papst.

Den deutschsprachigen Pilgern und Besuchern in der Audienzhalle gab der Papst Folgendes mit auf den Weg:

„Gott ist keine Illusion, sondern höchste Wahrheit und Antwort auf die Suche unserer Vernunft und unseres Herzens. Der Herr selbst kommt uns bei unserem Suchen entgegen. Öffnen wir uns seiner Wahrheit und Liebe. Maria, die Mutter der Glaubenden, begleite euch dabei!“

Weitere Hinweise und Quellen

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