Schlagwort-Archive: Verstand

Verstand und Vernunft werden im kirchlichen Sprachgebrauch kaum unterschieden; hier bezeichnen beide Worte das geistige Erkenntnisvermögen des Menschen, das durch seine Transzendentalität (siehe Transzendenz, Geist) und so durch seine unausweichliche (wenn auch im Modus der Leugnung existieren könnende) Verwiesenheit auf Gott gekennzeichnet ist. Dieses eine Vermögen kommt zu sich und zu seiner Transzendenz notwendig immer in Hinwendung zur Welt, zum sinnlich Anschaulichen, und so zur «Vorstellung», zum Bild und so zur Konkretheit der menschlichen Erfahrung und Erkenntnis, wie sie in der Gesellschaft, ihrer Sitte und Überlieferung gegeben ist. Es ist in einem begrifflich, diskursiv, schlußfolgernd und gleichzeitig insofern «intuitiv», als es nicht nur in der Hinwendung zur sinnlichen Anschauung denkt, sondern im Innewerden seiner eigenen Transzendenz oberste metaphysische Einsichten ergreift, die ursprünglich und nicht mehr von anderswoher ableitbar sind. Der Grundvollzug des Verstandes ist auch wesentlich bezogen auf den Grundvollzug des Willens, mit dem zusammen er den Selbstvollzug des Geistes ausmacht (so wie analog zwei und nur zwei «Hervorgänge» in der göttlichen Dreifaltigkeit erkannt werden). Diese Erkenntnisfähigkeit ist in der ganzen Breite ihrer Wirklichkeit und der Vielfalt ihrer Aspekte von der Offenbarung angerufen: in ihrer Transzendentalität durch die Gnade, in ihrer Weltverwiesenheit durch die historische Raumzeitlichkeit der Heilstaten und Wunder Gottes und durch das menschlich erscheinende Wort der Offenbarungsträger, in ihrer Gesellschaftlichkeit durch die kirchliche Form der Offenbarung, in ihrer geschichtlichen Entwicklung durch die Geschichte des Glaubensbewußtseins der Kirche (Dogmengeschichte), in ihrer diskursiven Rationalität durch den Wissenschaftscharakter der Offenbarungstheologie und durch die Fundamentaltheologie. kthW

Laue Christen sind solche mit "gesundem" Menschenverstand, die der Versuchung der weltlichen Klugheit erlegen sind

Christen, die Jesu Weg gehen, sagen: «Herr, zu wem sollen wir gehen?»

Bild: L'Osservatore RomanoPapst Franziskus ruft die Katholiken dazu auf, sich nicht eine Kirche nach rein menschlichem Maß bauen zu wollen. Bei seiner Frühmesse im vatikanischen Gästehaus Santa Marta sagte er am Samstag, 20. April, schon Jesus sei mit seiner oft sperrigen Verkündigung auf Unverständnis gestoßen – und zwar bei denen, die alles nach vermeintlich gesundem Menschenverstand beurteilten. „Die Leute sind weggegangen, weil sie sich gesagt haben: Der Mann ist ein bisschen eigentümlich, der sagt so harte Worte, da können wir nicht mehr mit… Es ist ein großes Risiko, auf diesen Weg zu gelangen. Wir sind doch so vernünftig, nicht wahr? Halten wir uns lieber etwas zurück und rücken ihm nicht zu nahe. Vielleicht hatten diese Jünger sogar eine gewisse Bewunderung für Jesus, aber eher so von weitem: Man darf sich bloß nicht zu sehr mit diesem Menschen einlassen, weil er etwas seltsame Dinge sagt…“  Laue Christen sind solche mit "gesundem" Menschenverstand, die der Versuchung der weltlichen Klugheit erlegen sind weiterlesen