Schlagwort-Archive: Himmel

Himmel kann in der Theologie in zwei voneinander zu unterscheidenden Bedeutungen gebraucht werden.

1) Als Bildwort bezeichnet es im Alten Testament (AT) und im Neuen Testament (NT) das Obere über der Erde, gemäß dem antiken Weltbild in Stufen vorgestellt, deren oberste wiederum ganz bildlich als Wohnort Gottes gedacht wird. Schon das AT «entmythologisiert» diese Vorstellung, wenn es sagt, daß Himmel und Erde Gott nicht fassen (1 Kg 8,27; Jr 23,24). Im Spätjudentum wird der Himmel ebenfalls bildlich auch als Ort der Geretteten vorgestellt: im Himmel war das Paradies, im Himmel wird das «himmlische Jerusalem» sein. Bildlich sagt auch das NT, die Christen sollen nach dem streben, was «oben» ist (Kol 3, 1), dort ist ihre Heimat (Phil 3,20; Hebr 13,14). Himmel ist auch Umschreibung des Namens Gottes: «Basileia der Himmel» bedeutet daher nicht, daß das NT die endzeitliche Gottesherrschaft räumlich in den Himmel verlegt, da sie gekennzeichnet ist durch die verklärende Umwandlung der ganzen Schöpfung zu einem neuen Himmel und einer neuen Erde.

2) In der Theologie kann Himmel eine Metapher sein für die Fülle des Heils der in Gott endgültig geretteten Menschen. Ob dieser Himmel ein «Ort» genannt werden kann, ist davon abhängig, in welcher Weise die Materie ebenfalls endgültig zu Gott gerettet wird; außer der Tatsache (der Auferstehung des Fleisches) ist aber darüber nichts geoffenbart. Auf keinen Fall darf dieser Himmel als ein zeitlos existierender Ort vorgestellt werden, «an» bzw. «in» den man kommt. Dies ergibt sich aus der wesentlich christologischen Struktur des Himmels: der Himmel ist begründet in der Übermächtigung des Todes durch Jesus Christus und in seiner Erhöhung (siehe Himmelfahrt Jesu), die die Grundbedingungen dafür sind, daß das Geschaffene in das Leben Gottes selbst eingehen kann; dieses Bei-Gott-Sein des personalen Geschöpfes heißt wesentlich die Versammlung der Menschheit zum endgültigen Leib Jesu Christi, zum «ganzen Christus», in Kommunikation mit dem menschgewordenen (und -gebliebenen) Gott; darin bedeutet es auch das «Wiedersehen» und Bleiben der in dieser Welt gegründeten menschlichen Beziehungen. Dieses Eingehen in die Einheit mit Gott und der Menschen untereinander bedeutet keinesfalls den Untergang des Einzelnen, da er mitwachsender Nähe Gottes zu um so größerer Eigenständigkeit und Gültigkeit befreit ist. Dies liegt auch in der theologischen Redeweise, die das eigentliche Wesen des Himmels und der Seligkeit in Gott als Anschauung Gottes (so die Thomisten) oder als die radikale Liebe (so die Skotisten) personaler Art zwischen Gott und Geschöpf bezeichnet. Nimmt man beides zusammen, so wird auch deutlich, wie die Seligkeit als unterschiedlich vorgestellt werden kann, ohne aufzuhören, restlose Seligkeit zu sein: das von der Gnade Gottes allein endgültig Gerettete (das sagt die Theologie auch damit, daß sie das «Glorienlicht» als Verwandlung des Menschen notwendig fordert, damit der Mensch «im Himmel» sein könne) bleibt bestimmt von dem geschichtlich Erwirkten und Gewordenen und wird in dem geschichtlich erreichten Maß und «Format» ganz von Gott erfüllt und geliebt. Sosehr der Himmel gegründet ist im Eingang Jesu Christi in seine Herrlichkeit, die eine bleibende Gültigkeit seiner Menschheit in Gott und die Hineinnahme der nach ihm Gestorbenen in diese Seligkeit und zugleich die Eröffnung eines neuen Weltbezuges Jesu und der bei ihm Seienden ist, so sehr muß gesehen werden, daß «Himmel» eine noch wachsende Größe ist, da das Heil erst total ist, wenn alles geheilt ist (Welt, Geschichte und Menschen), so daß der Himmel erst mit der Vollendung des Ganzen in Parusie, Gericht und Auferstehung des Fleisches zu seiner Vollendung kommt. kthW

Erste Heilige Pforte zum Jahr der Barmherzigkeit in Bangui geöffnet

Reise nach Afrika ist Einladung zum außerordentlichen Heiligen Jahr der Barmherzigkeit

Bild: InternetIn der Generalaudienz vom 2. Dezember 2015, zwei Tage nach seiner Rückkehr aus Afrika, hat Franziskus über die Etappen seines Besuchs in Kenia, Uganda und Zentralafrika gesprochen. Dabei sei die Visite in der Zentralafrikanischen Republik seine erste Absicht dieser Reise gewesen, weil das Land versuche, aus einer schwierigen Situation der Gewalt und des Leids herauszukommen. Außerdem sprach Franziskus seine tiefe Bewunderung für Missionarinnen und Missionare aus, die Jahrzehnte ihres Lebens im Dienst an anderen zubringen und durch ihr Zeugnis wirken. Da der Papst des Öfteren frei über diese Erlebnisse geredet hat, ist es empfehlenswert, seine Ausführungen mit Hilfe des Podcast von Radio Horeb selbst zu hören.  Erste Heilige Pforte zum Jahr der Barmherzigkeit in Bangui geöffnet weiterlesen

Wir sind nie allein: Mit Christus haben wir einen Anwalt im Himmel, der für uns eintritt

20. Katechese zum Jahr des Glaubens von Papst Franziskus

Bild: L'Osservatore Romano«Wir sind nie allein: Mit Christus haben wir einen Anwalt im Himmel, der für uns eintritt» sagte Papst Franziskus bei seiner Generalaudienz am Mittwoch, 17. April vor mehr als hunderttausend Menschen auf dem Petersplatz. Es war die vierte Generalaudienz des neuen Papstes; Franziskus sprach diesmal über die Himmelfahrt Jesu. Das Leben Jesu kulminiere in der Himmelfahrt, bei der er von dieser Welt zum Vater gehe. Doch der Weg in die Herrlichkeit des Vaters führt Jesus „über das Kreuz, über den Gehorsam gegenüber dem Plan Gottes”, so der Papst. „Auch wir müssen uns in unserem christlichen Leben im klaren sein darüber, dass das Eintreten in die Herrlichkeit Gottes die tägliche Treue seinem Willen gegenüber voraussetzt, auch wenn das Opfer mit sich bringt, auch wenn das manchmal erfordert, dass wir unser Programm ändern.

Wir sind nie allein: Mit Christus haben wir einen Anwalt im Himmel, der für uns eintritt weiterlesen