Krieg verursacht Hungersnot und Mangel an Hilfsgütern und Medikamenten!
Seit Monaten ist die Lage im Osten der Ukraine verfahren, obwohl sich internationale Spitzenpolitiker um Frieden im Land bemühen: Mehrheitlich beherrschen Waffen die Szene, einfach Menschen müssen miterleben, wie ihre Lebensgrundlage durch Schüsse und Bomben täglich stärker zerstört wird. Menschen leiden Hunger, Transporte aus Westeuropa mit Hilfsgütern und Medikamenten erreichen in den selbsternannten Volksrepubliken in Donezk und Lugansk kaum je die Bedürftigen. Viele wollen fliehen, doch verfügen nicht alle über die nötigen Mittel. Einige Tausende Flüchtlinge flohen in die zweitgrösste Stadt des Landes, nach Charkiw. Sie sind nun dort auf Hilfe angewiesen.
Die Schwerpunkte der katholischen Kirche im Osten des Landes liegen im pastoralen und sozial-humanitären Bereich. Die Kirche versucht die Menschen mit dem Nötigsten zu versorgen. So konnten 300 Paar Schuhe an Kinder verteilt werden. Aber auch im Westen des Landes haben die Kämpfe Auswirkungen auf den Alltag, obwohl sich die Front viele Hundert Kilometer entfernt liegt. Junge Männer werden eingezogen. Nicht alle kehren lebend zurück. Die Kirche kümmert sich um die Hinterbliebenen. Kirche in Not hilft in der Ukraine schon seit 1963. Das Hilfswerk unterstützt verschiedene Projekte im Land mit jährlich rund vier Millionen Schweizer Franken. Unter anderem hilft es bei der Renovierung von Gebäuden, der Finanzierung von Fahrzeugen, mit Mess-Stipendien und mit Nothilfe. All dies ist notwendig, damit die Kirche trotz der Krisensituation ihre Aufgaben im Alltag wahrnehmen kann.
Der griechisch-katholische Bischof Dzyurakh aus der Ukraine kommt in die Schweiz
Bischof Bohdan Dzyurakh während eines GottesdienstesBischof Dzyurakh weilt zwischen dem 13. und 21. Juni 2015 als Gast von Kirche in Not in der Schweiz. Er gehört der ukrainisch griechisch-katholischen Kirche an, die mit Rom uniert ist. Der Bischof besucht in der Schweiz verschiedene Pfarreien, in denen er über die aktuelle Lage in der Ukraine berichtet. Er wird Bezug nehmen auf die Annexion der Krim und die Kämpfe in der Ost-Ukraine.
Die Ukraine blickt auf mehr als eintausend Jahre Christentum zurück. Im vergangenen Jahrhundert hat sie jedoch eine Zeit des aggressiven Atheismus erlebt. Die grosse Herausforderung der Kirche liegt darin, den Menschen die christlichen Wurzeln wieder erfahrbar und neu zugänglich zu machen. Die ukrainisch griechisch-katholische Kirche feiert die Gottesdienste nach dem byzantinischen Ritus. Die Kirche wurde 1946 verboten, nachdem die sowjetische Regierung vergeblich versucht hatte, sie mit der russisch-orthodoxen Staatskirche zu vereinen. Alle Bischöfe wurden damals verhaftet und ins Gefängnis gebracht. Die passierte auch vielen Priestern, Mönchen, Nonnen und engagierten Laien. Viele kamen in ein Straflager nach Sibirien oder wurden nach Kasachstan umgesiedelt. Bohdan Dzyurakh ist Redemptorist. Er wurde 2006 zum Titularbischof von Vagada ernannt und als Weihbischof in Kiew eingesetzt. Drei Jahre später wurde er Kurienbischof des Grosserzbistums Kiew-Halytsch und Leiter der bischöflichen Kurie. Er amtet zudem als Sekretär der Bischofssynode der ukrainisch griechisch-katholischen Kirche. Vor seiner Zeit als Bischof wirkte er als Seelsorger in Strassburg und Innsbruck. Zu Studienzwecken hielt er sich auch zwei Jahre in Rom auf. Bischof Bohdan freut sich, Sie zu sehen und zählt auf Ihr Gebet und Solidarität.
Gottesdienst-Programm vom 13. bis 21. Juni 2015 (PDF)
Spenden mit Vermerk «Ukraine» können gerichtet werden an:
Kirche in Not Schweiz/Fürstentum Liechtenstein
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