Ehe und Familie sind eine menschliche Wirklichkeit, keine Manipuliermasse
Bei der Ehe und Familie geht es um die Zukunft der gesamten Menschheit – daran erinnert der Präsident des päpstlichen Familienrates, Bischof Vincenzo Paglia. In Frankreich wurde am Sonntag, 13. Januar 2013 wieder gegen die geplante Einführung der gleichgeschlechtlichen «Ehe» demonstriert, dabei waren viele verschiedene gesellschaftliche Gruppen und auch Politiker beteiligt. Die Kirche begleitete die Proteste unterstützend. Paglia lobte in diesem Kontext das Vorgehen der französischen Bischöfe.
„Mir scheint das Verhalten der französischen Bischofskonferenz sehr intelligent: Sie macht klar, dass Ehe und Familie als Realität nicht jemandem ,gehören‘, sondern dass es da um die menschliche Wirklichkeit geht. Die Bischöfe sind nicht die Hauptinitiatoren der Kundgebung, sie unterstützen die Sache wie viele andere auch. Das scheint mir sehr klug zu sein, und es ist auch der Grund, warum sich die Kirche dafür interessieren muss: weil es eben keine Frage irgendeiner Gruppe ist, sondern es um das Erbe der Menschheit geht. Wenn die Kraft der Ehe und der Familie entwertet wird, betrifft das ganz zentral die Zukunft der Menschheit!“
Zur Großdemonstration gegen die geplante Einführung gleichgeschlechtlicher Ehen versammeln sich am Sonntag, 13. Januar 2013 in Paris Zehntausende Franzosen. Die Veranstalter erwarten Medienberichten zufolge bis zu einer halben Million Menschen. Darunter werden auch einzelne Kirchenvertreter ein. Organisator der Protestaktionen ist das unabhängige Bündnis „Manifpourtous“.
Sollte die gleichgeschlechtliche Ehe tatsächlich flächendeckend eingeführt werden, könnte dies eine ernste Gefahr für die Gesellschaft sein, so Monsignore Paglia. Der Schritt zur Polygamie, zum Beispiel, sei damit nicht mehr weit entfernt, meint er. Und er malt ein entsprechendes Szenario aus: „Alles wird dann möglich. Wenn das ,Ich‘ und die Befriedigung aller seiner Bedürfnisse der Maßstab sind, ist klar, dass alles passieren kann: die Zerstörung der Zivilisation. Und an diesem Punkt befinden wir uns heute. Die letzten ,nein‘, die noch mehr oder weniger gelten, sind in der Tat die Polygamie und das Inzestverbot. Doch wie lange noch?“
Potential der traditionellen Familie
Die Vatikanzeitung hat an diesem Sonntag ein Plädoyer für die traditionelle Ehe und Familie auf der Grundlage von Mann und Frau veröffentlicht: „Die Familie, mit oder ohne Kinder, erfährt in der Einheit und Beziehung der Unterschiede den komplexen Ausdruck unseres menschlichen Seins. Deshalb, und nicht nur aus biologischen Gründen, ist die monogame Familie der ideale Ort, wo es die Bedeutung der menschlichen Beziehungen zu erlernen gilt. Sie ist die nicht nur die soziale, sondern vor allem anthropologische Umgebung, in der die beste Form von Wachstum möglich ist“, heißt es in dem Artikel von Adriano Pessina. Die „Krise“ der traditionellen Familie ist laut Autor auch auf Forderungen zurückzuführen, die homosexuelle Partnerschaft „immer mehr an die familiäre Partnerschaft anzugleichen“ sowie ein „Recht auf Kinder und Adoption einzufordern». Dieses Recht habe „keiner , nicht einmal heterosexuelle Partner“.
Weitere Hinweise und Quellen
- Audio (MP3): Ehe und Familie bestimmen unsere Zukunft
- Päpstlicher Familienrat (Link vergriffen): Anne Preckel, Radio Vatikan, Artikel 655314
- Vatikanzeitung vom 13. Januar 2013 (Link vergriffen): Traditionelle Familie, Radio Vatikan, Artikel 655307
- Kongregation für die Glaubenslehre: Über den Kommunionempfang von wiederverheirateten geschiedenen Gläubigen (Damaliger Präfekt der Glaubenskongregation, Josef Kardinal Ratzinger am 14. September 1994)
3 thoughts on “Ehe und Familie als Realität gehören nicht irgendeiner Gruppe!”
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