Nutze das Heute, an dem Gott dich ruft, um dich zu retten!

Angelus zum Welt-Lepra-Tag und Holocaust-Gedenktag von Papst Benedikt XVI.

In einer Zeit voller Zerstreuungen und Ablenkungen ist es wichtig, gut zuhören zu können. Dies sagte Papst Benedikt XVI. am Sonntag, 27. Januar beim Angelus-Gebet auf dem Petersplatz. Er bezog sich auf die Tagesliturgie zum Lukasevangelium und betonte, wie wichtig Zuhören und Bereuen für Christen seien. Dies sei der christliche Sinn des „Carpe Diem“: „Nutze das Heute, an dem Gott dich ruft, um dich zu retten!“. Der Papst erinnerte zudem an die Bedeutung des Sonntags als Tag der Ruhe und der Familie – vor allem aber als Tag, der in der Feier der Eucharistie Gott zu widmen sei. Die Liturgie der Kirche sei dabei die „Schule“ des Hörens auf den Herrn, der zu uns spreche. Nach dem Mittagsgebet gedachte Benedikt XVI. des Welt-Lepratags sowie des Holocaust-Gedenktages für die Opfer des Nationalsozialismus. Die Erinnerung an jene schreckliche Tragödie müsse für alle eine Mahnung sein, damit sich derartige Schrecken der Vergangenheit nicht wiederholen, jede Form des Hasses und des Rassismus überwunden sowie die Achtung und die Würde des Menschen gefördert werde. Der Papst erinnerte auch an den besonderen „Gebetstag für den Frieden“ im Heiligen Land. Zu den deutschsprachigen Pilgern sagte der Papst:
„Sehr herzlich grüße ich alle Pilger und Besucher deutscher Sprache. Im heutigen Evangelium hören wir vom ersten öffentlichen Auftreten Jesu in der Synagoge seiner Heimatstadt Nazareth. Jesus selbst ist die gute Nachricht; er offenbart den Menschen den Plan Gottes, das große Vorhaben des Schöpfers mit dieser Welt, alles in Christus zu erneuern. Jesus stiftet Frieden und Versöhnung. Durch ihn kann die ganze Menschheitsfamilie immer mehr eins werden. Dafür will er uns begeistern und dafür wollen wir nicht müde werden, unser Herz zu öffnen und unser persönliches Lebensprogramm auszurichten. Der Herr schenke euch für alles, was ihr in diesen Tagen vorhabt, seinen Schutz und reichen Segen.“

Auch Kinder können einen wichtigen Beitrag für den Frieden leisten

Daran erinnert der Papst an diesem Sonntag beim Angelus-Gebet. Wie groß der Ruf nach Frieden in der Welt ist, daran haben am Sonntag, 27. Januar gemeinsam mit dem Papst tausende Kinder auf dem Petersplatz erinnert. Zwei von ihnen waren sogar zum Angelus direkt bei Papst Benedikt XVI. Sie verlasen dort eine Botschaft des Friedens. Anschließend ließen sie gemeinsam mit Benedikt XVI. als Friedens-Symbol zwei weiße Tauben in den strahlend blauen Himmel fliegen.
„Wir sind aus vielen Gemeinden Roms mit unseren Eltern, Lehrern und den Geistlichen unserer Pfarrei hierhergekommen, um darauf aufmerksam zu machen, wie groß der Bedarf an Frieden in der Welt ist. Und außerdem, lieber Papst, denke immer daran: wir werden dich immer lieb haben“, erklärte eines der Kinder.
Im Januar, dem Monat des Friedens, hatten sich die Kinder, die zur Gruppe „Katholische Aktion Rom“ gehören, ausführlich mit dem Thema „Frieden“ befasst. Sie berichteten dem Papst: „Wir haben versucht, alle Situationen des Un-Friedens, die wir in unserem Umfeld erleben, zu analysieren. Und wir sind bereit, zu versuchen, daran etwas zu ändern. Wir wollen Hauptdarsteller für den Frieden werden: Mit Respekt, Verständnis und gerechtem Verhalten gegenüber anderen.“ So wollten sie am Frieden, der von Gott komme, mitarbeiten, erklärten die beiden. Sie berichteten dem Papst außerdem von ihrer Spendenaktion für Straßenkinder in Ägypten.
In alljährlicher Tradition hatten sich zuvor etwa 2.000 Menschen versammelt. In einer Karawane des Friedens zogen sie unter dem Motto „Schauen wir, ob wir zum Frieden fähig sind“ von der Engelsburg zum Petersplatz, um dort den Angelus des Papstes mit zu verfolgen. Organisiert wurde die Veranstaltung von der „Katholischen Aktion Rom“.

Weitere Hinweise und Quellen